Bochum. Der VfL Bochum wird im Spiel bei Borussia Dortmund wohl anders auftreten als bislang. Wie das unter Peter Zeidler aussehen könnte.
Die Katze wollte Peter Zeidler am Donnerstagmittag nicht aus dem Sack lassen, dennoch scheint klar, dass der Trainer des VfL Bochum vor dem Derby gegen Borussia Dortmund größere Veränderungen vornehmen wird in seiner Mannschaft. Personell wird das auf jeden Fall die Innenverteidigung betreffen. Erhan Masovic war die gesamte Woche nicht im Training, fehlt gegen den BVB am Abend (20.30, DAZN). Auch Ivan Ordets ist noch nicht soweit, um wieder zum Spieltagskader zu gehören. Stattdessen wird Tim Oermann den Platz neben Jakov Medic besetzen. Die Außenverteidiger Maximilian Wittek und Felix Passlack sind gesetzt.
„Der Gegner soll weniger Torchancen bekommen, so werden wir auch auftreten“, sagte der Trainer vor dem Spiel beim BVB, bei dem auch er schon unter Druck steht. Nur ein Punkt nach vier Bundesliga-Spielen, dazu das Aus im DFB-Pokal. Der VfL Bochum ist schon fast traditionell schlecht gestartet. Zurückzuführen ist dies sicherlich auch darauf, dass die Spieler des VfL unter Zeidler anders auftritt, ein neues System und andere Prinzipien erlernen müssen. In Dortmund dürfte sich dies aber ändern. „Wir können uns darüber unterhalten, ob wir mir zwei oder drei Sechsern spielen“, sagte Zeidler vielsagend.
VfL Bochum: Peter Zeidler lässt Systemänderung erahnen
Er ließ durchblicken, dass es eine Systemänderung geben wird. Auch, weil er Anthony Losilla, den nominellen Kapitän der Mannschaft, auf dem Platz haben will. Die wahrscheinlichste Variante dürfte daher sein, dass Losilla zusammen mit Ibrahima Sissoko eine französische Doppelsechs bildet, um den Raum vor der eigenen Abwehr zu verengen. Dani de Wit scheint unter Zeidler derweil gesetzt, auch ein Einsatz von Koji Miyoshi ist wahrscheinlich. Gut möglich, dass Zeidler mit Miyoshi und de Wit die Halbräume besetzt und in vorderster Linie die beiden antrittschnellen Moritz Broschinski und Myron Boadu für Umschaltmomente sorgen sollen.
Der VfL Bochum wird den BVB im Westfalenstadion wohl auch tiefer aufnehmen, als die Gegner in den vergangenen Wochen, damit die schnellen Dortmunder Flügelflitzer wie Jamie Gittens und Karim Adeyemi nicht zu viel Platz bekommen, sollte die erste Pressinglinie überspielt werden. Aber: „Man kann uns nicht aufs hohe Pressing reduzieren. Wir müssen in allen Phasen des Spiels da sein und uns verbessern. Wir können auch mehrere Dinge, die sind erforderlich“, sagte Zeidler am Donnerstag. „Man muss viele Dinge im mannschaftstaktischen Bereich richtig machen. Wir dürfen ihnen nur wenig Raum bieten.“
VfL Bochum: 4-3-3 oder Doppelsechs?
Das bedeutet aber auch, dass Zeidler verschiedene Möglichkeiten haben wird, wie er seine Mannschaft aufstellen wird. Setzt er sogar auf drei Sechser, wie er es als Variante nannte, dürfte wohl Matus Bero neben Losilla und Sissoko auflaufen, der in Offensivaktionen vor in die Halbräume rückt. Eine mögliche Variante in diesem Fall wäre ein 4-3-3-System mit Broschinski und de Wit auf den Flügeln, dazu Myron Boadu im Zentrum. Das würde auch bedeuten, dass Zeidler im Spielverlauf mit Philipp Hofmann, dem kreativeren Miyoshi und den schnellen Samuel Bamba und Aliou Baldé nachlegen könnte.
Wie auch immer sich Zeidler am Freitagabend entscheiden wird: Klar ist nur, dass der VfL Bochum beim BVB mit einem anderen Geschichte als zuletzt gegen Kiel auftreten will. „Wir freuen uns und glauben an die Chance, in Dortmund etwas zu holen“, sagte Zeidler.
VfL Bochum: Das sind mögliche Aufstellungvarianten gegen den BVB
Mit Doppelsechs: Drewes - Wittek, Medic, Oermann, Passlack - Sissoko, Losilla - Miyoshi, de Wit - Broschinski, Boadu.
Im 4-3-3-System: Drewes - Wittek, Medic, Oermann, Passlack - Sissoko, Losilla, Bero - de Wit, Boadu, Broschinski.
Im bisherigen System mit Raute: Drewes - Wittek, Medic, Oermann, Passlack - Sissoko - Losilla, Miyoshi - de Wit - Boadu, Broschinski.