Bochum. Maxi Wittek, Führungsspieler des VfL Bochum, spricht Klartext zur Lage. Der Verteidiger stützt die Idee des Trainers - und hat in Dortmund ein klares Ziel.
Es gibt viel Gesprächsbedarf in dieser Woche beim VfL Bochum. Spieler diskutieren in Gruppen und unter vier Augen, der Trainer führt Einzelgespräche. Auch mit Maximilian Wittek. Der 29-Jährige zählt zu den Profis, dessen Wort Gewicht hat beim VfL Bochum. Der Linksverteidiger trug in Freiburg die Kapitänsbinde, ist die Nummer drei hinter Anthony Losilla und Philipp Hofmann.
„Die Unzufriedenheit ist jedem ein bisschen ins Gesicht geschrieben“, sagte Wittek am Dienstag nach dem Training im Gespräch mit dieser Redaktion. „Wir haben noch kein Pflichtspiel gewonnen, das 2:2 gegen Kiel war extrem bitter und kein gutes Spiel von uns. Das ist nicht unser Anspruch.“
Bochums Wittek: Niemand strotzt gerade vor Selbstvertrauen
Ein, zwei Tage habe es gedauert, die „gefühlte Niederlage“ nach dem späten Ausgleich zu verdauen. Dies müsse nun aber raus aus den Köpfen. „Wir haben jetzt ein wichtiges, schweres Spiel am Freitag, hierauf liegt der Fokus“, sagt Wittek. Natürlich strotze niemand vor Selbstvertrauen nach dem Fehlstart, „das müssen wir uns vor allem auf dem Platz holen, im Training, im Spiel“, sagt der Routinier.
Viele Gespräche in Bochum: „Jeder hat Ideen“
Aber auch der Austausch hilft, betont der Führungsspieler. „Jeder hat Ideen, macht sich Gedanken. Unsere vielen Gespräche sind ein gutes Zeichen dafür, dass die Mannschaft lebt. Wenn wir als Spieler Themen haben, gehen wir auf den Trainer zu, andersherum ist es genauso. Wir haben alle gemeinsam ein Ziel, wollen es besser machen.“
Als Linksverteidiger hat Wittek die Aufgabe, hoch zu attackieren, für Druck nach vorne zu sorgen, Flanken zu schlagen wie vor dem 2:1 gegen Kiel. Und zugleich den Laden hinten dichtzuhalten – jetzt gegen Dortmunds Turbo-Offensive.
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Löcher in der Defensive aber waren zuletzt schon gegen Kiel, den Tabellenletzten, ein Kernproblem des VfL, der arg oft leicht überspielt wurde. Mal über rechts, mal durch die Mitte, mal über links, die Wittek-Seite.
Pressing noch nicht gut genug: „Fängt oft vorne an“
Ist Bochum zu offensiv? Das Pressing, das gemeinsame Vorrücken mit genug Absicherung funktioniere noch nicht über die gesamte Spielzeit wie erhofft, sagt Wittek. „Da kann sich niemand rausnehmen. Es fängt oft vorne an, wenn wir manchmal das Pressing verpassen, dann gibt es meistens eine Kettenreaktion. Oft sehen wir dann hinten auch nicht gut aus. Die Abstände und Abstimmungen müssen besser werden, dass ein Rädchen ins andere greift.“
Der Plan in Dortmund: Umschaltaktionen ersticken
Erst Recht in Dortmund. „Sie haben starke Spieler für Umschaltaktionen, die wir im Keim ersticken müssen.“ Ob Adeyemi, Malen, Brandt, Gittens – die Liste der Ausnahmekönner beim BVB ist lang.
Grundidee von Zeidler: Wittek steht dahinter
Der Grundidee von Trainer Peter Zeidler, der auf hohe Balleroberungen setzt, folge das Team aber weiterhin, versichert Wittek. Der Coach steht zumindest im Umfeld, bei vielen Fans bereits in der Kritik wegen seiner Herangehensweise mit der Raute oder im 4-3-3. „Unser Ansatz“, betont Wittek, „ist schon der richtige.“
Man könne zwar den Gegner auch tiefer aufnehmen, phasenweise zumindest – hier sieht er allerdings ebenfalls erheblichen Steigerungsbedarf: „Wenn wir uns in die eigene Hälfte fallen lassen, die Pressinglinie zurücksetzen, dürfen wir nicht zu passiv werden, sondern müssen Druck auf Ball und Gegner ausüben.“
Wittek zum BVB-Spiel: „Für uns zählt nur zu punkten“
Wichtig sei beim Spiel in Dortmund, „den Kopf oben zu behalten, dass wir uns alle gegenseitig unterstützen“, betont Wittek. „Ich werde mit Selbstvertrauen in das Spiel gehen. Von mir aus spielen wir in Dortmund nicht den besten Fußball, aber wir nehmen etwas mit. Für uns zählt nur zu punkten, die Art und Weise muss nebensächlich sein.“
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