Bochum. Der VfL Bochum spielt auch gegen Borussia Mönchengladbach anständig, doch die Balance im Pressing fehlt. Zudem fehlt noch immer ein Pflichtspieltor.
Es machte sich beim VfL Bochum Ernüchterung breit nach dem dritten Pflichtspiel ohne eigenes Tor, nach der dritten Niederlage in Serie. Die 0:2-Pleite zu Hause gegen Borussia Mönchengladbach offenbarte zwei Probleme, die der neue Trainer Peter Zeidler in den kommenden zwei Wochen der Länderspiel lösen will und muss. Er versprach: „Gegen Freiburg werden wir besser sein.“
Dabei fehlt nicht viel beim VfL Bochum. Die Ansätze der neuen Spielweise waren auch gegen Mönchengladbach durchaus sichtbar geworden, das Pressing funktionierte vor allem in den ersten gut 25 Minuten der Partie und kurz nach Wiederbeginn gut. Doch dann fehlte die Balance, einzelne Spieler rückten nicht nach, sie kamen nicht mehr in die Zweikämpfe, sodass sich Räume für den Gegner ergaben, die dieser gnadenlos für zwei Tore und mehrere weitere Konterchancen nutzte. „Wir müssen überall cleverer werden“, sagte Stürmer Philipp Hofmann, der selbst erneut ohne Treffer blieb - noch so ein Knackpunkt im Bochumer Spiel.
Baldé brachte Schwung, Integration läuft noch
Der Stürmer hatte nämlich kurz vor seiner Auswechslung in der 65. Minute die dicke Chance zur Führung, köpfte nach einer schönen Flanke des Neuzugangs Aliou Baldé aber vorbei. „Da bekomme ich einen kleiner Rempler. Das reicht aus“, sagte er im Nachgang. Nahezu im Gegenzug fiel der Treffer durch Tim Kleindienst, weil Bochum nach einer Auswechslung noch ungeordnet war, Gladbach die sich bietenden Räume gnadenlos ausnutzte.
„Wir sind vorn angelaufen, haben aber nicht nachgeschoben“, sage Hofmann nach der Partie. Trainer Peter Zeidler bemängelte, die Räume nicht zugemacht zu haben. Das Pressing habe nicht mehr gemeinsam funktioniert. VfL-Sportdirektor Marc Lettau sprach fehlender Balance. „Wir haben Gladbach irgendwann zu viele Räume gegeben, hatten keine Kompaktheit mehr im Spiel. Das haben wir physisch nicht korrigiert bekommen“, so der Mann, der in diesem Sommer einen großen Kaderumbruch meistern musste. „Am Ende hat sich Reife und Routine durchgesetzt“, befand er.
VfL Bochum: Nicht alles ist schlecht
Dass aber nicht alles schlecht ist, darüber sind sich Spieler und Verantwortliche auch einig. „Das Pressing funktioniert“, sagte Lettau. „Wir sehen, wohin es gehen soll.“ Man müsse aber noch daran arbeiten, sauberer die Vorgaben umzusetzen, sich auch mal Ruhephasen im Spiel zu können im eigenen Ballbesitz. „Das können wir nur durch Training verbessern“, sagte der Trainer. Entsprechend wichtig seien die kommenden zwei Wochen der Länderspielpause, in der am Donnerstag gegen Rot-Weiss Essen getestet wird.
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Nicht nur in der Pressingarbeit muss dann nachjustiert werden, auch im Angriffsspiel. Dieses lief nämlich zeitweise zu hektisch ab, der Ball war zu schnell weg, Zuspiele passten nicht. „Wir müssen mehr Druck erzeugen, mehr große Chancen herausspielen“, sagte Stürmer Hofmann. Dafür sei auch Integrationsarbeit nötig, meinte sein Trainer Zeidler. Drei Neuzugänge in der Offensive, Myron Boadu, Aliou Baldé und der Deadline-Day-Kauf Koji Miyoshi, sollen künftig für mehr Gefahr sorgen. „Die Hauptthemen werden Integration und Automatismen sein. Ziel muss es sein, mehr Torchancen herauszuspielen“, sagte Zeidler. Und dann betonte er erneut: gegen Freiburg würde es besser werden. Auch wenn er nicht versprechen könne, dass jemand trifft oder gar gewonnen wird.