Bozen. Der VfL Bochum überzeugt in zwei Testspielen zum Abschluss des Trainingslagers. Trainer Peter Zeidler zieht ein positives Fazit.
Moritz Broschinski musste sich erst einmal hinsetzen und Luft holen, die Anstrengung stand ihm ins Gesicht geschrieben, der Kopf war rot, der Schweiß lief. Der Stürmer des VfL Bochum hatte gerade 60 anstrengende Minuten in der Hitze von Bozen hinter sich - aber erfolgreiche. Zum Abschluss des einwöchigen Trainingslagers des VfL in Südtirol gewann er mit seiner Mannschaft ein Testspiel mit 4:0 gegen den FC Bologna, der in der kommenden Spielzeit in der Champions League spielen wird.
„Wir haben uns gesteigert“, sagte Broschinski nüchtern über den Test, der im Rahmen eines Mini-Turnieres in Bozen stattfand. „Der Trainer hat es vorgelebt und wir haben es gut umgesetzt.“ Das gesamte Spiel habe trotz der Hitze von über 30 Grad „Bock gemacht“, wie er sagte. Anders als im Testspiel am Dienstag, das der VfL mit 1:3 gegen Spezia verlor, überzeugte die Mannschaft, weil sie mit Überzeugung die Spielidee des neuen Trainers Peter Zeidler umsetzte.
Zeidler lobt Pressing des VfL Bochum
„Es war gut, es hat viel gepasst. Die Jungs haben gemerkt, dass es funktioniert, wenn man verrückt spielt, wenn aus sich rausgeht, wenn man einen anspruchsvollen Plan hat“, so Zeidler. Es sei notwendig und wichtig gewesen, das Trainingslager mit einem Erfolgserlebnis zu beenden, nachdem die vergangenen beiden Testspiele gegen Magdeburg (1:1) und Spezia eben viele Probleme offenbarten. Aber beim Mini-Turnier am Samstag spielte seine Mannschaft aggressiv. Und die Spieler strahlten eine Überzeugung aus, dass die Spielweise tatsächlich funktionieren könne. Zeidler war begeistert, dass all seine Spieler stark anliefen, ins Pressing gekommen waren. Aber sie spielten auch Fußball. „Wir haben den Ball laufen lassen, sind in die Tiefe gekommen“, so Zeidler.
Broschinski traf doppelt, die Neuzugänge Ibrahima Sissoko und Dani de Wit erzielten ebenfalls Tore. Schon nach neun Minuten stand es 2:0 durch einen Doppelschlag innerhalb von zwei Minuten. „Das Drehbuch des Spiels hat gepasst“, sagte Zeidler erfreut. Um mit diesem positiven Erlebnis nach Hause zu fahren, hatte der Trainer sogar das Training in den vergangenen beiden Tagen reduziert. Sowohl am Donnerstag als auch am Freitag gab es keine Nachmittagseinheiten. Das Ziel: die Spieler sollten frisch sein. Und sie waren es. Nun sei seine Mannschaft auf dem richtigen Weg so, Zeidler, der auch noch einmal Neuzugänge ankündigte. „Es gibt noch viel zu tun mit den Jungs, es kommen noch ein paar hinzu.“
VfL Bochum: Auch der zweite Anzug sitzt im Test
Dass dies nötig ist, ist kein Geheimnis. Und es wurde auch im ersten Spiel dieses Mini-Turniers deutlich. Mit einer B-Mannschaft, die so in der Bundesliga nie auf dem Platz stehen wird, verlor der VfL Bochum mit 0:2 gegen den FC Südtirol. Die jungen Talente Kacper Koscierski und Alessandro Crimaldi durften ran, auch Mats Pannewig und Niklas Jahn spielten. Das Ergebnis allerdings spiegelte den Auftritt der Mannschaft nicht ganz wider. Denn auch der zweite Anzug funktionierte grundsätzlich gut. Die Spieler setzten das Pressing ebenfalls gut um, der FC Südtirol war allerdings gnadenlos effektiv. „Wir haben viel Positives gesehen im ersten Spiel. Im Mittelfeld haben sich die jungen Spieler zeigen können. Wir haben einen mutigen Auftritt hingelegt“, befand daher auch Trainer Zeidler. „Man hat gesehen, dass wir in allen Bereichen Fortschritte machen. Ausgehend von Lust und Freude auf Fußball. Die Mentalität hat mir gefallen und auch die Spieler haben selbst gemerkt, dass es funktioniert.“