Freiburg. Trotz einer guten Leistung verliert der VfL Bochum das Auswärtsspiel beim SC Freiburg mit 1:2. Ein Traumtor von Goncalo Paciencia war zu wenig.
Der VfL Bochum verliert trotz Führung durch ein Traumtor von Goncalo Paciencia (15.) mit 1:2 beim SC Freiburg. Ritsu Doan (26.) und Vincenzo Grifo (45.+1) trafen für die Hausherren zum Sieg, profitierten dabei aber von umstrittenen Schiedsrichter-Entscheidungen. Der VfL bleibt damit weiterhin ohne Sieg in der Fußball-Bundesliga, kann aber erneut aus einer guten Leistung Mut für die kommenden Wochen schöpfen.
Bochums Trainer Thomas Letsch vertraute seiner Mannschaft, die vor der Länderspielpause bereits überraschend einen Punkt bei RB Leipzig holte. Einzig Christian Antwi-Adjei rückte neu in die Startformation, ersetzte den verletzten Patrick Osterhage. Auf dessen Position im defensiven Mittelfeld neben Anthony Losilla spielte in Freiburg Kevin Stöger.
Und diese Formation tat den Bochumern zu Beginn sichtlich gut. Tief verteidigend fanden die Freiburger keinen Weg vor das Tor von Manuel Riemann. Und offensiv setzte der VfL durchaus Akzente. Nach einer Ecke in der zwölften Minute verlängert Ivan Ordets den Ball, doch Bernardo kam am zweiten Pfosten nicht ganz ran. Für die Führung fehlten dem Brasilianer gut fünf Zentimeter Körpergröße.
Paciencia trifft per Traumtor zur VfL-Führung
Nur drei Minuten später klingelte es. Nach einer Ecke für die Hausherren ging es über drei Stationen zur Führung: Riemann schlug den Ball nach vorn, Maximilian Eggestein hatte Probleme bei der Annahme, weshalb der Ball zu Takuma Asano sprang. Der flankte direkt auf Goncalo Paciencia, der den Ball ohne hinzuschauen volley nahm und per Aufsetzer das 1:0 für den VfL erzielte. Ein Traumtor. Der VfL Bochum bestimmte nun das Spiel und erneut war es Paciencia, der hätte treffen können. Doch Matthias Ginter rettete vor dem einschussbereiten Stürmer (18.).
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Die Gäste standen nach der Führung sehr stabil – bis Ordets einen langen Ball unsauber in die Füße von Noah Weißhaupt köpfte. Dieser legte auf Vincenzo Grifo ab, der auf den zweiten Pfosten flankte, wo Ritsu Doan das Kopfball-Duell gegen Bernardo gewann und aus kurzer Distanz einnickte. Riemann konnte in der 26. Minute nicht mehr reagieren und es stand 1:1.
Zwei Minuten später der erste Aufreger der Partie: Freiburgs Grifo kam auf der linken Seite gegen Cristian Gamboa zu spät und grätschte den Costa Ricaner rüde weg, traf mit offener Sohle nur den Knöchel. Doch Schiedsrichter Tobias Reichel zeigte Grifo nur die Gelbe Karte, der Videobeweis griff nicht ein. Eine Fehlentscheidung.
Grifo hätte Rot sehen müssen, trifft aber zur Führung
Umso bitterer aus Bochumer Sicht, dass es ausgerechnet Grifo war, der in der Nachspielzeit dann per Elfmeter den 2:1-Führungstreffer für den SCF erzielte. Innenverteidiger Bernardo sprang zuvor der Schuss von Maximilian Philipp an den Arm. Zwar zog er diesen im Fallen noch zurück, laut der Regeln wohl eine richtige, wenngleich sehr harte Entscheidung gegen die Bochumer. Beim Strafstoß war Riemann, der gegen Leipzig noch zwei Elfmeter hielt, dann machtlos, obwohl er sogar die Ecke ahnte. In den Minuten zuvor war es noch der Bochumer Keeper, der den Rückstand gegen Doan (40.) und Grifo (44.) verhindern konnte.
Einen kurzen Schockmoment gab es kurz vor der Pause, als Ginter und Antwi-Adjei bei einem Kopfball-Duell zusammenstießen und behandelt werden mussten. Doch beide kamen nach der Pause zurück, in der sich ein ähnliches Bild wie seit der 25. Minute zeichnete: Freiburg drückte Bochum tief in die eigene Hälfte und hatte mehrere gute Möglichkeiten zum 3:1. Erst verzog Lienhart (53.), dann Eggestein (55.). Doch durch das starke Pressing der Hausherren ergaben sich plötzlich Räume für die Bochumer. Nach einem Steilpass von Stöger lief Antwi-Adjei allein auf das Freiburger Tor zu, seinen schwachen Abschluss konnte Noah Atubolu aber locker wegfischen. Kurz darauf spielte auch Asano eine Kontersituationen zu schlecht aus.
In der 65. Minute reagierte Letsch und ersetzte Gamboa und Paciencia durch Philipp Hofmann und Moritz Broschinski. Die nächste Chance zum Ausgleich hatte dann aber Stöger, dessen abgefälschten Schuss Atubolu abwehren konnte. Der VfL attackierte nun deutlich höher, war aber weiter anfällig. Bernardo und Riemann verhinderten den zweiten Doan-Treffer des Tages (72.). Letsch merkte aber, dass etwas drin war, brachte Lukas Daschner und Philipp Förster für Stöger und Losilla (75.), kurz darauf kam Maximilian Wittek für Soares (84.). Doch es blieb beim 1:2 – und damit der vierten Niederlage im achten Saisonspiel.
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