Essen. Der Radsport geht sensibler mit dem Thema Sicherheit um. Ganz ausschließen lassen sich Gefahren aber nicht. Ein Kommentar.
Die Radprofis steigen beim Start der Tour de France im Baskenland in diesem Jahr mit besonders schwerem Gepäck auf ihre Rennräder. Seit mittlerweile Jahrzehnten fährt der Verdacht mit und ganz aktuell die Angst. Den Verdacht verdanken die Sportler noch immer den Doping-Sünden vergangener Generationen, die Angst vor allem dem tödlichen Sturz des Schweizer Radprofis Gino Mäders bei einer steilen Abfahrt während der Tour de Suisse vor gut zwei Wochen.
Die großen Rundfahrten und ihre (mediale) Aufarbeitung bergen Risiken. Die Nähe der Fans an den Strecken, die zahlreichen Begleitfahrzeuge, die den Zuschauern größtmögliche Nähe garantieren sollen und spektakuläre Schussfahrten steile Serpentinen hinab sind vom Radsport nicht wegzudenken.
Ohne jedes Risiko wäre Radsport öde
Sportler bewegen sich sehr oft im Grenzbereich, treiben Kopf und Körper zum Äußersten. Das birgt Gefahren. Genau das macht bei vielen Sportarten den Reiz aus. Der mehrfache Salto am Reck? Das Tackle aus vollem Lauf? Vollgas auf Formel-1-Strecken und Rallye-Pisten? Faszinierend. Für die Zuschauer genau wie für die Athleten.
Radsport ohne jedes Risiko wäre vermutlich ziemlich öde. Es kann nur darum gehen, diese Risiken sorgfältig abzuwägen, die Aktiven vor Ignoranz und Leichtfertigkeit zu schützen. Am besten schon zum Start dieser Tour de France, damit alle Beteiligten sie möglichst unbeschwert genießen können.
Neues Bewusstsein im Radsport
Immerhin deutet sich an, dass sich im Profi-Radsport das Bewusstsein verstärkt, bei Streckenführung und Gefahrenquellen genauer hinzuschauen. Das hilft. Garantien aber gibt es keine.