Essen. Nach der Hooligan-Schande vor dem Spiel gegen Rot-Weiss Essen gibt es bei Hansa Rostock drastische Konsequenzen.

Beim Fußball-Drittligisten Hansa Rostock gibt es nach dem Angriff auf einen Sonderzug mit Fans von Rot-Weiss Essen drastische Konsequenzen. Fünf Mitglieder des Aufsrichtsrates haben ihren sofortigen Rücktritt erklärt. Das gab der Klub am Montagabend bekannt.

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Rot-Weiss Essen erlebt Albtraum in Rostock: Erst Zug-Attacke, dann Klatsche

Vonne Hafenstraße - Inside RWE

Rainer Lemmer, Christian Stapel, Henryk Bogdanow, Frank Schollenberger und Immanuel Fuhrmann sind aus dem Kontrollgremium des Zweitliga-Absteigers zurückgetreten, fünf der insgesamt acht Mitglieder des Hansa-Aufsichtsrates. Die Funktionäre begründen dies mit grobem Fehlverhalten von Rostocker Fans. Die heftige Attacke auf den Zug aus Essen sei nicht das einzige Vergehen, das angeprangert wird.

Nach Spiel gegen Rot-Weiss Essen: Aufsichtsrat von Hansa Rostock reagiert

„Seit einiger Zeit beobachten wir eine Entwicklung, die uns mit Sorge erfüllt, die unsere Werte zunehmend in Frage stellt und unseren Grundkonsens eines gemeinschaftlichen Zusammenwirkens in solchen Strukturen unmöglich macht. Beispielhaft sind Ereignisse aus jüngster Vergangenheit wie eine Attacke auf einen Personenzug mit anreisenden Gästefans, rassistische Entgleisungen, Diskriminierungen und schlussendlich die gezielte Diffamierung eines Aufsichtsratsmitgliedes im Stadion. Hier wurde für uns eine rote Linie überschritten! Wir wollen uns nicht schweigend mit dieser Entwicklung gemein machen, bitten alle Mitglieder, Fans und für den Verein tätige Personen einige Sekunden innezuhalten und das Geschehene zu reflektieren“, heißt es in der brisanten Mitteilung der fünf Aufsichtsräte.

Die im Stadion friedlichen Fans von Hansa Rostock durften sich über einen Sieg gegen Rot-Weiss Essen freuen.
Die im Stadion friedlichen Fans von Hansa Rostock durften sich über einen Sieg gegen Rot-Weiss Essen freuen. © Getty Images For DFB | Matthias Kern

Die Essener Anhänger waren am Samstag auf dem Weg zum Ligaspiel ihrer Mannschaft in Rostock. Der Zug war in Brandenburg zum Halten gebracht und von einer vermummten Tätergruppe attackiert worden. Es flogen Steine und Feuerwerkskörper gegen den Zug, der massiv beschädigt wurde.

Hansa Rostock: Ärger auch bei der Abreise der RWE-Fans

Am Samstagabend teilte die Polizei-Inspektion Rostock mit, dass ein 20 Jahre alter deutscher Tatverdächtiger aus dem Landkreis Nordwestmecklenburg identifiziert worden sei. Er steht im Verdacht, an dem Angriff beteiligt gewesen zu sein. Die Wohnung des Verdächtigen wurde laut Polizei durchsucht. 

Bei der Abreise der etwa 2000 RWE-Anhänger nach dem Spiel, das die Rostocker mit 4:0 gewannen, kam es nach Behördenangaben erneut zu Vorfällen. Hansa-Unterstützer hatten demnach am Hauptbahnhof in Rostock versucht, die Abfahrt der gegnerischen Fans zu stören.

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