Essen. Tom Moustier steht vor seinem Debüt für Rot-Weiss Essen. Der Franzose spricht über seinen Gesundheitszustand und zieht Vergleiche mit der Heimat.

  • Tom Moustier war der erste Neuzugang, den Rot-Weiss Essen im Sommer vorgestellt hat. In der Vorbereitung brach sicher der Mittelfeldspieler den Mittelfuß.
  • Am Samstag beim FC Ingolstadt könnte der 22-Jährige sein Debüt für RWE feiern. Moustier ist wieder fit und trainierte ohne Probleme.
  • In Moustier hat RWE einen laufstarken Spieler für die Zentrale verpflichtet. Im Gespräch mit der WAZ erklärt er seinen Spielstil und zieht Vergleiche zur 3. Liga Frankreichs.

Das Gespräch mit Tom Moustier musste am Mittwoch noch einige Minuten auf sich warten lassen. Als alle Spieler des Fußball-Drittligisten Rot-Weiss Essen das Trainingsgelände hinter dem Stadion an der Hafenstraße schon verlassen hatten, schlug der 22-Jährige zusammen mit Kapitän Michael Schultz noch mehrere Flugbälle über den Rasen. Moustier hatte auch diese Einheit zuvor ohne Probleme absolviert und war noch in der Lage, eine kurze Extraschicht zu absolvieren. Die Aussicht auf sein Debüt sorgt für zusätzliche Motivation: An diesem Samstag in Ingolstadt (14 Uhr) könnte der Sommer-Neuzugang von RWE nach seinem in der Vorbereitung erlittenen Mittelfußbruch erstmals im Kader von Trainer Christoph Dabrowski stehen.

+++ Rot-Weiss Essen: So denken RWE-Fans über den Fehlstart +++

Der Mittelfeldspieler, der erst vor zwei Jahren aus seiner französischen Heimat nach Deutschland gekommen war, hat im Gespräch mit der WAZ in einem sehr respektablen Deutsch betont, dass der RWE-Trainer am Samstag auf ihn zählen kann. „Ich bin bereit, fühle mich sehr gut und habe keine Schmerzen. Es ist ein super Gefühl, wieder mit der Mannschaft zu spielen“, sagt Moustier.

Rot-Weiss Essen: Tom Moustier spielte bei Olympique Marseille

Zwölf neue Spieler haben die Essener für diese Saison verpflichtet, Moustier war der erste Zugang, den RWE vorstellen konnte. Der vielseitig einsetzbare Mittelfeldspieler kam aus der U23 von Zweitligist Hannover 96 an die Hafenstraße und erhielt einen Vertrag bis 2026. Der erhoffte Sprung in die 2. Liga gelang ihm nicht sofort, zum Aufstieg der Reserve in die 3. Liga hat der beim französischen Spitzenklub Olympique Marseille ausgebildete Moustier aber einen wichtigen Teil beigetragen. Seinen nächsten Schritt auf seiner Karriereleiter möchte er im Ruhrgebiet bei Rot-Weiss Essen machen.

Bitter für Tom Moustier: In seinen ersten beiden Monaten bei RWE musste er verletzungsbedingt zuschauen.
Bitter für Tom Moustier: In seinen ersten beiden Monaten bei RWE musste er verletzungsbedingt zuschauen. © FUNKE Foto Services | Tim Rehbein/RHR-FOTO

In diesem Sommer musste Moustier zunächst einen empfindlichen Rückschlag hinnehmen. In der Vorbereitung brach sich der Mann mit den langen blonden Haaren den Fuß und fiel mehr als zwei Monate aus. Die RWE-Fans bekamen den als Ersatz für den abgewanderten Cedric Harenbrock nur in einer Fußorthese zu sehen. „Für mich als neuen Spieler in diesem Klub war das keine einfache Zeit“, erzählt Moustier. „Die Operation war erfolgreich und ich hatte eine gute Reha. Deshalb hat es nicht so lange gedauert. Jetzt freue ich mich auf meinen Start.“

RWE-Zugang Moustier fühlt sich in Essen wohl

Die Zeit habe er neben der Schufterei für sein Comeback genutzt, um den Klub und seine neuen Kollegen kennenzulernen. Mit der Integration in die neue Mannschaft sei Moustier sehr zufrieden. Auch abseits des Platzes habe der Wechsel bisher gut funktioniert. „Ich bin hier mit meiner Frau, wir haben schon eine Wohnung gefunden und fühlen uns in der Stadt wohl.“

„Bei jedem Spiel fast 20.000 Fans, das ist unglaublich. In der 3. Liga in Frankreich gibt es sowas nicht“

Tom Moustier über Rot-Weiss Essen und die Zuschauerzahlen in Deutschland

Dem neuen RWE-Hoffnungsträger ist nicht entgangen, dass sein neues Team aktuell schwächelt. Rot-Weiss Essen hat einen Fehlstart in die neue Drittliga-Saison hingelegt. Vier Punkte aus fünf Spielen sind nicht das, was sich alle erhofft haben. Das ist Moustier bewusst. „Der Start war nicht gut, die Bilanz ist nicht ok für uns“, sagt er. „Aber wir arbeiten hart und glauben daran, dass es besser wird. Schon im nächsten Spiel.“

Tom Moustier ist bereit für sein Debüt für Rot-Weiss Essen, möglicherweise schon an diesem Samstag in Ingolstadt.
Tom Moustier ist bereit für sein Debüt für Rot-Weiss Essen, möglicherweise schon an diesem Samstag in Ingolstadt. © FUNKE Foto Services | Thorsten Tillmann

Beim ebenfalls mäßig gestarteten FC Ingolstadt könnte es möglicherweise erstmals auf Moustier ankommen. Im Zentrum hat Trainer Dabrowski aktuell personelle Probleme. Thomas Eisfeld wird mit einem Faserriss im Adduktorenbereich mindestens zwei Spiele ausfallen, auch der Einsatz von Torben Müsel (Wadenzerrung) ist noch fraglich. In Moustier hat RWE nun eine wichtige Alternative für die Zentrale. Der Franzose kann sowohl vor der Abwehr als auch auf der Acht oder der Zehn spielen. Seinen Spielstil definiert er sehr verständlich und mit großer Überzeugung: „Ich bin ein Box-to-Box-Spieler, der viel läuft und mit Herz spielt. Ich gebe immer 200 Prozent und kann der Mannschaft Energie bringen. Auch Standards gehören zu meinen Stärken.“

RWE-Zugang Tom Moustier schwärmt von den Fans

Neu für Moustier sind die hohen Zuschauerzahlen an der Hafenstraße. Mit den B-Teams von Olympique Marseille und Hannover 96 spielte der zentrale Mittelfeldmann in der Regel nur vor wenigen Besuchern. Nun darf er sein Können vor vollen Rängen zeigen. „Bei jedem Spiel fast 20.000 Fans, das ist unglaublich. In der 3. Liga in Frankreich gibt es sowas nicht“, schwärmt Moustier. „Ich habe die Fans schon auf der Tribüne erlebt, die sind großartig. Auf die Hafenstraße freue ich mich ganz besonders.“

Mehr News zu Rot-Weiss Essen

  • Rot-Weiss Essen: Diese Transfers haben sich für RWE gelohnt
  • RWE-Pech: Wintzheimer-Schock, Sorgen um zwei weitere Spieler
  • RWE kann nicht mit Golz-Verbleib rechnen: Ersatz steht bereit
  • RWE-Matchwinner durfte nur elf Minuten spielen: Das sagt Eisfeld
  • Stieg einst mit Rot-Weiss Essen auf: Dieter Tartemann ist tot