Essen. Drittligist Rot-Weiss Essen präsentiert ein neues Heimtrikot, das viele RWE-Fans auf die Palme bringt. Der Klub sollte reagieren. Ein Kommentar.

Es gibt in der heißen Phase der Vorbereitung auf die neue Drittliga-Saison gewiss anderen Themenbereiche, die die Aufmerksamkeit der RWE-Verantwortlichen erfordern. An einer Diskussion über das vor wenigen Tagen präsentierte Heimtrikot für die Spielzeit 2024/25 kommt Rot-Weiss Essen nun aber nicht mehr vorbei. Viele Fans sind sauer und das ist nachvollziehbar.

Das von Rot-Weiss Essen, Ausrüster Jako und der Kreativagentur Altobelli entworfene Trikot ist ansehnlich, hat jedoch ein großes Manko: Das Vereinsemblem geht im neuen, durchaus attraktiven Design „All Red“ unter. Auf den ersten Blick ist das RWE-Logo kaum zu erkennen, da der farbliche Kontrast fehlt. Dafür ist das Zeichen von Hauptsponsor „IFM“ in der weißen Schrift nicht zu übersehen. Man könnte vermuten, der Sponsor habe sein eigenes Shirt entworfen.

Rot-Weiss Essen: Fans wollen das alte Logo zurück

Die Aufregung im Fanlager von Rot-Weiss Essen ist groß. In einer Online-Petition, in der das alte Wappen in rot-weisser Farbe zurückgefordert wird, wurden am ersten Tag über 1200 Unterschriften gesammelt. Von „einigen wenigen Nörglern“ kann somit nicht die Rede sein.

Das neue Trikot von Rot-Weiss Essen polarisiert. Denn das RWE-Logo ist nicht gut zu erkennen.
Das neue Trikot von Rot-Weiss Essen polarisiert. Denn das RWE-Logo ist nicht gut zu erkennen. © Screenshot Twitter Rot-Weiss Essen

Das neue RWE-Heimtrikot ist ein klassisches Marketing-Eigentor. Mit dem Tragen des Vereinsemblems dokumentieren Fußballfans ihre Liebe zum Klub. Dieses so anzupassen, dass es auf dem Trikot kaum zu sehen ist, kann, wie in der Petition formuliert, als Respektlosigkeit gegenüber der Vereinstradition gewertet werden.

RWE hat über 11.000 Dauerkarten abgesetzt

Schon in der vergangenen Saison hatten die Sondertrikots in den Essener Stadtfarben blau-gelb Unmut bei Teilen der Anhängerschaft hervorgerufen. Die Diskussion um das neue Heimtrikot erreicht jedoch eine andere Dimension. Das Dress für die Heimspiele ist das wichtigste und in der Regel meistverkaufte Trikot eines Fußballklubs. Vor allem ein Zuschauermagnet wie Rot-Weiss Essen, der in der vergangenen Saison im Schnitt mehr als 16.000 Besucher bei seinen Heimspielen begrüßte und für die kommende Spielzeit bereits mehr als 11.000 Dauerkarten abgesetzt hat, ist abhängig von den Erlösen der Trikotverkäufe.

Die RWE-Verantwortlichen sollten sich die berechtigte Kritik der potentiellen Käufer des Trikots zu Herzen nehmen und reagieren. Eine Anpassung des Logos wäre kein Gesichtsverlust, eher ein Signal an die Anhänger, dass die Sorgen ernstgenommen werden und man sich der Tradition des Vereins bewusst ist.

Trikot-Ärger: BVB nahm sich Fan-Kritik zu Herzen

Einen ähnlichen Fall gab es vor drei Jahren beim großen Nachbarn Borussia Dortmund. Der BVB und Ausrüster Puma hatten das Champions-League-Trikot komplett ohne Vereinslogo entworfen und zogen sich damit den Unmut der Fans zu. Es folgten eine Entschuldigung und die Korrektur, die Anhängerschaft war wieder zufrieden. Rot-Weiss Essen wäre gut beraten, diesem Beispiel zu folgen.

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