Warstein. .
Vielleicht gerät der eine oder andere ihrer Lehrer bei der Lektüre des folgenden Zitats, sagen wir, etwas ins Staunen. Aber das stört Maureen Fritzsche nicht. „Ich starte da auf jeden Fall“, sagt sie sehr bestimmt. Da - das ist das Finale der Warsteiner Reitsportförderung.
Denn dieses Finale ist nicht einfach nur eine Stilspringprüfung der Klasse L mit Stechen wie es sie auf vielen Turnieren gibt. Es ist das Aufeinandertreffen der besten 32 aus insgesamt mehr als 1500 Nachwuchsreitern, und es ist eine Einstimmung direkt vor dem Höhepunkt in Warstein, dem Großen Preis am Samstagabend. Die junge Kallenhardterin gibt zu: „Ein bisschen aufgeregt bin ich schon.“
Das ist ein für sie ungewöhnlicher Zustand. Schließlich besitzt Maureen Fritzsche vom Warsteiner Reitverein trotz ihrer erst 15 Jahre bereits eine erstaunliche Turnier-Routine. Fast jedes Wochenende tritt sie mit ihren Pferden irgendwo an, 19 Platzierungen in diesem Jahr in Springen der Klasse M sprechen für sich. Den Platz für das Heimspiel vor großer Kulisse am Samstag ab 17.40 Uhr sicherte sich Fritzsche als starke Zweitplatzierte des westfälischen Halbfinales.
„Mit unserem Engagement im Nachwuchsbereich schaffen wir den Unterbau für den Spitzensport“, umreißt Albert Cramer, geschäftsführender Gesellschafter der Warsteiner Brauerei, das Warum der Warsteiner Reitsportförderung, der größten leistungsorientierten Nachwuchsserie für Springreiter in Deutschland. Bei 30 Qualifikationsturnieren können sich Junioren für das Finale qualifizieren.
Champions Trophy in Warstein
Neben Fritzsche gelang dies aus der Region noch Giacomo Fleischer und Anna-Lisa Steden (beide ZRFV Voßwinkel). Auch sie schnuppern an diesem Freitag ab 15.45 Uhr bei der Springprüfung Klasse L mit Idealzeit für Junioren erste Trophy-Luft und tauchen am Samstag tief ein in die Atmosphäre des großen Sports. Dann bereiten sie sich auf ihren Auftritt vor, wenn nationale Stars wie Christian Ahlmann und internationale Champions wie Jos Lansink bereits für den Großen Preis auf dem Abreiteplatz oder in der Boxengasse stehen.
„Das ist schon toll“, sagt Maureen Fritzsche. „Im vergangenen Jahr habe ich noch auf der Tribüne gesessen und war Lichtjahre davon entfernt, an so einem Finale teilnehmen zu dürfen.“ Umso schockierter war die Nachwuchsreiterin, als Husten und Fieber sie für einige Tage ins Bett zwangen.
„Aber ich starte auf jeden Fall“, wiederholt sie. Wenn ihr erst siebenjähriges Pferd Landy sich nicht allzu sehr von der Kulisse beeindrucken lässt, rechnet sie sich sogar Chancen auf eine vordere Platzierung aus. Spätestens damit dürfte ihr das Verständnis aller eventuell aufgeschreckten Lehrkräfte, die Maureen bis Donnerstag in der Schule vermissten, gewiss sein.