Warstein/Rüthen. Kabinenmusik ist ein großes Thema bei den heimischen Fußballclubs. Dabei treffen häufig Extreme aufeinander.
Musik liegt in der Kabinenluft. Es gibt Rituale, die sind in allen Spielklassen gleich. Ob Regionalliga oder Kreisliga: Vor dem Spiel und nach jeder Partie dröhnt Musik aus den Kabinen. Dabei schwankt es, je nach Stimmungslage, zwischen hart und zart. Aber welche Mannschaft hat welchen Musikgeschmack? Die WESTFALENPOST hat sich bei den heimischen Mannschaften umgehört und die ultimative Playlist der beliebtesten Kabinenkracher zusammengestellt.
SV Lippstadt
Musik darf beim Viertligisten natürlich nicht fehlen. Mit Sven Köhler und Gerrit Kaiser übernehmen gleich zwei Spieler die Aufgabe des Kabinen-DJs.
Vor dem Spiel: Als Einstimmung auf die anstehenden 90 Minuten hören die Lippstädter viel Gute-Laune-Musik. „Bevor wir rausgehen auf dem Platz gibt es ein festes Ritual, dann hören wir jedes Mal das Lied Can’t stop von den Red Hot Chili Peppers“, erklärt der Sichtigvorer Sven Köhler.
Nach dem Spiel: Abhängig vom Ergebnis. Nach Niederlagen ist es eher still, nach Siegen dröhnen Schlager und Stimmungslieder aus der Kabine.
TuS Warstein
Bei der Mannschaft von Luigi Brusciano sind Armando Castiglione und Daniel Severin die Musikbeauftragten. „Bei Auswärtsfahrten übernimmt Ahmed Zein Al Dine die Aufgabe und beschallt den Bulli“, erklärt Elias Mbamba, Mittelfeldspieler und einer der Spielführer der Warsteiner. Zein Al Dine ist für seine Ausflüge in die 1990er Jahre bekannt. „Manch ein Spieler hat aber auch seine eigenen Kopfhörer dabei und hört dann selbst Musik. Die anderen sind dem Grauen dann ausgeliefert“, sagt Mbamba scherzhaft.
Vor dem Spiel: Motivation steht vor dem Spiel auf der Playlist. Rock, Hip Hop, Hauptsache, es bringt die Spieler in die richtige Stimmung.
Nach dem Spiel: Nach Siegen darf auch in Warstein der deutsche Schlager nicht fehlen. Verliert der TuS ein Spiel, dann bleibt die Anlage aus. „Dann ist jeder mit sich selbst beschäftigt und denkt nicht an Musik.“
SW Suttrop
Die ultimativen Kabinenhits
Das sind die beliebtesten Lieder der heimischen Mannschaften vor und nach den Spielen. Wir haben die Lieder in einer Spotify-Playlist unter dem Titel „Kabinenklänge“ zusammengefasst und noch ein wenig ausgeschmückt.
Vor den Spielen:
X (Nicky Jam)
Good Feelings (Flo Rida)
Can’t Stop (Red Hot Chili Peppers)
One Step Closer (Linkin Park)
Highway to Hell (AC/DC)
Greatest (Eminem)
Darkside (Alan Walker)
Enter Sandman (Metallica)
Metalingus (Alter Bridge)
Baller los (Mero)
Coco Jambo (Mr. President)
Gangsta’s Paradies (Coolio)
Nach dem Spiel:
Atemlos durch die Nacht (Helene Fischer)
Himmelblaue Augen (Anna Maria Zimmermann)
Mama Laudaaa (Almklausi)
Die immer lacht (Kerstin Ott)
Bella Ciao (DJ Ötzi)
Kreisligalegenden (Summerfield United)
Johnny Deere (Die Draufgänger)
Modern und weniger den Musikgeschmack des eigenen Trainers treffend, mögen es die Spieler aus Suttrop.
Vor dem Spiel: „Nennen wir es zeitgenössische Musik“, fasst es Willi Juckenhöfel zusammen, was seine Mannschaft vor dem Spiel in Stimmung bringt. Hip Hop oder Charts werden in der Kabine im Hardtstadion meistens aufgelegt, um in die richtige Stimmung zu kommen.
Nach dem Spiel: Gewinnen die Suttroper, geht es musikalisch gerne mal an den Ballermann.
TuS Belecke
Für ein Novum im Stadtgebiet sorgt der TuS Belecke, dort hat der Musikbeauftragte Niklas Brumma sogar eine eigene Playlist bei Spotify angelegt, die vor und nach den Spielen für die richtige Stimmung sorgt.
Vor dem Spiel: „Musik bringt gute Laune und ist ein gutes Stilmittel vor und nach den Spielen“, erklärt Beleckes Trainer Christian Stücke. Vor dem Anpfiff darf es gerne etwas rockiger sein, um für das Spiel in Stimmung zu kommen. Hinzu kommen aktuelle Lieder aus den Charts.
Nach dem Spiel: „Wir haben zwar dieses Jahr noch nicht so viele Spiele gewonnen, aber wenn wir gewinnen, dann dürfen Schlager nicht fehlen“, betont Stücke.
TuS GW Allagen
Beim Bezirksliga-Absteiger und aktuellen Tabellenzweiten der A-Liga Lippstadt läuft ein bunter Mix aus Stilrichtungen.
Vor dem Spiel: Ein bisschen was von allem darf es bei den Allagenern sein. Von leichten Schlagerschnulzen bis Dance-/Electro ist die Mischung durchaus beachtlich. „Schöne Musik, nur zu laut für meinen Geschmack. Aber wenn es den Jungs hilft...“, sagt Willi Knickenberg zur Musikauswahl.
Nach dem Spiel: Nach Siegen ist Stimmungsmusik angesagt. Gerne Schlager, die das positive Gefühl des Sieges noch weiter unterstreichen.
TSV Rüthen
Helene Fischer tröstet die Spieler des TSV Rüthen über Niederlagen hinweg. Ansonsten gibt es am Schneringer Berg alles von hart bis zart.
Vor dem Spiel: Rock oder Heavy Metal sind bei der Mannschaft von Jens Riemen vor dem Spiel beliebt, um sich in die richtige Stimmung zu bringen,
Nach dem Spiel: Nach einem Sieg wird dann (meistens) umgeschwenkt auf Party-Musik. Auch auf Mannschaftsfahrten sei diese Musikrichtung der Renner, so Riemen weiter.
SG Oestereiden/Effeln
Trainer Guido Horstschäfer ist in der Kabine nach eigener Aussage vor allem „sehr lauter Musik“ ausgesetzt.
Vor dem Spiel: Horstschäfer: „Vor den Spielen läuft immer was Aktuelles. Nach Siegen kommt dann noch Malle-Musik dazu. Nach Niederlagen ist es meistens eher ruhig in der Kabine.“