Antwerpen. . Die Teilnahme an der Doppel-Weltmeisterschaft ist für Jan-Lennard Struff in weite Ferne gerückt. Dafür läuft es im Einzel weiterhin sehr gut.

Zwischen Erfolg und Misserfolg liegen manchmal im Tennis nur wenige Stunden. Diese Erfahrung musste der Suttroper Tennisprofi Jan- Lennard Struff am Dienstag bei den European Open in Antwerpen machen.

Einzel

Zunächst stand für Struff am Dienstagmittag das Erstrunden-Match im Einzel auf dem Programm. Hier gab es kurzfristig eine Änderung. Sein ursprünglicher Gegner Jozef Kovalik (Slowenien) verletzte sich am Montag im Training am rechten Handgelenks und musste seinen Start beim Turnier absagen.

Kovaliks Pech ist Constant Lestiennes Glück. Der Franzose unterlag im Qualifying ursprünglich dem Bulgaren Ilya Ivashka, rutschte aber durch die Lucky-Loser-Regelung doch noch ins Turnier-Hauptfeld.

Lange durfte sich der Franzose, der in der Weltrangliste auf Position 154 steht, nicht über die Teilnahme freuen. Es war ein kurzer Prozess, dem Struffi mit dem 26-Jährigen beging.

Lockerer Satzgewinn

Der Suttroper holte im ersten Satz das Break zum 2:1 und setzte Lestienne weiter unter Druck, servierte fehlerfrei und blieb im Return stets gefährlich. So auch beim Stand von 3:1, als Struff sich insgesamt vier Breakbälle im Einstand erspielte. Doch zunächst wollte das zweite Break des Satzes nicht gelingen.

Erst im vierten Versuch holte Struff den entscheidenden Punkt zum 4:1. Es war schon längst die Vorentscheidung im ersten Durchgang. Struff servierte locker zum 5:1 aus, ließ noch das 5:2 zu, bevor er nach 25 Minuten den ersten Satz mit dem ersten Satzball beendete.

Der zweite Satz begann ähnlich verheißungsvoll. Struff breakte Lestienne direkt zum 1:0, doch der Willen des jungen Franzosen war noch nicht gebrochen. Lestienne gelang das Re-Break zum 2:2, doch daran erfreute sich der 26-Jährige nicht lange.

Re-Break sofort gekontert

Struff holte sich das Break postwendend zurück, servierte anschließend zum 4:2 und brachte diesen Vorsprung locker ins Ziel. Mit seinem dritten Break des Satzes zum 6:3 gewann Struff das Match im Schongang, was angesichts des noch ausstehenden Doppels nicht unwichtig war.

Doppel

Gut drei Stunden nach dem Sieg im Einzel ging es für Struff an der Seite des Japaners Ben McLachlan weiter. Um noch eine Chance auf einem Platz bei den Doppel-Weltmeisterschaften in London zu haben, muss das Duo die verbleibenden Turnier nach Möglichkeit gewinnen, um die mehr als 1000 Punkte Rückstand auf den 9. Platz der Team-Weltrangliste wettzumachen.

Die besten acht Teams qualifizieren sich. Da aber bereits feststeht, dass mit dem Amerikaner Bob Bryan ein Spieler verletzungsbedingt ausfallen wird (Bryan steht mit seinem Bruder Mike gemeinsam auf dem fünften Platz der Rangliste), würde aktuell der neunte Platz zur Qualifikation ausreichen.

Fünf Matchbälle vergeben

Diesen belegen die Franzosen Pierre-Hugues Herbert und Nicolas Mahut mit derzeit 3310 Punkten. Struff und McLachlan stehen mit 2480 Punkten auf Platz elf.

Doch nach 91 Minuten und einem hochdramatischen Match hatten sich die Hoffnungen des Duos in Luft aufgelöst. Gegen den Argentinier Maximo Gonzalez und den Chilenen Nicolas Jarry unterlagen Struff/McLachlan mit 5:7, 6:2, 11:13.

Im ersten Satz führte das an Nummer eins gesetzte Doppel bereits mit 4:2, bevor die Südamerikaner das Match drehten und durch zwei Breaks den Satzgewinn holten.

Zurückgekämpft haben sich Struff/McLachlan im zweiten Satz, den sie souverän gewannen. Im Match-Tiebreak vergaben der Deutsche und der Japaner insgesamt fünf (!) Matchbälle und verloren am Ende fast schon folgerichtig.