Valencia. Viertelfinale im Davis Cup. In Valencia will das deutsche Team mit Jan-Lennard Struff, Alex Zverev und Philipp Kohlschreiber Spanien schlagen.
1, 12, 17, 31, 33- das sind nicht die Lottozahlen für das kommende Wochenende, sondern die Weltranglistenplatzierungen der spanischen Davis-Cup-Mannschaft, die ab Freitag im Viertelfinale in Valencia auf die deutsche Mannschaft trifft. Natürlich wieder mit dabei ist der Suttroper Tennisprofi Jan-Lennard Struff, der wohl am Samstag im Doppel an der Seite von Tim Pütz antreten wird.
Imposant wirkt die Stierkampfarena von Valencia. Sie ist nicht nur aufgrund ihrer Architektur ein Anziehungspunkt für Touristen, sondern am Wochenende auch für das deutsche Davis-Cup-Team.
In wochenlanger Arbeit wurde ein Sandplatz im Inneren der knapp 17 000 Zuschauer fassenden Arena errichtet. Die Sitzreihen, die an ein Amphitheater erinnern, schimmern noch in grau-weißer Waschbetonoptik, was sich am Freitag ändern wird.
Nicht zufällig wählten die Spanier dieses ungewöhnliche Ambiente für das Davis-Cup-Match. Für die deutschen Matadoren um Alexander Zverev und Philipp Kohlschreiber gilt es, die spanischen Bullen zu bezwingen.
Mit dem wahrscheinlich besten Aufgebot ihrer Geschichte, geht es nach den Weltranglistenplatzierungen, treten die Spanier an. Unter anderem wird auch der Weltranglisten-Erste Rafael Nadal aufschlagen.
Ungewöhnliche Arena gefällt Struff
Beeindruckt von der Atmosphäre zeigt sich auch Jan-Lennard Struff. „Die Arena sieht von Außen und Innen echt super aus. In so einer Stierkampfarena zu spielen, ist schon was großartiges. Die Atmosphäre wird richtig gut werden. Erbaut wurde die Arena 1860, ist also ein richtig historischer Ort. Ich freue mich hier zu spielen, das ist mal was anderes“, betont Struff, der erst am Ostermontag gemeinsam mit Alexander Zverev aus Miami angereist war.
Auch die ersten Trainingseinheiten mit dem Team, das von Neuling Maximilian Marterer komplettiert wird, verliefen vielversprechend, wie Struff im Video-Interview mit dem DTB erklärte: „Beim ersten Aschentraining war ich danach völlig am Ende, was normal ist nach dem Umstieg. Die zweite Einheit verlief dann schon besser. Es ist mein Traum für Deutschland zu spielen, das habe ich ja auch immer wieder betont. Wir sind soviele Wochen allein unterwegs im Jahr, dass es schön ist, jetzt einmal im Team zu arbeiten. Das ist cool und was besonderes.“
Im Davis-Cup-Team sind am Wochenende besonders Struffs Stärke im Doppel gefragt. Dort läuft es auf der ATP-Tour deutlich besser als im Einzel, wo Struff in den vergangenen Wochen häufig bereits nach der ersten Runde die Heimreise antreten musste.
Doppelranking besser platziert als im Einzel
Im Doppel erreichte der 27-Jährige zuletzt bei den Miami Open an der Seite des Japaners Ben McLachlan zum zweiten Mal das Halbfinale. „Ben spielt super, ist ein sehr netter Typ. Bin ein bisschen traurig, dass mein Doppel-Ranking jetzt besser ist als mein Einzel-Ranking. Das ist nicht so toll. Ich habe mit meinem Trainer Carsten Arriens an den Volleys gearbeitet, was sich jetzt im Doppel auszählt. Genauso wie mit Tim Pütz harmoniere ich mit Ben sehr gut. Er spielt sehr aggressiv, das macht eine Menge Spaß“, betont Struff.
Ob Struff auch im Einzel eine Option sein wird, hat Kapitän Michael Kohlmann noch nicht entschieden. Einem Einzel gegen Nadal wäre Struff schon einmal nicht abgeneigt.
„Wir wissen alle, dass das ein sehr schweres Match wird, egal wer aufläuft. Man weiß nicht, wie er nach seiner Verletzung drauf ist. Seine Teilnahme ist ein Push für das spanische Team. Auch der Vorverkauf hat noch einmal deutlich angezogen nachdem Nadal nominiert wurde. Er hat eine brutale Präsenz. Aber was soll’s. Wir wollen hier gewinnen und egal wer am Freitag gegen ihn spielen wird, wir werden alles geben. Das wäre ein Traum gegen ihn zu spielen. Aber Kohli stellt auf und dann schauen wir mal, wer gegen ihn spielt.“
Das Davis-Cup-Match gegen Spanien wird nicht im deutschen Free TV übertragen, sondern nur beim Streaminganbieter DAZN. Zumindest die Einzel am Freitag gibt es dort frei empfänglich.