München. . Einen der größten Siege seiner Karriere feierte der Warsteiner Tennisprofi Jan-Lennard Struff am Mittwoch. Dabei stürzt er ein Denkmal.
- Suttroper Tennisprofi zieht in die dritte Runde der BMW Open ein
- Break zu Beginn des ersten Satzes gibt Selbstvertrauen
- Lob ans faire Publikum
Jan- Lennard Struff steht in der dritten Runde der BMW Open in München. Gegen die deutsche Tennislegende Tommy Haas gewann der Suttroper mit 6:4, 7:5.
Als der Matchball verwandelt war, gingen die Augenpaare der Zuschauer am Center Court in München ausnahmsweise mal nicht in Richtung des Siegers, sondern galten dem Verlierer. Haas, inzwischen 39 Jahre alt und nach Boris Becker der erfolgreichste deutsche Tennisspieler aller Zeiten ist derzeit auf Abschiedstournee und schlug letztmalig in seiner Karriere in der bayerischen Landeshauptstadt auf.
Lederhose für Haas
Aus diesem Grund überreichte Turnierdirektor Patrick Kühnen dem Hamburger als Erinnnerung eine Lederhose, die normalerweise nur der Turniersieger bekommt. Mit großen Applaus wurde Haas verabschiedet, bevor sich auch Struff den verdienten Beifall abholte. Zuvor hatte er von Beginn an eine starke Partie gespielt und dem Altmeister in seine Schranken verwiesen.
Bereits in Haas’ ersten Aufschlagspiel holte sich Struff das Break und legte damit den entscheidenden Vorteil im ersten Satz. Haas steigerte sich sukzessiv, war aber gegen Struffs Service meistens machtlos.
Ausgeglichener wurde es im zweiten Satz. Zunächst gelang Struff wieder das schnelle Break zur 1:0-Führung, Haas konterte jedoch mit dem Re-Break zum 1:1 und dem zweiten Break zum 3:1. Es sah in dieser Phase so aus, als könne sich der Routinier noch einmal ins Match kämpfen. Doch Struff behielt die Nerven, konterte einen Stopp-Ballversuch von Haas zum 2:3- Re-Break, wehrte anschließend zwei Breakbälle ab zum 3:3.
Struff verwandelt zweiten Matchball
Nun war Struff wieder im Match und ließ Haas kaum noch Chancen. Struffs Aufschlag kam sicher und auch bei den langen Ballwechseln hatte er meistens das bessere Ende für sich. Die Vorentscheidung fiel im elften Spiel des zweiten Satzes als Struff sein drittes break im Satz zum 6:5 holte.
Danach erspielte sich der 27-Jährige drei Matchbälle von denen er den zweiten mit einem Ass nach 88 Minuten und 20 Sekunden verwandelte. Die Leistung Struffs ist hoch zu bewerten, da das Publikum natürlich hinter Haas stand.
„Das war mir von Beginn an klar, aber ich muss das Publikum loben, es hat sich sehr fair verhalten. Es hat Spaß gemacht“, betonte Struff nach dem Match.
Dass bei Tommy Haas nach der Niederlage leichte Wehmut aufkam, kann der Suttroper nur allzu gut verstehen: „Ich kann das schon nachvollziehen, was Tommy fühlt. Es ist keine leichte Situation für ihn“, wusste Struff.