Warstein/Anröchte. Der 15-jährige Rene Schencking und sein belgischer Wallach Pommerol vd Wellington waren das Maß der Dinge beim Finale der Warsteiner Reitsportförderung.
Wie im vergangenen Jahr brillierte das junge Talent in den beiden Stilspringprüfungen der Klasse L und sicherte sich so den Gesamtsieg der wertvollen Nachwuchsserie, die im Rahmen der Warsteiner Champions Trophy zum zweiten Mal ausgetragen wurde. Schwieriger als im Vorjahr empfand der Anröchter die diesjährige Prüfung. „Es gab eine bessere Konkurrenz. Und auch der Stech-Parcours war etwas anspruchsvoller”, erklärte Schencking. Er ist seit fast fünf Jahren auf Turnieren unterwegs und strahlte nach seinem Triumph: „Das fühlt sich ausgesprochen gut an. Am Anfang war ich hier noch ziemlich nervös, aber das wurde mit der Zeit besser“, so der Teenager, der im nächsten Jahr aufgrund seiner guten Erfolge in der Saison 2007 nicht mehr an der Warsteiner Reitsport Förderung teilnehmen kann. „Ich habe jetzt mehrere M-Platzierungen und bin in der Leistungsklasse schon zu hoch gerutscht“, erzählt der junge Sportler. Auf den Plätzen zwei und drei der Gesamtwertung rangieren die 17-jährige Maike Jahn und der ebenso alte Andre Arenhövel. Hatte sich Schenking im ersten Durchgang noch zurückgehalten, setzte er beim Stechen voll auf Tempo und meisterte den Parcours in fehlerfreien 34,76 Sekunden. Ebenfalls ohne Abwürfe über den Parcours kamen Niklas Hebing und Lagina in 35,09 Sekunden und Lena Beringmeier mit Duval in 35,64 Sekunden. In der Gesamtwertung siegte Rene Schencking mit 90 Punkten vor Maike Jahn (Herford) mit Clarence und Andre Arenhövel (Rhede-Krommert) und Livigno mit je 74 Punkten. Auf den 4. Rang ritt Frederieke Windmüller (Waltrop) mit Escada (73 Punkte). Strahlend bestritt Rene Schencking nach der Siegerehrung die Ehrenrunde, warf seinen Blumenstrauß in die Zuschauerreihen. „Seppl Albersmeier hjat gesagt, ich könne ihn ruhig werfen. Da habe ich das halt gemacht.” Nicht die einzigen „Tipps”, die der Turniersieger erhielt: „Franke Sloothaak hat uns vor dem Parcours ein paar Distanzen gesagt und wie wir ihn am besten reiten sollen. Das war schon hilfreich.” Die besten zehn Teilnehmer des Finals der Warsteiner Reitsport Förderung, die im nächsten Jahr auf Schleswig-Holstein ausgedehnt wird, bekommen eine besondere Belohnung für ihre Leistungen: Sie werden einen Tag gemeinsam mit Doppelweltmeister Franke Sloothaak im Reitsportzentrum Hillenberg trainieren. Der Lehrgang liegt dem 49-Jährigen besonders am Herzen: „Es reicht nicht, nur ein Turnier auszuschreiben, man muss sich langfristig engagieren und der Jugend mit seinem Wissen zur Verfügung stehen.“ Sieger Rene Schencking findet es jedenfalls klasse, einen Tag vom Profi gecoacht zu werden: „Da freue ich mich schon total drauf und ich glaube, ich werde viel Neues lernen.“ „Junge Pferde, jung Reiter, das gibt eine tolle Stimmung.”
Dabei könne der Nachwuchs eigene Erfahrungen machen, gleichzeitig sehen, wie die anderen Reiter auf einem Turnier agieren, sagt Sloothaak: „Hinzu kommen der Druck und die Spannung. Damit kann ein Reiter besser umgehen als der andere, das hat man auch bei diesem Turnier gesehen. Das ist wichtig für die Zukunft.” Die Reitsport-Förderung passe gut in den Rahmen der WCT. „Junge Pferde, junge Reiter — das gibt eine tolle Stimmung.” Wichtig sei es, dass es Sponsoren wie die Warsteiner Brauerei gebe, die die Jugend unterstützt. „Es ist eine große Anerkennung für die Kinder, dass sie in diesem Rahmen so mitgehen können.” Beim Sieg Rene Schenckings sieht Franke Sloothaak die perfekte Symbiose von Pferd und Reiter. „Er hat ein sehr routiniertes Pferd, auf das er sich verlassen kann. Das zeigt sich in seinen Runden.”