Cappel/Allagen. Ein Sahnetag von Lars Schröder garniert die Glanztat der Allagener Fußballer beim 4:0 (0:0)-Sieg im Spitzenspiel der Kreisliga A.

Die Grün-Weißen sind ab der ersten Minute hellwach. Sie suchen mutig ihr Glück in der Offensive, kombinieren und dribbeln, als hätte es die dreimonatige Winterpause nie gegeben. Zum Punktspielauftakt 2008 läuft es wie geschmiert. Vierte Minute: Freistoß von Jens Eigemeier. Lars Schröder steigt hoch und trifft mit dem Kopf zur schnellen Führung. Zehnte Minute: Freistoß Jens Eigemeier, wieder Kopfball Lars Schröder. Der Ball landete erneut im Netz: 2:0.

Früher Doppelschlag

Schoss alle vier Tore: Lars Schröder.
Schoss alle vier Tore: Lars Schröder. © WP

Ein Doppelschlag, den die Gastgeber erstmal verkraften müssen. Sie kommen nur allmählich zu guten Chancen durch Spielertrainer Arndt Hundertmark und Schneider. Doch TuS-Keeper Gernot Neumann ist nach langer Verletzungpause auf dem Posten. „Wenn da einer reingeht, sieht es in der zweiten Halbzeit vielleicht anders aus”, meint Hundertmark später. Seine Elf forciert nach dem Wechsel das Offensivspiel. Die Bewachung von Lars Schröder übernimmt statt Ibis nur Janusz Pohl. „Wir haben unser System zur Pause komplett umgestellt”, verrrät der SuS-Coach nach 90 Minuten, das er alles probiert habe.

Ausrufezeichen im Titelrennen

Aber Allagens 18-jähriger Vollblutstürmer, ausgebildet in den Nachwuchsteams von Borussia Dortmund, vernascht seine Gegenspieler weiter. Auf Zuspiel von Bruder Marc erzielt Lars Schröder schon in der 48. Minute seinen dritten Treffer. „Das 3:0 hat uns das Genick gebrochen”, bilanziert Arndt Hundertmark. Fast genauso schön ist der Fernschuss nach 67 Minuten zum 4:0. Cappels Keeper Schrayedr kann nur staunen. „Die Allagener haben uns gnadenlos ausgekontert”, gesteht Hundertmark, der vorher selbst noch einmal am starken Neumann scheitert. Lars und Marc Schröder haben weitere GW-Treffer auf dem Fuß. Am Ende bleibt es beim verdienten 4:0-Erfolg. Ein Ausrufezeichen der Grün-Weißen im Titelrennen.

Begeistert: Michael Stemmer.
Begeistert: Michael Stemmer. © WP

„Der Start ist uns geglückt. Die Jungs waren sehr gut vorbereitet und haben alles umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten”, freut sich Trainer Michael Stemmer. Mit drei Punkten Vorsprung setzten sich seine Schützlinge an der Tabellenspitze nach 19 Spieltagen vor Cappel und Warstein in der A-Kreisliga ab. Ein Sonderlob gibt es vom Coach für den Held des Tages: „Lars hat heute einen Sahnetag erwischt. Die ersten zwei Tore haben uns gut getan, das hat Auftrieb gegeben.” Mit Zug zum Tor, unterstützt von den Mitspielern, insbesondere durch Marc Schröder, habe Lars Schröder überzeugt. Stemmer: „So einen Spieler macht eine gute Mannschaft aus.”

Kritik am "Restsystem"

Trotz des 4:0-Sieges äußert der Teamchef auch Kritik am „Restsystem”: „Das hat nicht alles richtig gepasst. Wir sind im Defensivverhalten nicht richtig bei den Leuten, nicht richtig beim Mann.” Alles in allem sei aber klar geworden, so Stemmer: „Wir wollen Meister werden und ganz oben bleiben.” Kollege Hundertmark sieht noch keine Vorentscheidung gefallen: „Wir haben jetzt zwar eine Vierer-Klatsche kassiert, aber es sind noch 36 Punkte zu vergeben. Allagen ist vom Potenzial her aber der Topfavorit.”

Cappel - Allagen 0:4 (0:2)

SuS: Schrayedr, Ibis (60. Pohl), Petersen, D. Hundertmark, Knippschild, Schneider, Vorweg (60. Sing), Miceli, A. Hundertmark, Case (60. Elia), Di Gaudio.

TuS: Neumann, Reichenbecher, Peck (72. Jahn), Gerke-Gudenoge (78. Schöne), Eickhoff, Liebig, Riemen, Hiegemann, Eigemeier, L. Schröder (79. Wehrenbrecht), M. Schröder.

Tore: 0:1 (4.) L. Schröder, 0:2 (10.) L. Schröder, 0:3 (48.) L. Schröder, 0:4 (67.) L. Schröder

Stimmen zum Spiel

„Die Jungs waren sehr gut vorbereitet und haben alles umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten.” GW-Trainer Michael Stemmer

„Bei uns lief nicht viel zusammen. Allagen war die bessere Mannschaft und ist vom Potenzial her jetzt der Topfavorit.” SuS-Coach Arndt Hundertmark

„Wir haben das Spiel verdient gewonnen, aber das war mit Sicherheit noch keine Vorentscheidung. Der Weg zur Meisterschaft ist lang.” Allagens Keeper Gernot Neumann

"Kämpferisch war es ein gutes Spiel unserer Mannschaft, die seit November ja nicht mehr auf Naturrasen gespielt hat." GW-Ehrenvorsitzender Peter Linnemann

„Abgerechnet wird am Schluss.” SuS-Vorsitzender Heinz Molitor