München/Winterberg. .

Beim nationalen Saison-Höhepunkt der Königsklasse im Holzfällen hat Dirk Braun aus Winterberg den Titel verteidigt und die Deutsche Meisterschaft der Timbersports-Serie im Münchner Olympiastadion gewonnen.

Spannung bis zur letzten Minute für die 2000 Zuschauer im Münchner Olympiastadion: Im Wettstreit der zehn besten Sportholzfäller setzte sich Titelverteidiger Dirk Braun erst im Stechen gegen Danny Mahr durch und sicherte sich so den sechsten nationalen Meistertitel seiner Karriere.

Vor der beeindruckenden Kulisse der Olympiastätte kehrte die Timbersports-Serie auch an ihren Ursprungsort in Europa zurück. Während Braun noch mit Bestzeit am „Springboard“ in den Wettkampf gestartet war, warfen ihn dann aber eine Disqualifikation und damit null Punkte im Ranking weit zurück. Auch eine nur mittlere Zeit beim „Standing Block Chop“ schien seine Chancen auf den Sieg dahinschwinden zu lassen.

Der amtierende Champion startete dann aber mit Bestzeit an der „Single Buck“ eine Aufholjagd, die er beim „Underhand Chop“ und der „Hot Saw“ fortsetzte. Am Ende lag Braun punktgleich mit Danny Mahr, für den der Wettkampf bis dahin ein Auf und Ab war. Peter Bauer, der zwischenzeitlich in Führung lag, stand zu diesem Zeitpunkt mit nur einem Punkt Abstand schon sicher auf Bronze.

Die Entscheidung musste ein Stechen an der „Stock Saw“ bringen, für beide Athleten lag der Sieg in Reichweite. Unter dem Glasdach des Olympiastadions herrschte angespannte Stille im Publikum, das bis dahin die Teilnehmer frenetisch angefeuert hatte. Braun legte mit einer starken Leistung vor und setzte Mahr damit unter Druck. Der Bad Brückenauer legte in seinem Heat dann kurzzeitig zu viel Druck auf die Säge, was ihn wertvolle Zehntelsekunden und damit den Sieg kostete.

Der Beste an der Stock Saw

„Ich fühle mich super, das war ein geiler Sieg. Das Stechen hat gezeigt, dass ich auch trotz meiner Disqualifikation der Beste an der Stock Saw bin. Ich glaube, jetzt ist der Sieg auch unterstrichen. Für mich war es durchwachsen, ich hatte vorher noch technische Probleme an der Hot Saw und war nicht richtig im Wettkampf. Am Ende war ich dann aber nervenstark und habe bewiesen, dass ich es kann. Es war einer der schönsten Siege“, so der nun sechsfache Deutsche Meister nach dem Wettkampf. „Für die WM muss ich wieder mehr trainieren und mehr Technik und Präzision hineinbringen. Dort muss ich eine bessere Leistung als heute zeigen.“

Hintergrund
Die Timbersports-Serie geht auf die traditionellen Wettkämpfe früherer Waldarbeiter zurück und ist heute echter Extremsport.
Bei den nationalen und internationalen Wettkämpfen treten die Athleten in drei Axt- und drei Sägedisziplinengegeneinander an. Springboard, Underhand Chop und Standing Block Chop gehören zu den klassischen Axtwettbewerben; bei der Single Buck (Zugsäge), der Stihl Stock Saw (handelsübliche Motorsäge) und der Hot Saw (bis zu 80 PS starke, getunte Motorsäge) kämpfen die Sportler mit Sägen um Bestzeiten.