Hesselbach. .

Die Wintersport-Gebiete in nah und fern sind in diesem Winter wahrlich nicht zu beneiden. Im benachbarten Willingen karren Lkw tonnenweise Schnee heran, um das Weltcup-Springen, das für den Ort im hessischen Sauerland sehr viel Geld bringt, austragen zu können.

In heimischen Breiten geht man etwas gelassener mit der Witterung um. So in Hesselbach, wo sich der „Gletscher“ am Bohnstein am Freitagvormittag erstmals seit dem Nikolaustag leicht „gezuckert“ präsentierte.

„Können es nicht ändern“

„Wenn ich die Schneehöhe beschreiben muss, würde ich sagen, das ist mäuseknietief.“ Noch nicht mal ein Zentimeter, heißt das übersetzt. Günter Gerhard, der Vorsitzende des SV Oberes Banfetal, nimmt es auf die lustig-lockere Art. „Wir können es ja nicht ändern“, so Gerhard. Man habe in Wittgenstein in der Vergangenheit schon mal Mitte Februar erst mit dem Ski-Spaß beginnen können. Das ist runde 15 Jahr her. Seitdem war die weiße Pracht stets pünktlich über die Hesselbacher herein gebrochen.

2014 sieht das anders aus. Die drei Schneekanonen warten tatenlos am Bohnstein auf tiefere Temperaturen. „Minus fünf Grad müssen es schon sein, bevor wir Kunstschnee machen können“, erklärt der Vorsitzende

Aus dem immer kaltes Wasser führenden Hesselbach pumpen die Banfetaler das Nass durch die Kanonen, die dann Wasser in Schnee verwandeln. Wenn es denn was werden sollte, mit den Minusgraden.

„Finanziell trifft uns das bislang eher frühlingshafte Wetter nicht so sehr“, kann Günter Gerhard von relativer Gelassenheit berichten, die bei seinen Mitstreitern herrscht. „Aber wir stehen Gewehr bei Fuß.“

Die leichten Vorboten, die in der Nacht zum Freitag gesandt wurden, machen die Hesselbacher verhalten optimistisch. Vielleicht, so denken sie, geht es ja bald richtig los.

100 Helfer - allesamt ehrenamtlich am Werk - kann der Verein für die Pisten-Präparation und das logistische Umfeld mobilisieren. Sieben bis acht davon treten in Aktion, wenn die Kunstschnee-Spender angeschmissen werden.

Im November hatte der Verein in die Liftanlage investieren müssen. 3500 Euro wurden fällig, als das Führungsseil ersetzt werden musste. „Da muss alles stimmen“, wollen die Hesselbacher auf den Ansturm vorbereitet sein. Auch der TÜV war vorstellig geworden. Da kann also von einer turnusmäßig wiederlehrenden Erneuerung und Anschaffung gesprochen werden.

An Wettkämpfe auf den schmalen Brettern war natürlich noch nicht zu denken. Die zwei Schnee-Tage Anfang Dezember haben nicht ausgereicht, eine Piste zu gestalten.So scharren auch die Polizisten aus Wittgenstein und Umgebung mit den Füßen, die am Bohnstein traditionell ihre Ski-Pokal-Meisterschaften austragen. Als neuen Termin schwebt den Veranstaltern der 7. Februar vor - es ist also noch ein bisschen Zeit. Die Hoffnung lebt (noch).

Der nächste Winter kommt bestimmt

Auch Der Nachwuchs des Westdeutschen Skiverbandes steht auf der Liste für seine Cup-Veranstaltungen. Doch auch der muss warten. Aber wie heißt es so schön: Der nächste Winter kommt bestimmt. Doch auch dieser, der bisher noch keiner war, soll noch Schnee-Spaß für Groß und Klein bereit halten. Beim SV Oberes Banfetal ist man vorbereitet.