Siegen. . Drei Tore erzielte Schalkes niederländischer Neuzugang Ibrahim Afellay beim 6:0-Sieg der Königsblauen gegen den Oberligisten TuS Erndtebrück. Seine klugen Pässe, seine Übersicht, seine Dribbelstärke – die Schalke-Fans unter den rund 6000 Zuschauern schnalzten mit der Zunge.

Für den TuS Erndtebrück war es ein echtes Fußballfest, das Spielchen gegen den FC Schalke 04. An die 6000 Zuschauer - genau sollen es 5480 gewesen sein - hatten den Schauplatz Leimbachstadion erreicht. Und die blau-weißen Trikots des Bundesligisten waren in der Überzahl auf den Rängen.

Wie angekündigt ließ Schalke-Trainer Huub Stevens seinen holländischen Neuzugang Ibrahim Afellay 90 Minuten durchspielen. Schon in der 8. Minute war der Mann aus Barcelona mit 1:0 zur Stelle.

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Seine klugen Pässe, seine Übersicht, seine Dribbelstärke - die Schalke-Fans im Rund schnalzten mit der Zunge.

Ohne seine 13 Nationalspieler, die auf Tour sind in Sachen WM-Qualifikation, hatte der Coach von Königsblau doch noch eine namhafte Formation aufs Feld schicken können. Seine Nummer eins Lars Unnerstall hütete 90 Minuten das Tor, der Alt-Internationale Christoph Metzelder trug die Kapitänsbinde, der Japaner Atsuto Uchida wechselte sich zur Pause mit dem Ex-Gladbacher Roman Neustädter ab, der Spanier Escudero bildete das linke Glied der Vierer-Abwehrkette.

Und der frisch gebackene A-Jugend-Meister Max Meyer ließ anklingen, dass die Zukunft „Auf Schalke“ auch bei den jungen Eigengewächsen liegt.

Es war also ein schöner Abend - allerdings mit einem kleinen Tropfen Übermut. Erndtebrück-Keeper Jannik von der Heiden wurde zum Buhmann bei den Fans von Königsblau und bei Huub Stevens, als er Afellay bei seinem Treffer zum 5:0 ungestüm abgrätschte. Da lag der Ball längst im Tor.

Stevens machte den „Scheibenwischer“

Stevens , der entsetzt von seinem Stühlchen auf der Aschebahn aufsprang, zeigte mit dem „Scheibenwischer“ gegenüber dem jungen Ex-Weißtaler, was er von dieser unnötigen Aktion hielt.

Peter Cestonaro tat kurz darauf das einzig Richtige und holte von der Heiden vom Platz. „Das war eine gute Aktion von meinem Kollegen“, war der Ex-Zweitliga-Profi im Ansehen des Holländers sprunghaft gestiegen.Der Keeper setzte sich gar nicht mehr auf die Bank, sondern verschwand gleich in den Katakomben.

Als die Erndtebrücker nach der Pause aus den Kabinen kamen, hatten sie sich frische Trikots angezogen. Spötter auf der Tribüne wollten den Grund wissen: „Die haben sich die alten dunkelblauen Hemden angezogen, die können die gleich für den Trikot-Tausch nehmen...“

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Thomas Ziegler hatte auf dem Weg in die Halbzeitpause im Small-Talk mit Afellay dessen Trikot schon mal angefordert. Ob er es am Ende auch bekommen hat, ist indes nicht überliefert.

Trainer Peter Cestonaro hatte die Gelegenheit genutzt, alle 22 Spieler, die er auf der Liste hatte, einzusetzen. So hatten alle Erndtebrücker die Gelegenheit, gegen den Bundesligisten ran zu dürfen.

In der zweiten Halbzeit hatte zunächst Johannes Burk die große Chance zum Ehrentreffer. Frei vor Unnerstall schoss er den Keeper an, der Abpraller trudelte an die Querlatte. Auch Markus Waldrich tauchte in der 60. Minute mal am Fünfmeterraum auf, doch auch ihm als BVB-Fan war kein Tor gegen die Schalker vergönnt.

Die gute Kulisse, die insgesamt gute Stimmung, der Auftritt von Ibrahim Afellay - das waren die Höhepunkte des Abends, der ansonsten auch vom Resultat her seinen normalen Verlauf nahm.

Einrahmen wird sich den Tag auch der junge Schiedsrichter David Rampelt von der SpVg Niederndorf, der die Partie fehlerfrei leitete und Ansprüche anmeldete, vielleicht mal ein Großer zu werden.