Erndtebrück. Die Westfalenliga-Reserve kann auf eine sportlich starke Hinrunde in der Fußball-Kreisliga C blicken. Doch welcher Akteur kann den Unterschied machen?
Mit 27 Punkten nach 14 Spielen steht die Reservemannschaft des TuS Erndtebrück auf einem beachtlichen vierten Platz in der Fußball-Kreisliga C2 Siegen-Wittgenstein und hat zudem noch zwei Nachholspiele in der Hinterhand. Trainer Kristian Völkel übernahm im November 2023 die „Dritte Welle“ des TuS Erndtebrück und konnte zwei Spiele vor Saisonende 2023/24 den Klassenerhalt feiern. In der Sommerpause wurde die Dritte Mannschaft dann als neue Reserve gemeldet, da die ursprüngliche Zweite Mannschaft aus der Kreisliga A zurückgezogen wurde.
In der laufenden Saison hat die Mannschaft von Völkel bereits einen Zähler mehr holen können als in der gesamten letzten Saison. Das hat für den 45-jährigen Übungsleiter gleich mehrere Gründe: „So wie das Miteinander in der Mannschaft ist und wie jeder einzelne der Jungs mitzieht, ist das einfach klasse! Die Entwicklung seitdem ich die Mannschaft übernommen habe, ist sehr positiv. Beispielsweise trainieren wir den Spielaufbau seit einigen Monaten kontinuierlich. Das Ergebnis sieht man immer mehr von Spiel zu Spiel“, betont Völkel und ergänzt zum Thema Trainingsbeteiligung: „Wir sind fast dauerhaft immer mit 14 oder 15 Leuten im Training. Das ist leider nicht mehr üblich bei den meisten Teams in der Kreisliga C, freut mich aber umso mehr, dass es bei uns so ist.“
„Wir haben an sich zwar einen breiten und qualitativ guten Kader, sind aber an den Spieltagen auch von den Spielern aus der Ersten abhängig. Ohne die wird jeder Spieltag gleich viel schwieriger.“
Abgesehen von den Juniorenspielern um Torhüter Paul Hoffmann und David Rylkin hat die Reserve vom Pulverwald keine weiteren Neuzugänge im Sommer vermelden können. Das Offensiv-Trio um Kapitän Yannick Landmann, Eiken Volz und Marvin Vahland kommen auf 19 Treffer in der Hinrunde. Auch die Defensive hat im Vergleich zur Vorsaison an Stabilität gewonnen. Allerdings verfiel man in jüngster Vergangenheit bei den Auswärtsspielen in Edertal (1:4-Niederlage) und in Dotzlar (1:5-Niederlage) in alte Verhaltensmuster zurück.
Völkel betont: „Wir haben in Raumland und in Dotzlar jeweils geführt, aber in der zweiten Hälfte war dort die Luft raus. Dazu kamen individuelle Fehler, sowie besonders in Raumland, direkte Standard-Gegentore dazu.“ Neben den beiden Niederlagen gegen die Verfolger auf Platz fünf und sechs, zog die „Pulverwald-Elf“ auch am Stöppel den Kürzeren.
„So wie das miteinander in der Mannschaft ist und wie jeder einzelne der Jungs mitzieht, ist das einfach klasse! Die Entwicklung seitdem ich die Mannschaft übernommen habe, ist sehr positiv.“
Gegen die Bezirksliga-Reserve des VfL Bad Berleburg hatte man mit 0:2 das Nachsehen. Für den Trainer zeichnete sich die Niederlage gegen den Tabellenführer jedoch ab: „Im Vorfeld hatte ich hier über zehn Absagen erhalten. Wir mussten sogar kurzfristig auf unsere Altliga-Spieler Michael Müller, Martin Schön und Christian Langer zurückgreifen.“
Unter dem Strich stehen jedoch neben den drei Niederlagen, ebenso viele Punkteteilungen und acht Siege auf dem Haben-Konto der Reserve des TuS Erndtebrück. „Das ist deutlich mehr als wir es uns noch vor der Saison vorstellen konnten: Wir haben uns dort das Ziel gesetzt, einen einstelligen Tabellenplatz zu erreichen. Nun kann ich nach der starken Hinrunde sagen, dass ich mit der Mannschaft am Ende der Saison unter die ersten Vier kommen will. Das sollte unser neues Ziel sein“, erklärt Völkel zufrieden und fügt hinzu: „Marlon Menke trainiert seit Ende September bei uns und hatte schon einige Einsätze. Sein Bruder, Louis Menke (Anmerkung der Redaktion: war 2022 im Oberligakader des TuS), wird auch zur Rückrunde spielberechtigt sein. Die beiden Helfen uns enorm weiter und bringen noch mehr Qualität in die Mannschaft.“
Ob die Reserve weiter Unterstützung aus der Westfalenliga bekommen wird, bleibt abzuwarten. Fest steht jedoch, unter Ex-Trainer Mounir Saida war immer mit einigen Spielern zu rechnen die für den sportlichen Erfolg der Reserve-Mannschaft maßgeblichen Anteil hatten.
Kapitän Yannick Landmann macht es deutlich: „Wir haben an sich zwar einen breiten und qualitativ guten Kader, sind aber an den Spieltagen auch von den Spielern aus der Ersten abhängig. Ohne die wird jeder Spieltag gleich viel schwieriger.“
„Wir haben uns dort das Ziel gesetzt, einen einstelligen Tabellenplatz zu erreichen. Nun kann ich nach der starken Hinrunde sagen, dass ich mit der Mannschaft am Ende der Saison unter die ersten Vier kommen will. Das sollte unser neues Ziel sein.“
Das der neue Westfalenliga-Trainer Christian Hartmann ebenfalls einigen seiner Spielern Spielzeit in der Reserve einräumen wird, liegt nahe. Ab März müssen es die Spieler der TuS-Reserve beweisen, ob man am Ende zu den Top vier der Liga gehört, doch nochmal mit den Nachholspielen ein Wörtchen um den Aufstieg mitredet, oder sich mit einem Mittelfeldplatz, welches noch das Ziel vor der Saison war, begnügen muss. fw