Burbach. Der VfB Burbach ist das Überraschungsteam in der Fußball-Kreisliga A und beendet das Jahr 2024 auf Rang fünf. Der Trainer zieht ein erstes Fazit.

Der VfB Burbach ist in der Fußball-Kreisliga A das Überraschungsteam der Hinrunde. Die Mannschaft, die Trainer Jan Fünfsinn im Sommer gemeinsam mit seinem Co Marcel Georg übernommen hatte, überzeugt durch einen strukturierten Offensivfußball und steht mit 30 Punkten aus 16 Partien derzeit auf dem fünften Tabellenplatz. Da die Burbacher jedoch zwei Spiele weniger als der Tabellenführer FC Hilchenbach (39 Punkte) und der Tabellenzweite SuS Niederschelden (37 Punkte) haben, können sie im Fall von zwei Siegen in den Nachholpartien zu einem ganz argen Verfolger für die beiden Favoriten werden.

Der Trainer blickt dementsprechend zufrieden auf die erste Saisonhälfte zurück: „Ich bin zu diesem Zeitpunkt sehr zufrieden. Nicht wegen der Tabellenführung, aber weil die Jungs schon sehr viel gelernt haben und sich großartig entwickeln.“ Zuletzt trainierte Fünfsinn vor zweieinhalb Jahren den FC Eiserfeld in der Bezirksliga.

„Die Ergebnisse in der Vorbereitung waren eher so semi-cool, da hat man dann doch gesehen, dass wir eine Menge Arbeit vor uns haben. Es hat drei Wochen gedauert, bis die Spieler alle auf einem ähnlichen Stand waren.“

Jan Fünfsinn
Trainer VfB Burbach

Den Schritt in die A-Liga hat der Trainer, der zu jeder Trainingseinheit knapp 65 Kilometer fährt, gerne in Kauf genommen, wie er erklärt: „Ich sehe hier in Burbach sehr viel Potenzial und bin mit einem tollen Co-Trainer zusammengeführt worden. Aber ich fühle mich hier sehr wohl, deswegen nehme ich die Strecke gerne in Kauf.“ 

Trotzdem war aller Anfang schwierig, weil sich alles erst einmal finden musste und auch, weil einige Spieler der Burbacher in der Sommerpause die Zeit genutzt haben, um ihre Familien zu besuchen und deshalb mehrere Wochen nicht zur Verfügung standen. Fünfsinn gibt zu: „Die Ergebnisse in der Vorbereitung waren eher so semi-cool, da hat man dann doch gesehen, dass wir eine Menge Arbeit vor uns haben. Es hat drei Wochen gedauert, bis die Spieler alle auf einem ähnlichen Stand waren.“

TSV Aue-Wingeshausen - VfB Burbach, Fußball-A-Liga Siegen-Wittgenstein, 17.11.2024
Der Schuss ins Glück: Für den VfB Burbach läuft es in dieser Spielzeit fast nach Maß in der Fußball-A-Liga. © Trabulsi | Nasser Trabulsi

Doch seine Mannschaft hat die Arbeit des Trainers mit viel Ehrgeiz aufgenommen und somit selbst den Grundstein für die gute Entwicklung gelegt, wie der Trainer erklärt: „Die Jungs haben Einsatz gezeigt, wir waren dann im Schnitt so 17 bis 19 Leute im Training und haben den Schalter umgelegt. Das siehst du dann natürlich auch am Sonntag auf dem Platz.“

Dabei sei das Mittel zum Erfolg weniger die technische Finesse im Konzept der Burbacher, sondern vor allem das Auftreten als gefestigte Mannschaft und der Zusammenhalt, das sieht auch der Trainer: „Wir haben viele junge, wilde und einige Spieler aus den kleineren Vereinen im näheren Umkreis. In dieser Saison kommen wir vor allem über die Geschlossenheit. Fußballerisch ist das zwar gut, aber noch Luft nach oben.“

„Wenn man den ganz großen Coup landet, ist das schön. Meines Erachtens kommt das aber noch ein bisschen zu früh.“

Jan Fünfsinn
über den möglichen Aufstieg seiner Mannschaft

Das zeigte sich vor allem in der Partie gegen den Siegener SC, in der die Burbacher bewiesen, dass ihre Entwicklung noch nicht abgeschlossen ist. Dort legte die Mannschaft eine tolle Leistung in der ersten Hälfte auf den Platz, dominierte die Partie, ohne jedoch ein Tor zu erzielen. Nach einem Zwischenfall in der Pause, in der Fünfsinn, der zu diesem Zeitpunkt gesperrt war, als stiller Beisitzer mit in die Kabine ging und vom Schiedsrichter verwiesen wurde, verlor die Mannschaft komplett den Faden und kassierte im zweiten Durchgang eine 0:4-Schlappe.

Der Coach reflektiert: „Das war mit Sicherheit mein Fehler, vor allem, weil wir in der ersten Halbzeit die beste Leistung der Saison war.“ Gerade jedoch der Endspurt in der Hinrunde hat noch einmal die Qualität der Burbacher unterstrichen.

Fußball-Kreisliga A: VfB Burbach - TuS Deuz
Einfach durch die Lameng: Der VfB Burbach (in blau) hat sich eine stabile Ausgangslage in der Fußball-A-Liga erarbeitet. © wroben | Thorsten Wroben

Die letzten vier Spiele konnte die Mannschaft allesamt für sich entscheiden und dabei direkte Konkurrenten wie die Sportfreunde Birkelbach und Tabellenführer Hilchenbach besiegen. Auf der anderen Seite steht eine Saison, die Fünfsinn als „kontinuierlichen Lernprozess“ beschreibt und trotz der guten Lage, glaubt der Trainer nicht, dass es für ganz oben reicht, gibt sich für die Rückrunde aber sehr gelassen: „Wenn man den ganz großen Coup landet, ist das schön. Meines Erachtens kommt das aber noch ein bisschen zu früh.“ Er fügt zum Abschluss an: „Für mich steht im Vordergrund, dass die Spieler sich weiterentwickeln, zuhören und viel trainieren, denn am Ende wird der Fleiß immer belohnt.“

Für den Vorbereitungsstart im Winter kann sich der Trainer darüber freuen, dass sein Co Marcel Georg auch in die geplante Rolle als spielender Co-Trainer rücken kann und der Mannschaft nach einem auskurieren Kreuzbandrisse auch auf dem Platz weiterhelfen kann. Erfahrung bringt der 30-jährige, der schon in der U17 Bundesliga und beim TSV Steinbach spielte, genug mit.