Oberschelden. Wintercheck: 2024 lief für die SG Oberschelden in der Kreisliga A erfolgreich. Warum Trainer Joel Kalambayi trotzdem auf die Bremse tritt.

Muharrem Shabanaj und Joel Kalambayi haben die SG Oberschelden erst eine Woche vor dem Rückrundenstart in der Vorsaison übernommen und schafften es trotz eines großen Umbruchs mit mehr als zehn Zugängen, eine schlagkräftige Einheit zu formen, die 2024 auf dem dritten Platz in der Fußball-Kreisliga A abgeschlossen hat - und das bei einem Spiel weniger als Tabellenführer FC Hilchenbach. Entsprechend positiv fällt Kalambayis Fazit nach der ersten Saisonhälfte aus: „Mit der aktuellen Lage sind wir vor dem Hintergrund des großen Umbruchs im Sommer sehr zufrieden. Die Mannschaft hat unsere Spielidee sehr gut angenommen und verinnerlicht.“

Zahlen und Fakten

Gesamtbilanz: Platz drei, 17 Spiele, 36 Punkte, 46:24 Tore.

Heimbilanz: Platz zwei, 8 Spiele, 20 Punkte, 27:5-Tore.

Auswärtsbilanz: Platz vier, 9 Spiele, 16 Punkte, 19:19-Tore.

Höchster Sieg: 7:0 gegen die Sportfreunde Edertal.

Höchste Niederlage: 0:6 beim FC Freier Grund.

Beste Torschützen: Roko Juricic 21, Jasmin Cehajic 5.

Was er damit meint: „Wir wollen auf dem Platz den Ball haben, dominant auftreten und entscheiden, was passiert. Wenn man dann liest, dass die Konkurrenz uns nachsagt, wir würden den besten Fußball in der Liga spielen, freut uns das umso mehr.“ Dabei sei die fußballerische Qualität der Mannschaft jedoch nur eine Seite der Medaille. Die SGO überzeuge auf und neben dem Platz durch eine ehrgeizige Einstellung und als eine eingeschworene Einheit - eine erstaunliche Qualität nach solch einer Fluktuation. Kalambayi erklärt: „Wenn man die Menschen hinter dem Verein kennenlernt und sieht, wie viel Liebe in dem Verein steckt, dann entwickelt man selbst umso mehr Ehrgeiz.“

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Während den Oberscheldenern ein toller Offensivfußball nachgesagt wird und mit Roko Juricic (21 Treffer) ein absoluter Top-Torjäger im Kader steht, glänzt die Mannschaft auch durch eine starke Defensive. Auf heimischem Platz hat die SG noch nicht verloren und in acht Partien in auf der „Alm“ in Gosenbach nur fünf Gegentore kassiert. „Die Arbeit gegen den Ball ist wirklich sehr stark. Aber auch das geht nur als Mannschaft, ganz nach dem Motto ‘Elf Freunde müsst ihr sein’“, lobt Kalambayi seinen eingeschworenen Haufen, der ihn im Großen und Ganzen mit Disziplin und einer demütigen Grundeinstellung überzeugt.

SG Oberschelden: Lehrreiches 0:6 zum Saisonauftakt

Mit einer Ausnahme, der Niederlage in Birkelbach. Er reflektiert: „Da sind wir als Tabellenführer in die Partie gegangen. Ich habe schon in der Trainingswoche gemerkt, dass wir zu naiv mit der Situation umgegangen sind. So haben wir dann am Ende auch verloren.“ Übrigens: In die Saison war die SG0 mit einer 0:6-Packung beim FC Freier Grund gestartet. „Das war für uns ein Weckruf, wir haben danach bis zum 15. Spieltag nicht mehr verloren, auch weil wir gleich gelernt haben, dass man gegen jeden Gegner 100 Prozent abrufen muss“, so der Ex-Bürbacher. Dem steht als anderes Extrem das Lokalderby gegen den SuS Niederschelden gegenüber, wo die SGO in doppelter Unterzahl in der Nachspielzeit den „Lucky Punch“ per Strafstoß zum 2:1 Sieg landete.

13.10.2024: SG Oberschelden - FC Hilchenbach
Trainer Joel Kalambayi hat die SG Oberschelden auch dank vieler guter Zugänge zu einer Spitzenmannschaft der Kreisliga A geformt. © Rene Traut | Rene Traut

Trotz oder gerade wegen dieser bewegten Hinrunde verfällt Kalambayi nicht in blinde Aufstiegseuphorie: „Wir haben das große Glück, dass der Vorstand uns ruhig arbeiten lässt und weder für dieses noch nächstes Jahr einen Aufstieg als Ziel angesetzt hat. Wir freuen uns, dass wir da oben mitspielen dürfen, wo wir jetzt stehen. Natürlich wollen wir trotzdem so viele Spiele wie möglich gewinnen und uns vor allem als Team weiterentwickeln.“