Wittgenstein. Wir blicken auf die Weihnachtsplanungen der heimischen Akteure. Die einen mögen es ruhig und besinnlich, die anderen betreiben munter Sport.

Weihnachten steht vor der Tür. Nach einer stressigen Abschlussphase ruht nun der Wettkampfsport zumindest einige Tage lang. Zeit für Besinnlichkeit im Kreise der Liebsten und der Familie. Wir haben Wittgensteins Sportler und Funktionäre gefragt, wie sie die Weihnachtstage verbringen. Wenig überraschend: Ganz dem Sport entsagen wollen die wenigsten - selbst an den Feiertagen.

Bei Katja Marburger von der LG Wittgenstein sind die Weihnachtsfeiertage als Regeneration vorgesehen. „Wir trainieren quasi bis Heiligabend und nutzen dann die Feiertage, um uns zu regenerieren. Nach den Feiertagen - also zwischen den Jahren - bewegen wir uns wieder sportlich.“ Das Motto beim Essen: „von allem ein bisschen.“ Die Familie Marburger hat keine Unverträglichkeiten, von daher wird es kulinarisch abwechslungsreich. „Suppe, Gemüse, Salat, Fleisch, Fisch, dunkle Schokolade und Nüsse: Alles ist auf dem Tisch. Quark darf natürlich auch nicht fehlen, da besorge ich für Till immer eine extra Portion, wenn er uns zu Hause besuchen kommen kann. Wir essen immer gerne mittags zusammen, das tut dem Körper gut.“ Was Alkohol angeht, haben die Marburgers ebenfalls eine klare Linie. „Ein Gläschen zum Anstoßen geht klar. Generell trinken wir sehr wenig bis keinen Alkohol, denn er schmeckt uns einfach nicht“, sagt Marburger, die am 21. Dezember in Dortmund ihren letzten Wettkampf 2024 bestreiten. Doch die Ruhe währt dann nur kurz. „Am 4. Januar geht die Hallensaison für Till bei der LG Olympia Dortmund und für uns von der LG Wittgenstein dann los. Im Februar sind die Deutschen Meisterschaften und meine Deutschen Masters Anfang März. Alles bereits recht früh“, fasst Marburger ihren Start 2025 zusammen.

Katja Marburger (li.) und Ricarda Wied-Bernshausen von der LG Wittgenstein haben unterschiedliche Traditionen für die Weihnachtsfeiertage.
Katja Marburger (li.) und Ricarda Wied-Bernshausen von der LG Wittgenstein haben unterschiedliche Traditionen für die Weihnachtsfeiertage. © Verein | Verein

Beschaulicher wird es hingegen bei Ricarda Wied-Bernshausen, ebenfalls von der LG Wittgenstein. Die pensionierte Gymnasiallehrerin lässt es an den Feiertagen eher ruhig angehen. „Heiligabend besuchen wir den Gottesdienst. Im Anschluss essen wir zusammen mit anschließender Bescherung. Zudem verbringen wir auch die Weihnachtsfeiertage im Kreise der Familie. Wir wandern und spielen Gesellschaftsspiele.“

Franziska (li.) und Maria Espeter mögen es auch an Weihnachten sportlich. Die Schwestern werden auch die Feiertage über Sport treiben und animieren auch die eigenen Familienmitglieder.
Franziska (li.) und Maria Espeter mögen es auch an Weihnachten sportlich. Die Schwestern werden auch die Feiertage über Sport treiben und animieren auch die eigenen Familienmitglieder. © WP | Felix Leyendecker

Ein paar Tage ohne Sport? Undenkbar für Franzi und Maria Espeter. Schon vor Weihnachten starten die beiden Athletinnen durch. „Wir von Espeter Sport haben einen sportlichen Adventskalender und geben so ein paar Leuten das Fitness-Weihnachten mit auf den Weg. Da werden dann keine Aufgaben absolviert, damit man nicht kugelrund unter dem Baum ankommt“, erzählen die beiden. Generell wird an den Feiertagen auch im Hause Espeter Wert auf die Familie gelegt. „Wir essen, genau wie alle anderen, viel. Herzhaftes, Süßes und generell einfach viel Essen. Da haben wir nichts Spezielles. Traditionell ist es so, dass wir nach den Feiertagen den Silvesterlauf mitmachen. Während Corona haben wir damals sogar einen eigenen organisiert“, erinnern sich die Sportlerinnen.

Und Sport steht auch an Weihnachten im Vordergrund. „Wir sind eigentlich immer sportliche aktiv und wir wollen die öffentlichen Workouts weitermachen. Wir wollen ein Angebot für diejenigen schaffen, die während der Weihnachtszeit Zeit haben und sich fithalten wollen. Es gibt auch die, die zu diesem Zeitpunkt beginnen möchten, sich aufs neue Jahr sportlich vorzubereiten. Das geht an die, die nicht voll dem Weihnachtswahnsinn verfallen sind.“ Ansonsten gibt es an den Feiertagen viele Workouts, Spaziergänge und: Laufeinheiten mit der Familie. „Alle, die dann da sind, müssen wohl oder übel auf unsere Laufrunde mitkommen, auch wenn sie keine Lust haben. Oder sie fahren mit dem Fahrrad. Da werden alle mitgenommen und getriezt. Wenn man Sport treibt, so wie wir, dann gibt man das weiter. An Weihnachten gibt es dann keine Ausreden, wenn man sowieso die Tage zusammenhängt und viel Zeit hat. Da wird dann einiges an Zeit draußen an der frischen Luft verbracht. Zusammen eben.“

Tennispräsident Jörg Hochdörffer schaltet an den Weihnachtsfeiertagen bei den Schwiegereltern im Saarland ab. Noch im Sommer war er zu Besuch bei den Olympischen Sommerspielen in Paris.
Tennispräsident Jörg Hochdörffer schaltet an den Weihnachtsfeiertagen bei den Schwiegereltern im Saarland ab. Noch im Sommer war er zu Besuch bei den Olympischen Sommerspielen in Paris. © Jörg Hochdörffer

Für Jörg Hochdörffer aus Bad Laasphe geht 2024 ein turbulentes Jahr zu Ende. Seit März ist Hochdörffer Präsident des Westfälischen Tennisverbandes und beendet - wie könnte es auch anders sein - das Jahr im Ehrenamt. „Wir werden vor Weihnachten noch eine zweitägige Klausurtagung in Halle/Westf. durchführen, wo die gesamte Geschäftsstelle des WTV und des Präsidiums zusammenkommen, um das Jahr 2025 und die nächsten Jahre in Gang zu bringen. Wir halten da eine vernünftige Jahresabschlussfeier ab. Das ist das Ehrenamt.“ Doch auch abseits der Verpflichtungen ist Hochdörffer in Weihnachtsstimmung, denn in dieser Zeit schaltet der Lehrer komplett ab. „Es ist traditionell so, dass ich seit über 20 Jahren zu meinen Schwiegereltern ins Saarland fahre und dort die Zeit ohne Telefon und ohne Mailkontakt genieße. Ich bin einfach nur für die Familie da und schalte komplett ab. Das ist wirklich toll. Das sind Tage, die ich im Jahr sehr genieße und die ich als sehr schön empfinde. Nur die Familie und raus aus dem Trubel.“ Kurz vor dem Jahreswechsel wird Hochdörffer dann mit seiner Familie wieder nach Hause zurückkehren, doch auch Silvester ist schon durchgetaktet. „Ich werde mit einer Gruppe von vier Ehepaaren Silvester feiern. Das ist seit Jahren bei uns so gesetzt und auch das ist erholsam“, erzählt Hochdörffer. Ihm ist bewusst, dass das Ehrenamt auch 2025 seine Zeit intensiv in Anspruch nehmen wird.

Torjägerin Karla Mengel verbringt das Weihnachtfest bereits einen Tag früher. Die Fußballerin muss an den Feiertagen arbeiten.
Torjägerin Karla Mengel verbringt das Weihnachtfest bereits einen Tag früher. Die Fußballerin muss an den Feiertagen arbeiten. © Unbekannt | Florian Runte

Fußballerin Karla Mengel verbringt die Weihnachtsfeiertage auf der Arbeit. Die Krankenschwester hat am 24. und 25. Dezember jeweils Dienst und zieht deswegen das Weihnachtsfest einen Tag vor. „Ich feiere Weihnachten mit selbstgemachten Essen gemeinsam mit meinem Freund bereits am 23. Dezember. Bei uns gibt es Wildgulasch, Spätzle und Rotkohl. Wenn die Familie zusammenkommt, dann wird reichlich aufgetischt. Lachs, Hähnchen und Lenden, dazu Gemüse und Salat. Das Schöne ist, dass bei uns jeder zuständig ist, etwas mitzubringen. So ist einer nicht mit allem alleine“, erzählt die Fußballerin des FC Ebenau. Ihre Mannschaftskolleginnen feiern gemeinsam mit der Familie. „Zu Essen gibt es allerdings bei den Wenigsten noch klassische Gerichte wie Gans oder Würstchen mit Kartoffelsalat. Viele variieren jährlich und bei einigen gibt es Raclette.“ Kulinarische Vielfalt für die Feiertage.