Arfeld. Deportivo Arfeld ist zurück - und wie! Wie ein paar Jungs vom Dorf dem Verein neues Leben eingehaucht haben und jede Menge Spieler an Bord holen.
Seit einiger Zeit kocht die Wittgensteiner Gerüchteküche ein Thema besonders heiß und nun ist es offiziell. Der Verein Deportivo Arfeld hat sich neu gegründet, alle wichtigen Unterlagen liegen derzeit beim Notar zwecks Beglaubigung. In der kommenden Saison möchte der wiederbelebte Dorfverein mit einer eigenen Fußballmannschaft in der Kreisliga D an den Start gehen. Federführend beteiligt war Arfelds Vorsitzender Tim Limper, jedoch bildet ein Vorstand immer nur den Motor eines Sportvereins, sein Herzstück sind natürlich die Akteure.
Lucas Schmidt, der derzeit für die Zweitvertretung der Sportfreunde Edertal in der Kreisliga C aufläuft, ist einer dieser Spieler, die darauf warten, endlich für ihr Heimatdorf zu spielen. Er ist auch in die Planungen der Arfelder Zukunft involviert und gibt gemeinsam mit seinem Vorsitzenden Limper einen kleinen Einblick in den aktuellen Wasserstand der Vorbereitungen.
Herr Limper, Herr Schmidt, vielen Dank, dass Sie sich exklusiv zur Verfügung gestellt haben. Wie ist die Idee überhaupt entstanden, Deportivo Arfeld neu zu gründen?
Schmidt: Das war eigentlich schon in den letzten ein bis zwei Jahren immer mal wieder ein Thekengespräch getreu dem Motto ‘Komm wir machen mal wieder was Eigenes auf!’ Am Anfang ist natürlich nie was draus geworden, aber wenn wir Arfelder uns einmal etwas in den Kopf gesetzt haben, dann ist es eigentlich auch so, dass wir alle gemeinsam anpacken, um das irgendwie möglich zu machen.
Herr Limper, haben sie noch etwas dazu zu ergänzen?
Limper: Bis jetzt ist noch nicht klar, wie genau die Mannschaft zukünftig aussieht. Um der Wittgensteiner Gerüchteküche mal ein bisschen den Wind aus den Segeln zu nehmen, kann ich sagen, dass wir in Gesprächen mit den Sportfreunden Sassenhausen über eine mögliche Spielgemeinschaft sind. Diese Gespräche laufen auch gut, aber da ist vor deren Jahreshauptversammlung keinerlei Lösung in Sicht. Zur Gründung kann ich sagen, dass wir uns den Donnerstag vor dem Instagramfoto mit vier Leuten zusammengesetzt haben und dann binnen einer Woche Gründungsversammlung und Satzung organisiert haben.
„Name und Sportplatz sind vom alten Verein natürlich erhalten geblieben und auch der Charakter soll sich nicht besonders ändern. “
Können Sie ein wenig genauer auf die eigene Neugründung eingehen? Wie viel ist vom alten Verein übrig geblieben und wie soll die Zukunft aussehen?
Limper: Logo. Name und Sportplatz sind vom alten Verein natürlich erhalten geblieben und auch der Charakter soll sich nicht besonders ändern. Wir haben jedoch eine komplett neue und sehr genaue Satzung auf der Gründungsversammlung beschlossen, in der wir auch wichtige Aspekte wie die Sportplatznutzung genauestens legen und mit der wir uns vor allem auch auf die Gemeinnützigkeit unseres Vereins fokussieren wollen.
Sehr interessant, aber kommen wir mal zum sportlichen Aspekt. Herr Schmidt, sie haben ihre fußballerische Laufbahn in der Jugendabteilung der JSG Bad Berleburg-Edertal gestartet und dann im Seniorenbereich ausschließlich für die Sportfreunde Edertal gespielt. Wie einfach war es da, eine Entscheidung für die Zukunft zu treffen?
Schmidt: Auf der einen Seite liebe ich die Sportfreunde Edertal, der Verein hat für immer einen Platz in meinem Herzen. Ich habe aber auch immer gesagt, dass ich für Arfeld spielen werde, wenn es dort einen Verein geben sollte. Einfach mit den Heimatdorfkollegen aufm Platz zu zocken ist schon geil und dann hab ich mich schnell entschieden und mich auch dazu bereiterklärt, von Anfang an mit anzupacken, wo es nur geht.
„Einfach mit den Heimatdorfkollegen aufm Platz zu zocken ist schon geil und dann hab ich mich schnell entschieden und mich auch dazu bereiterklärt, von Anfang an mit anzupacken, wo es nur geht. “
Welche Kollegen aus dem Heimatdorf werden denn den Weg zum Sportverein finden?
Limper: Mit Lucas Schmidt und Ben Koch kommen natürlich zwei recht bekannte Namen von den Sportfreunden Edertal, die wichtige Erfahrung mitbringen. Mit Tim Keller, Rouven Weber und unserem zweiten Vorsitzenden Maik Gücker, kommen weitere Akteure vom FC Ebenau dazu.
Schmidt: Wir hatten dann, glaube ich, auch schon schnell 19 Zusagen von aktiven Leuten als potenzielle Spieler für die nächste Saison. Auch so Leute wie der Michael König und der Oliver Kassel von Edertal III kommen noch dazu, genauso auch wie viele jüngere und ältere Arfelder, die sich einfach freuen, mit den Leuten aus dem Dorf was gemeinsam zu machen.
Und was sind die sportlichen Ambitionen?
Schmidt: Für mich persönlich ist super wichtig, dass erst einmal ein vernünftiges Training stattfindet. Im ersten Jahr wollen wir uns einfach im Team zusammenfügen. Wir müssen uns aneinander gewöhnen, weil du da mit Leuten zusammen spielst, mit denen du nie wirklich zusammengespielt hast.
„Da wir da in Arfeld auch von der Burschenschaft eher regional unterwegs waren, wird es auch bei uns am Sportplatz Bosch-Bier geben. “
Und stehen dafür denn die Rahmenbedingungen oder ist die Situation noch zu ungewiss? Und die wichtigste Frage: Welches Bier wird verkauft?
Schmidt: Wir werden in der D-Liga starten und haben ja unseren eigenen Platz in Arfeld. Je nachdem, wie die Gespräche in und mit Sassenhausen weiterlaufen, kann ich mir vorstellen, dass wir dort eine Lösung finden, bei der wir im Wechsel spielen oder ähnliches. Über einen Trainer bin ich noch nicht im Bilde.
Limper: Da wir da in Arfeld auch von der Burschenschaft eher regional unterwegs waren, wird es auch bei uns am Sportplatz Bosch-Bier geben.
Hat einer von Ihnen noch ein paar abschließende Worte?
Limper: Unser Ziel ist natürlich auch, dass wir uns als Verein in Arfeld integrieren wollen und das ohnehin schon starke Vereinsleben in Arfeld bereichern. Uns ist wichtig, dass wir das gesamte Dorf mit diesem Projekt abholen. Aus diesem Grund wird es Anfang Februar eine Infoveranstaltung für das Dorf, potenzielle Sponsoren und Interessierte geben wird. Genau Details befinden sich derzeit noch in der Abstimmung.