Wittgenstein. Es sind Handgriffe, die Leben retten können: Die Verwendung mobiler Defibrillatoren. Wie die drei Kommunen in Wittgenstein mit dem Thema umgehen.
Es ist eine Situation, wie sie recht selten vorkommt und doch muss in solchen Fällen schnell reagiert werden: Eine Person kollabiert, das Herz bleibt stehen, Wiederbelebungsmaßnahmen werden von einer Sekunde auf die andere notwendig. Ob in der Stadt, abseits des Fußballplatzes oder beim Ausüben einer anderen Sportart. Neben den klassischen Wiederbelebungsmaßnahmen kann in solchen Fällen auch ein mobiler Laien-Defibrillator (AED) zum Einsatz kommen.
Ein medizinischer Laie soll einen Defibrillator verwenden? Ja, betont etwa die Björn-Steiger-Stiftung. „Jeder darf einen AED anwenden! Es handelt sich um Laien-Defibrillatoren. Die Geräte sind speziell für den Einsatz durch Menschen entwickelt, die keine medizinische Ausbildung haben. Erklärende Bilder und eine automatische Sprachansage erläutern Schritt für Schritt, was getan werden muss. Trauen Sie sich! Ihr Einsatz macht den Unterschied.“
Doch zunächst ist die Standortsuche entscheidend für die Frage, ob ein Defibrillator zum Einsatz kommen kann. Die drei Kommunen im Altkreis sind dort verschieden aufgestellt. Auf Nachfrage teilt Berleburgs Pressesprecher Timo Karl mit, dass es im Stadtgebiet Berleburgs 29 Standorte mit Defibrillatoren gibt. Diese finden sich auch auf der Homepage der Stadt Bad Berleburg und sind dort mit einer Karte aufgelistet.
Drei davon hängen in der Nähe von Sportanlagen in Berleburg. Ein AED befindet sich am Rothaarbad, angrenzend an die weiteren Sportanlagen und dem Sportplatz auf dem Stöppel. Ein weiterer AED findet sich an der Kulturhalle Dotzlar, angrenzend an den hiesigen Sportplatz des TuS Dotzlar. Ein Dritter hängt am Golfplatz in Sassenhausen, angrenzend an den Fußballplatz der Sportfreunde Sassenhausen. Drei von 29 Geräten hängen somit in der Nähe von Sporteinrichtungen, die übrigen sind über die Kernstadt und die Ortsteile verteilt.
Die Stadt Bad Laasphe teilt über Dezernent Sören Lamm mit, dass der Stadtverwaltung Bad Laasphe bisher keine Defibrillatoren in Sporthallen und auf Sportplätzen im Stadtgebiet bekannt sind. „Die Stadt hat im Rathaus, im Haus des Gastes und im Wabachbad jeweils einen Defibrillator installiert“, teilt Lamm mit. Im Sportheim Niederlaasphe außerhalb der Kernstadt habe der Fußballverein Niederlaasphe ein Gerät installiert. Zudem seien der Stadt Bad Laasphe noch weitere Defibrillator-Standorte in den Gebäuden der Sparkasse und in einem Dorfgemeinschaftshaus bekannt, welchen die Dorfgemeinschaft angeschafft hat.
Doch die Stadt macht deutlich, dass sie bereit ist, zu reagieren, sofern Bedarf besteht. Sollten neue fachliche oder rechtliche Erkenntnisse auftauchen, die realen Bedarfe deutlicher werden, die Kommune zuständig sei oder wenn ein Impuls zum Tätigwerden klar wird, dann werde die Kommune versuchen, die bisherige Praxis zu ändern und die Veränderungen in die Tat umzusetzen. Sollte die Stadt selbst nicht zuständig sein oder aus anderen Gründen diesen Schritt nicht gehen können, dann werde die Stadt Bad Laasphe auf externe Akteure zugehen. So oder so: Das Thema steht im Rathaus auf der Agenda.
In Erndtebrück befindet sich ein Defibrillator an der Dreifachturnhalle im Ortskern Erndtebrücks. Da alle weiteren Sporthallen und Sportplätze nicht im Besitz der Gemeinde seien, könne über weitere Defibrillatoren keine Auskunft getroffen werden, teilt die Pressestelle der Gemeinde mit. „Es gibt jedoch noch zahlreiche privat initiierte Defibrillatoren im Gemeindegebiet im Bereich von Sportstätten und auch abseits der Sportstätten“, heißt es abschließend.