Siegerland. Kiersper SC ist in dieser Statistik das einsame Schlusslicht. Drei Teams aus dem Kreis Olpe führen nach der Hinrunde die Fairplay-Tabelle an. Wer danach folgt.

Die Fußball-Bezirksliga 5 ist Anfang Dezember in einen Winterschlaf gefallen. Der dauert für die meisten der 16 Mannschaften gut zwei Monate, geht es am 14. bzw. 16. Februar mit dem 17. Spieltag weiter. Ein früherer Einstieg in die Restsaison hat sich deshalb erledigt, weil die abgebrochene Partie vom 20. Oktober zwischen dem SV Setzen und der SG Mudersbach/Brachbach nicht nachgeholt werden muss. Wie berichtet, hat das Verbandssportgericht in der vergangenen Woche das Urteil des Bezirkssportgerichts Südwestfalen einkassiert und dem SV Setzen den Sieg zuerkannt.

Vorjahressieger im Mittelfeld

Nun, bis zur Wiederaufnahme des Liga-Betriebs können sich einige Trainer, Spieler, aber auch Vereinsfunktionäre darüber Gedanken machen, warum sie in der aktuellen Fairplay-Rangliste so schlecht dastehen oder sich darüber wundern, warum sie nicht zu den „bösesten Buben“ der Liga gehören. Fakt ist: Die fairsten Mannschaften kommen allesamt aus dem Kreis Olpe. Die Tabelle führt mit dem SC LWL 05 der sportlich Zweitplatzierte knapp vor den Nachbarn aus dem Wendschen, FSV Gerlingen und SV Rothemühle, an.

Platzierung und MannschaftPunkteQuotient
1. SC LWL 05251,56
2. FSV Gerlingen271,68
SV Rothemühle271,68
4. Rot-Weiß Hünsborn301,87
5. TSV Weißtal311,93
6. Germania Salchendorf II322,00
7. VSV Wenden352,18
8. SV Türk Attendorn412,56
9. SV Fortuna Freudenberg432,68
10. SV Setzen462,87
11. Grün-Weiß Elben472,93
12. SG Mudersbach/Brachbach503,12
13. TuS Plettenberg513,25
14. VfR Rüblinghausen553,43
15. Türkiyemspor Plettenberg764,75
16. Kiersper SC1459,06

Die bestplatzierte der fünf Mannschaften aus dem Kreis Siegen-Wittgenstein ist Spitzenreiter TSV Weißtal. Direkt dahinter folgt mit dem SV Germania Salchendorf II einer der beiden Aufsteiger. Der SV Fortuna Freudenberg, die fairste Mannschaft der beiden vergangenen Spielzeiten, befindet sich auf einem Mittelfeldplatz.

„Alleine 40 Punkte haben sich die Kiersper mit Ordnungsgeldern eingefangen.“

Mustafa Tekir
Staffelleiter der Fußball-Bezirksliga 5

Was auffällt: Abgesehen vom VfR Rüblinghausen kommen die „unfairsten“ Mannschaften nach dem aktuellen Stand alle aus dem Kreis Lüdenscheid. Abgeschlagenes Schlusslicht ist der Kiersper SC. Dafür gibt es aber einen Grund. „Ein KSC-Spieler hat in der Vorrunde schon zweimal die Rote Karte gesehen und ist als Wiederholungstäter für zehn Spiele gesperrt worden. Das macht gleich 30 Punkte fürs Konto“, erklärt Staffelleiter Mustafa Tekir (Herscheid), um zu ergänzen: „Und alleine 40 Punkte haben sich die Kiersper mit Ordnungsgeldern eingefangen.“

27.10.2024: SG Mudersbach/Brachbach - SV Germania Salchendorf II
Die SG Mudersbach/Brachbach und der SV Germania Salchendorf II, hier im direkten Duell Ende Oktober, liegen in der Fair-Play-Wertung des Verbandes auf einem Mittelfeldplatz. © Rene Traut | Rene Traut

Für die Fairplay-Wertung des Fußball- und Leichtathletikverbandes Westfalen werden nämlich nicht die verhängten Gelben, Gelb-roten und Roten Karten in Punkte (1, 2, 3) umgewandelt, sondern auch Ordnungsgelder (ab 25 Euro), die vom Staffelleiter oder von Sportgerichten verhängt werden. „Da kann dann einiges zusammenkommen“, weiß Tekir. Die persönlichen Strafen beziehen sich nicht nur auf die Spieler, sondern auch auf die Trainer, Betreuer und Offizielle. Auch da geht der Kiersper SC mit unrühmlichem Beispiel voran, weil Trainer Ümit Dilmen in einem Spiel die Anlage verlassen musste. Da das Verfahren gegen ihn noch aussteht, dürfte sich das KSC-Punktekonto noch verschlechtern.

Sportfreunde Siegen in der Oberliga vorne

Der Kiersper SC dürfte also kein Kandidat für die Siegprämie von 250 Euro sein, die der Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen für den Westlotto-Fair-Play-Pokal am Saisonende für die jeweiligen Sieger aller überkreislichen Spielklassen auslobt. Über diese Prämie würde sich auch der SV Germania Salchendorf freuen, der - Stand Dezember 2024 - die Fair-Play-Wertung in der Landesliga 2 mit einem Quotienten von 2,000 anführt. Und in der Oberliga Westfalen stehen die Sportfreunde Siegen aktuell auf dem ersten Platz. Der Quotient von 1,071 ist einer der besten in allen Männer-Spielklassen im gesamten Verbandsgebiet.