Banfe. In den Vereinsheimen schlägt das Herz des Amateurfußballs. Wir blicken in Wittgenstein hinter die Kulissen und stoßen auf jede Menge Kreisliga-Kult.
Von außen mag das Vereinsheim des VfB Banfe unscheinbar wirken, doch für die Mitglieder des Kreisliga-B-Klubs ist es ein Ort voller Leben und Gemeinschaft. Seit Mitte der 1980er-Jahre steht das Gebäude am Sportplatz auf dem Hügel und hat in den letzten Jahren einige Veränderungen erlebt.
Stück für Stück wird renoviert – mit viel Einsatz von Spielern sowie Ehrenamtlichen und immer einem Blick für die Zukunft. „Unser Gastraum ist letztes Jahr, also 2023, komplett renoviert worden – das war ein echtes Großprojekt“, berichtet der Vorsitzende, Andre Becker.
Der Gastraum ist das Herzstück des Vereinsheims: Hier treffen sich Spieler und Fans, schauen gemeinsam Fußball und genießen die heimelige Atmosphäre. „Wir haben einen riesigen Fernseher installiert, auf dem wir jetzt Spielanalysen machen können. Jedes unserer Spiele wird aufgezeichnet – da wollen wir die Möglichkeiten auch nutzen. Aber natürlich schauen wir hier auch schonmal gemeinsam Profifußball und trinken unser Bierchen.“
Doch der Weg zu einem modernen Vereinsheim ist mühsam und erfordert vor allem: viele helfende Hände. Ein aktuelles Beispiel ist die Renovierung der Schiedsrichterkabine, die pünktlich zum Start der neuen Saison fertiggestellt wurde. „Den Abriss der alten Kabine haben wir selbst übernommen – Spieler der Seniorenmannschaften und Ehrenamtliche des Vereins waren da gefragt. Für den Neuaufbau haben wir dann ein Bauunternehmen beauftragt“, erklärt der Vorsitzende.
Den Umbau des Vereinsheims stemmt der VfB Banfe größtenteils in Eigenleistung
Auch in den vergangenen Jahren gab es Modernisierungen, etwa bei den Spielerkabinen, die 2016/2017 erneuert wurden. Dennoch gibt es weiterhin berechtigte Kritikpunkte, wie Becker einräumt: „Unsere Kabinen sind leider nicht die größten. Es kommt schon mal vor, dass sich ein Trainer darüber beschwert.“ Die Meinungen der Konkurrenz kommentiert er: „Das kann ich auch verstehen – aber alles, was mit solchen Projekten zusammenhängt, kannst du leider nicht übers Knie brechen.“
„Wir haben einen riesigen Fernseher installiert, auf dem wir jetzt Spielanalysen machen können. Jedes unserer Spiele wird aufgezeichnet – da wollen wir die Möglichkeiten auch nutzen.“
Auch wenn die Spielerkabinen im wahrsten Sinne des Wortes ausbaufähig sind, ist das Vereinsheim ein echtes Schmuckstück für den Verein. „Das Gesamtgefüge macht den Charme aus“, betont Becker. Der gepflegte Zustand des Gebäudes ist keine Selbstverständlichkeit, wie der Vorsitzende weiß: „Wir haben einen tollen Platzwart, auf den wir uns immer verlassen können. Sauberkeit hat bei uns einen hohen Stellenwert. Bei vielen Auswärtsspielen stellen wir fest, dass es nicht überall so sauber ist wie bei uns.“
Das Ehrenamt ist ein wichtiger Stützpfeiler des VfB Banfe
Doch nicht nur der Platzwart und das Reinigungspotenzial, sondern auch der ehrenamtliche Einsatz der Mitglieder ist ein entscheidender Faktor für den Erfolg. Leider lässt diese Einsatzbereitschaft in der aktuellen Zeit auch beim VfB nach: „Was uns immer vor Herausforderungen stellt, ist, Freiwillige zu finden. Es wird immer schwieriger, Leute zu motivieren“, gibt Becker offen zu.
Der Blick über den Tellerrand zeigt, dass der VfB Banfe nicht allein mit seinen Herausforderungen ist. Auch andere Vereinsheime in Wittgenstein haben ihren eigenen Reiz. „Ich bin sehr gerne in Niederlaasphe. Die alte Hütte war früher noch schöner, aber auch jetzt haben sie einen tollen Gastraum“, erzählt Becker und fügt an: „In dieser Hinsicht ist es in Diedenshausen auch sehr schön. Dort bin ich nach dem Spiel auch immer gerne zu Gast.“
„Unsere Kabinen sind leider nicht die größten. Es kommt schon mal vor, dass sich ein Trainer darüber beschwert.“
Damit sich die Gäste auch in der Zukunft auf dem Banfer Hügel wohlfühlen, soll in den kommenden Jahren auch die Küche renoviert werden, hoffentlich ändert das nichts an der Qualität der berühmten Banfer Currywurst.