Heraklion. Ju-Jutsu-Ka von der Judovereinigung Siegerland nach Verletzungspause zurück in der Weltspitze. Ärgerliche Halbfinalniederlage.
2021 Weltmeisterin, 2022 WM-Silbermedaille, 2023 nur Neunte, 2024 WM-Bronze - bei der aktuell laufenden Weltmeisterschaft im Ju-Jutsu-Fighting in Heraklion auf der griechischen Insel Kreta hat sich Lilian Weiken von der Judovereinigung Siegerland in der Damenklasse bis 63 kg wieder in die Weltspitze zurückgekämpft und ihr WM-Medaillenset damit komplettiert.
Sieben Monate nach dem bei den Deutschen Meisterschaften erlittenen Bänderriss im Sprunggelenk meldete sich Weiken mit einer selbst für sie überraschend starken Leistung zurück: „Ich hatte nicht unbedingt gedacht, dass ich hier was reiße. Der Fokus lag eher auf dem anschließenden Urlaub, den wir hier jetzt noch verbringen werden und darauf, ob mein Körper diese Belastung insgesamt schon mitmacht. Ich bin sehr dankbar, dass das gepasst hat.“
„Ich hatte nicht unbedingt gedacht, dass ich hier was reiße.“
Und wie das passte! Nach klaren Siegen gegen Paola Di Bari (Italien) und Giet Megane (Frankreich) stand sie im Halbfinale gegen Lisa Fuhrmann aus Österreich - und drehte hier richtig auf, deckte ihre Gegnerin derart mit Schlägen und Tritten ein, dass diese im zweiten Part ihre starke Technik kaum noch ansetzen konnte. Neun Sekunden vor Schluss führte Weiken mit beeindruckenden 27:5 (!), als die Österreicherin einen Moment der Unachtsamkeit nutzte, einen sauberen Kopfwurf mit sofortigem Festleger durchzog und so den Schlussspurt mit technischer Überlegenheit gewann.
Nach dieser ärgerlichen Niederlage musste Weiken ins Duell um Platz drei gegen die starke Dänin Liva Tanzer, der sie keine Chance ließ und mit einem 16:3 „Bronze“ sicherte.
In der Masters-Gewichtsklasse bis 94 kg schied Thomas Paul (JV Siegerland) nach zwei Niederlagen vorzeitig aus. rj/lgr