Bad Berleburg. Gegen die Sportfreunde Hüingsen gibt es für den Wittgensteiner Vertreter in der Fußball-Bezirksliga nichts zu holen. Ein Gegner wird zum Matchwinner.
Als Schiedsrichter Arti Sylejmani die Partie zwischen dem VfL Bad Berleburg und den Sportfreunden Hüingsen beim Stand von 1:5 (0:3) abpfiff, übten sich die Berleburger Zuschauer auf der Terrasse des „Stöppel“ in Galgenhumor. „Das war ja Fußball zum abgewöhnen“, hieß es von den Zuschauern, die sich über 85 Minuten eine Demontage ihrer Mannschaft ansehen mussten, die ihresgleichen suchte.
Dabei kam der VfL eigentlich besser ins Spiel und hatte bereits in der vierten Minute durch Kai Dengler die Chance zur Führung auf dem Schlappen. Doch Hüingsen fand überraschend schnell Antworten auf die Berleburger Vorstöße. Der Schuss von Fabian Palczewski fand eine Minute später noch nicht das Ziel. VfL-Keeper Finn Biermann, als Ersatz für den gesperrten Ludwig Klein, behielt im Duell die Nerven.
Berleburgs Niederlage gegen Hüingsen in Bildern
Doch das half in der zwölften Minute nichts mehr. Nach einer Vorlage von links schob Palczewski zum 1:0 für die Gäste aus dem Norden ein. Biermann. Der Gegenschlag brachte die Berleburger spürbar aus dem Takt, die auf ihren Knipser Sebastian Wermeier verzichten mussten. Die fehlende Durchschlagskraft, die teils unnötigen Fehlpässe und der katastrophale Spielaufbau wurden prompt bestraft. Hüingsen spielte stärker auf, scheiterte allenfalls an Keeper Biermann.
„Wir laufen permanent einem Rückstand hinterher und machen es einem Gegner sehr einfach, gegen uns Tore zu schießen.“
Doch das wurde kein Zustand von Dauer. Nach einer Vorlage aus dem tiefen Raum erhöhte Hüingsen durch David Krowczynski aus kurzer Distanz (30.), ehe Krowczynski nach einem Freistoß von Berkant Beyaz nur noch zum 3:0 einnicken musste (33.). Berleburgs Bollwerk auf dem Stöppel wankte zum ersten Mal gewaltig.
Coach Breuer ärgerte sich vor allem über die drei ersten Gegentore. „Von den drei Treffern sind zwei einer Standardsituation vorausgegangen, wo der Ball an Freund und Kegel vorbeisegelt und der Spieler unbedrängt einschieben kann. Es ist natürlich schwierig vom Kopf her, wenn du einem 0:3 hinterherläufst.“
Und es sollte nicht besser werden. Nach dem Seitenwechsel wurde die Mannschaft von Trainer Björn Breuer bei sonnigem Herbstwetter eiskalt geduscht. Erneut Palczewski, diesmal aus spitzem Winkel, erhöhte auf 4:0 für seine Farben (47.). Der endgültige Nackenschlag kam mit dem 5:0, wieder durch Matchwinner Palczewski, der eine schwache Berleburger Verteidigung eiskalt ausnutzte.
Ohnehin fiel Palczewski dadurch auf, dass er auf seiner Außenbahn alles umpflügte, was ihm entgegenkam und die Berleburger Verteidigung teils komplett kaltstellte. Ein Dreierwechsel von Björn Breuer in der 57. Minute zeigte zunächst wenig Wirkung. Ein Kopfballversuch von Duchardt in der 64. Minute blieb am Ende ein Versuch. Berleburg bäumte sich in der Schlussphase auf und verkürzte durch Maxim Gorbacev zum 1:5-Endstand.
„Es ist natürlich schwierig vom Kopf her, wenn du einem 0:3 hinterherläufst.“
Nach dem Treffer zum 0:4 aus Berleburger Sicht war laut Breuer die Messe gelesen. „Defensiv fehlt das Momentum und die Sicherheit. Dann kriegst du auch Gegentore, bei denen wir es dem Gegner viel zu leicht machen. Das tut der ganzen Mannschaft in unserer Phase extrem weh. Wir laufen permanent einem Rückstand hinterher und machen es einem Gegner sehr einfach, gegen uns Tore zu schießen.“
Berleburg: Biermann - Kuhn (65. Haucke), Geisler, Dengler (73. Ayoubi), Bosch, Gora (57. Klein), Lichy, Schmitt, Vuantu (57. Gorbacev), Lückel, Althaus (57. Duchardt). - Schiedsrichter: Arti Sylejmani (FC Hilletal) - Zuschauer: 40.