Bad Berleburg. Vor dem Saisonstart gegen den TuS Langenholthausen plagen den Landesligisten VfL Bad Berleburg große Verletzungsprobleme.
Die gute Nachricht gleich vorne weg, und die kommt beim VfL Bad Berleburg vom Trainer: Martin Uvira arbeitet nach seiner Knie-Operation im Juli inzwischen wieder an seiner Fitness, wenn auch vorerst nur auf dem Fahrrad. Mit Joggen darf der Übungsleiter des Fußball-Landesligisten wohl erst im Oktober wieder beginnen.
Mitte Juli tauchte Uvira, frisch operiert, noch auf Krücken als Besucher beim „4. Volksbank-Cup“ des TuS Deuz auf. Und er sah seine Mannschaft in ansprechender Frühform. Sie spielte ein ordentliches Turnier, schlug in der Vorrunde den Bezirksligisten SuS Niederschelden (3:0) und die SG Siegen-Giersberg (Kreisliga A/5:1). Im Finale holte das Team gegen den Landesliga-Konkurrenten RW Hünsborn einen 1:3-Rückstand auf, verpasste dann aber im Elfmeterschießen den vierten Turniersieg in Deuz in Serie.
Sechs Wochen und vier weitere Testspiele später blickt Uvira auf eine eher durchwachsene Vorbereitungszeit zurück. „Die ist nicht so gelaufen wie erwartet“, sagt er. Acht Monate Corona-Zwangspause, in denen sich die Spieler selbst beschäftigten hätten ihre Spuren hinterlassen, erklärt er: „Viele Bewegungsabläufe sind nicht mehr so wie vorher.“
Letztes Jahr Überraschungsteam
Das „Vorher“, das war die Zeit vor der vergangenen Saison vor der Unterbrechung Ende Oktober 2020 und dem endgültigen Abbruch im April 2021. Mit vier Siegen aus sieben Spielen stand Bad Berleburg auf Platz fünf des Klassements – eher unerwartet, nach dem nur wegen der Corona-Pandemie verhinderten Abstieg in der Saison 2019/20. Weshalb Trainer Uvira vor dem ersten Auftritt in der Spielzeit 2021/22 am Sonntag (29. August, 15 Uhr) gegen den TuS Langenholthausen das Saisonziel überschaubar formuliert: „Wir wollen am letzten Spieltag über dem Strich stehen.“ Das sei in seinen bisher vier Jahren am „Stöppel“ immer so gewesen. Erstmal Klassenerhalt also, alles andere wird sich ergeben.
Den Auftakt-Gegner zählt Uvira übrigens zu den ersten Anwärtern auf Meistertitel und Aufstieg. Diese These des VfL-Trainers hat der Vorjahressechste aus Balve vor Wochenfrist untermauert, als er in der ersten Runde des Westfalenpokals den Westfalenligisten Wacker Obercastrop mit 3:0 rausgeworfen hat. Als weitere Kandidaten für die Liga-Spitze sieht Uvira Teams wie RW Lüdenscheid oder die SpVg Olpe („Die sind immer Favorit und haben jetzt sieben neue Leute dazu bekommen“).
Von einer eigenen Mannschaft glaubt Uvira derweil, dass sie „noch vier Wochen“ braucht, um die richtige Fitness für die Saison zu erarbeiten. Verletzungen und Urlaubszeit („Da kannst du nicht böse sein“) brachten die Planungen des Übungsleiter immer wieder durcheinander.
„Mit zehn Leuten im Training kann man wenig für den Spielaufbau probieren“, betont Uvira. Schließlich sei er „keiner, der gerne ohne Ball trainiert“. Immerhin, Uvira ist zuversichtlich: „Ab nächstem Dienstag sollten alle wieder da sein.“
Vor dem Saison-Debüt gegen Langenholthausen plagen sich Mert Erdem (Muskelfaserriss), Nils Bergen (Knie), Vadim Haffner (Knöchel), Marc Uvira (Wadenmuskulatur) und vor allem Sascha Schwarz mit Verletzungen herum. Besonders bitter: Schwarz hat sich im ersten Training einen Riss der Achillessehne zugezogen, fällt nun zumindest bis zur Winterpause aus. Auf den 32-Jährigen, der zuletzt Spielertrainer beim SV Feudingen (Kreisliga A) war, hält Uvira große Stücke: „Ein optimaler Spieler für einen Trainer; er kann überall spielen.“
Kapitän und Trainer sind sich einig
In Sachen Saisonziel ist sich Yannik Lückel indes mit Trainer Uvira einig. „Der Klassenverbleib steht für uns über allem“, sagt der Mannschaftskapitän der Kurstädter. Jedes Landsliga-Spiel sei „für unseren Verein ein Gewinn“. Er erwartet von seinen Mitspielern, dass „wir zumindest physisch immer an unsere Grenze gehen“. Das Vorjahr habe gezeigt, „wie das laufen muss“.
Dabei lässt Torjäger Lückel seinen guten Vorsätzen in der Sommervorbereitung auch Taten folgen. In den vergangenen Wochen hat sich der 29-Jährige, ebenso wie Tim Kuhn, Maximilian Bosch und Niklas Linde, ein Fitness-Fleißkärtchen verdient. Das wollte Coach Uvira noch einmal ganz deutlich zum Ausdruck bringen: „Die Vier haben alle Trainingseinheiten in der Vorbereitung mitgemacht.“ Der Rest der Mannschaft kann dann jetzt nachziehen oder gegen Langenholthausen eben an die „Grenze“ gehen.