Siegen. Die Corona-Pandemie macht’s nötig: Der Siegerländer AOK-Firmenlauf wird in seiner 17. Auflage virtuell. Und zwar in der Zeit vom 23.6. bis 10.7.
Der 17. Siegerländer AOK-Firmenlauf in diesem Jahr geht mit der Zeit. Wegen der Umstände aufgrund der Coronavirus-Pandemie nicht ganz freiwillig, aber die größte Laufveranstaltung in der Umgebung läuft diesmal auf ganz modernen Pfaden – nämlich virtuell. Vom 23. Juni bis zum 10. Juli, also vom ursprünglich geplanten Veranstaltungs-Datum und wegen der 17. Auflage genau 17 Tage lang, geht der Firmenlauf diesmal über die Bühne. Das kündigte Organisator Martin Hoffmann bei einer Pressekonferenz an, die unweit vom üblichen Startort, gleich neben dem Weidenauer Hallenbad am Bismarckplatz, stattfand.
Plan C statt Absage
Die dezentrale Form des Firmenlaufs bezeichnete Hoffmann als „Plan C statt Absage“. Ende März hatte er die Veranstaltung bereits vom 23. Juni auf den 11. September verlegt. Doch vor drei Wochen sei wegen der anhaltenden Pandemie klar geworden, dass auch an dem neuen Datum aus dem Lauf nichts werden würde. „Die Sicherheit und der Schutz der Gesundheit aller Teilnehmer sowie Zuschauer und Helfer stehen natürlich an erster Stelle“, betonte Hoffmann.
Nun wird der Firmenlauf zum virtuellen Fernduell. „Jeder läuft für sich“, erklärte Hoffmann, „wo und wann immer er möchte.“ Ob mit Baby-Jogger oder Hund oder alleine. „Nicht mit vielen Menschen im großen Pulk laufen“, sagte der „:anlauf“-Organisator, „und sich trotzdem mit anderen Läufern messen.“ Zu einer selbst gewählten Zeit während der 17 Tage, und wie immer mit den Kollegen aus den Firmen in einheitlichen Team-Shirts.
Kreativ und erfinderisch
Landrat Andreas Müller verwies darauf, dass viele in Pandemie-Zeiten „kreativ und erfinderisch geworden“ seien. „Wir können in einer solchen Situation nicht mit mehreren tausend Läufer zusammenkommen“, betonte er, „es kann aber auch im virtuellen Raum ein Gemeinschaftsgefühl zustande kommen.“ Für die Läufer gebe es nun auch keine Ausrede, dass man zu einem bestimmten Termin nicht könne; jeder habe jetzt Zeit, eine Laufstrecke zu absolvieren.
„Eine klasse Idee“, freute sich Bürgermeister Steffen Mues: „Ein Gemeinschafts-Erlebnis der virtuellen Art.“ Mues lobte, dass „die Sponsoren dabei geblieben sind“. Und er hofft sogar, dass diesmal mehr als 9000 Läufer mitmachten. Dirk Schneider vom Titelsponsor AOK NordWest dankte Hoffmann und seinen Mitstreitern für „das Engagement, den AOK-Firmenlauf nicht abzusagen“. Mit einem Augenzwinkern entdeckte er sogar für sich einen Vorteil in der virtuellen Austragung der Veranstaltung: „Jetzt brauche ich nicht extra nach Weidenau zu fahren, sondern kann auf meiner Strecke in Eisern laufen.“
Ähnlich sah es Markus Schäfer (Volksbank Südwestfalen): „Bis zum Wald ist es im Siegerland nirgendwo weit.“ Er ermutigte dazu, mit Zuversicht in die Zukunft zu schauen: „Wir sehen uns nächstes Jahr wieder.“
Anmeldung bis 12. Juni
Anmeldungen zum 17. AOK-Firmenlauf sind ab sofort und bis zum 12. Juni über die „:anlauf“-Homepage (www.anlauf-siegen.de) möglich. In den vergangenen fünf Jahren war die Veranstaltung mit bis zu 9000 Läufern stets ausgebucht. Diesmal liebäugelt Hoffmann sogar mit mehr: „Vielleicht können wir die fünfstellige Marke knacken.“
Virtuell hin oder her, einen offiziellen Startschuss wird es am 23. Juni auf jeden Fall geben.