Siegen-Wittgenstein. Die beiden Top-Torjäger der Fußball Kreisliga D3 kamen in der abgelaufenen Saison von den Sportfreunden Edertal III und vom FC Ebenau II.

Die Fußball-Kreisliga D steht für Spektakel. In keiner anderen Amateur-Spielklasse kommt es zu solch verrückten Ergebnissen, kuriosen Ereignissen und denkwürdigen Geschichten. Auch die abgelaufene Spielzeit hat eines dieser Fußballmärchen geschrieben. Wenn man dieser Geschichte einen Namen geben müsste, würde „Der ewige Scholl gegen Jüngling Zhuravlev“ wohl am besten passen. Sie handelt von den zwei besten Stürmern der Liga, zwei Spielern, die in jeder Situation in der Lage sind, ein Spiel zu entscheiden und zwei Altstars, die mit ihrer höherklassigen Erfahrung und ihrer Kaltschnäuzigkeit auch im fortgeschrittenen Fußballeralter noch für absolute Torgefahr stehen.

Fangen wir mit Dmitry Zhuravlev an. Dieser ist für den FC Ebenau II aktiv und hat 52 der 117 Saisontore des Tabellensechsten erzielt. Dabei kam der 39-Jährige, der gegen seinen Konkurrenten fast noch ein Jungspund ist, in nur 19 Partien zum Einsatz und traf dabei in 13 Spielen. Bricht man seine Torquote auf die Spiele, in denen er getroffen hat, herunter, dann hat Zhuravlev, falls er ein Tor erzielt hat, im selben Spiel im Schnitt genau 4,0 Tore erzielt, eine beeindruckende Leistung.

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Doch sein Konkurrent Benjamin „Benni“ Scholl war in der vergangenen Spielzeit der absolute Dauerbrenner der D-Liga. Nicht nur darf sich seine Mannschaft, die viertplatzierten Sportfreunde Edertal III, gemeinsam mit dem FC Weidenhausen mit jeweils 131 Saisontreffern um den Titel der stärksten Offensive Wittgensteins streiten, sondern mit 70 individuellen Toren hat Scholl selbst einen maßgeblichen Anteil an der Offensivwucht.

„Benni“ Scholl mit 43-Jähren der Dauerbrenner

Der 43-Jährige, der einst in der Bezirksliga auf Torejagd ging, bewies einmal mehr, dass Alter nur eine Zahl ist, wenn der Ehrgeiz und der Torhunger noch vorhanden sind. Denn er lief in jedem Saisonspiel für seine Mannschaft auf und traf in 23 der 26 absolvierten Partien. Was eigentlich nach einer Statistik für einen blutjungen und hungrigen Ausnahmestürmer klingt, hat Scholl in dieser Saison nebenbei und mit einem durchwachsenen Trainingseinsatz erreicht, ließen Stimmen aus dem Verein mit einem Augenzwinkern durchsickern. Da beide Spieler ihren Mannschaften erhalten bleiben, bleibt abzuwarten, ob der Wittgensteiner Fußball in der kommenden D-Ligasaison eine Fortsetzung dieser Geschichte schreibt.