Leverkusen. Stabhochspringer bei den „#TrueAthlete Classics“ in Leverkusen wie losgelöst: Sieg und Qualifikation für die Olympischen Spiele.
Er hatte angekündigt, die Norm für die Europameisterschaft im Juni von 5,75 m zu schaffen und sich damit auch offiziell für die EM in Rom zu qualifizieren, doch Torben Blech gelang an diesem Nachmittag noch viel mehr. Mit 5,82 m knackte der Stabhochspringer aus Gosenbach beim Meeting „#TrueAthletes Classics“ in Leverkusen nämlich sogar den Richtwert für Olympia in Paris. Er wird also Ende Juli/Anfang August an seinen zweiten Olympischen Spielen nach Tokio 2021 teilnehmen dürfen. Eine Nominierung gilt als sicher.
Als der 29-Jährige diese Höhe im zweiten Versuch überwunden hatte, jubelte er schon auf dem „Rückflug“ auf die Matte, lief anschließend wie von der Tarantel gestochen über die Laufbahn und ließ sich von den Zuschauern im Manforter Stadion, seiner Trainingsstätte, für diesen Sensationssprung feiern. Nach einem Jahr 2023 zum Vergessen mit einer nicht enden wollenden Verletzungsmisere an seinem Absprungfuß hat sich der Ex-Zehnkämpfer endgültig zurückgemeldet - in der deutschen Spitze allemal, aber auch im internationalen Vergleich. „Familie und Freunde waren heute hier. Darum bedeutet mir die Leistung so viel. Endlich ist die Norm abgehakt“, jubelte Torben Blech nach seinem Sprung Richtung Paris. Speziell bedankte er sich bei seiner langjährigen Trainerin Christine Adams: „Danke, dass du mir immer wieder in den Arsch trittst und mit mir diese Reise machst.“
Blech stieg bei wechselhaftem Wetter, aber insgesamt guten Bedingungen mit einem Fehlversuch über 5,47 m ein, schaffte diese für ihn läppische Höhe aber im zweiten Anlauf. Nach ausgelassenen 5,57 m waren 5,67 m gleich im ersten Versuch kein Problem. „Ich wusste, dass es Richtung 5,80 oder sogar 5,90 m gehen kann, wenn der Fuß hält“, so Torben Blech gegenüber „leichtathletik.de“. Und dann pokerte der Siegerländer im Kampf um den Tagessieg im Duell mit seinem ehemaligen Leverkusener Teamkameraden Bo Kanda Lita Baehre (ART Düsseldorf) auch noch: Blech ließ 5,77 m (!) aus, die Lita Baehre auf Anhieb schaffte. Dann wurde die „Fahrkarte nach Paris“ aufgelegt: 5,82 m. Torben Blech riss die Höhe zunächst, um sich dann im zweiten Versuch über die Latte zu winden - ein Traumsprung und die Verbesserung seines persönlichen Freiluftrekordes um zwei Zentimeter. Lita Baehre scheiterte - übrigens mit Blechs Stab - dagegen dreimal, womit Torben Blech nicht nur das Olympia-Ticket gebucht, sondern auch den Wettkampf in seinem „Wohnzimmer“ gewonnen hatte. Welch ein Tag für den extrovertierten Blondschopf aus dem beschaulichen Gosenbach!
Zur nächsten Höhe über 5,87 Meter trat Torben Blech im Rausch der Hochgefühle und zur Schonung seines Fußes dann nicht mehr an. Jetzt beginnen für ihn die Vorbereitungen für die Europameisterschaft, die am 7. Juni im Olympiastadion in Rom beginnen. Die Stabhochsprung-Qualifikation findet am Montag, 10. Juni, ab 10.18 Uhr statt.