Erndtebrück. Am Sonntag war ein Quartett der ersten Mannschaft beim TuS Erndtebrück III im Einsatz. Ein Szenario, das nun häufiger vorkommen kann.

Der TuS Erndtebrück III kann im Kampf um den Klassenerhalt in der Fußball-Kreisliga C aufatmen - und sich auf namhafte Unterstützung von oben freuen. Nachdem die Vereinsführung die zweite Mannschaft in der Kreisliga A im Winter aufgrund von personellen Problemen zurückgezogen hatte, herrschte zunächst Unklarheit, was mit den zehn Spielern, die fest zum Stamm der Reserve gehörten, zukünftig passieren würde.

Spieler wie Louis Menke (wechselte zu Sportfreunde Edertal), Phil Röthig (Sportfreunde Birkelbach) oder Johannes Schnitt (VfL Bad Berleburg) blieben der Region treu und verstärkten andere Wittgensteiner Vereine, andere Spieler zog es zurück zu ihren Heimatklubs ins Siegerland. Doch mit Hydajet Sufaj, Thomas Steiner und Felix Stein sind auch drei Spieler beim TuS geblieben, die von nun an bei der dritten Welle weiterkicken.

Überraschung für Oberes Banfetal

Wie Fabian Werner, Teammanager des TuS Erndtebrück, erklärt, ist die Zukunft dort noch offen, die Tendenz jedoch positiv: „Thomas und Felix haben signalisiert, möglicherweise auch zukünftig für eine Erndtebrücker zweite oder dritte Mannschaft zur Verfügung zu stehen, bei Hydajet ist die Situation aufgrund einer Visa-Entscheidung ein bisschen ungewisser.“ Soweit spricht das zwar für das Herz der Spieler, ist jedoch keine große Überraschung. Eine große Überraschung erwartete den Gegner des TuS, den SV Oberes Banfetal, allerdings am vergangenen Wochenende.

Mit dem Verlust der zweiten Mannschaft ist dem Verein eine Möglichkeit weggebrochen, Spielern aus dem Kader angemessen Spielzeit zu geben und Langzeitverletzte langsam zurück an das Team zu führen.
Fabian Werner - Teammanager beim TuS Erndtebrück

Mit Jordy Dombo, Mourice Grohs, Yudai Matsumoto und Luca Quartaro waren bei der 2:5-Niederlage gleich vier Spieler aus dem Westfalenliga-Kader der ersten Mannschaft in der C-Liga mit dabei. Ein Bild, dass es laut Werner in der Rückrunde häufiger geben könnte: „Mit dem Verlust der zweiten Mannschaft ist dem Verein eine Möglichkeit weggebrochen, Spielern aus dem Kader angemessen Spielzeit zu geben und Langzeitverletzte langsam zurück an das Team zu führen.“ Er konkretisiert: „Da ist es logisch, dass wir mit der dritten jetzt an diese Stelle rücken. Für die Spieler wäre die A-Liga sicherlich besser als die C-Liga gewesen, aber ein Unterschied zu anderen Vereinen ist das nicht.“

Zwei richtungsweisende Partien stehen bevor

Er geht dabei auch auf SVO-Trainer Benjamin Markus ein, der im Nachgang der Partie in der Siegener Zeitung von Wettbewerbsverzerrung sprach: „Ich sehe hier auch keine Wettbewerbsverzerrung, da regelmäßig Vereine ihren nicht eingesetzten Spielern aus der ersten Mannschaft Spielzeit in den unteren Mannschaften geben.“ Sportlich gesehen hilft das dem TuS jedoch enorm, denn in den kommenden drei Wochen stehen zwei richtungsweisende Partien gegen die Sportfreunde Eichen-Krombach II und die SpVg Anzhausen/Flammersbach auf dem Programm, für die jede Hilfe willkommen ist. „Sicherlich gibt es auch ein paar, die die Vorgehensweise nicht toll finden, aber der Großteil im Verein trägt die Entscheidung selbstlos, auch weil wir mit der Ersten und Dritten viel näher zusammen sind als noch vor 10 Jahren.“

Ebenfalls unterstützt wird das Erndtebrücker Trainerteam Nils Killer und Kristian Völkel durch Ex-Reservecoach Andreas Galwas, worüber sich Werner durchaus freut: „Andreas leitete in der Vorbereitung das Training immer gemeinsam mit Kristian. Und Nils wird jetzt auch wieder dazustoßen. Die machen das wirklich ganz toll und wir haben immer 15 bis 20 Leute im Training.“