Neunkirchen. Weil es für die Organisation 2022 viel Lob gab, wird der deutsche Lauf der Trial-WM ab 2024 alle zwei Jahre in Neunkirchen ausgetragen.

Sie war im vergangenen Jahr eine der spektakulärsten und zuschauerträchtigsten Sportveranstaltungen im gesamten Siegerland: Im Juli 2022 tummelten sich insgesamt rund 10.000 Zuschauer bei der Weltmeisterschaft im Trialsport, die die in Neunkirchen-Struthütten ansässige Firma „PWS Offroad“ federführend und mit Unterstützung des ADAC Westfalen organisiert und durchgeführt hat. Die „PWS Offroad GmbH“ beschäftigt sich mit dem individuellen Bau und Umbau von Expeditionsmobilen, Pickup-Campern und Geländewagen, verfügt aber auch im Bereich Motorräder und Trialsport über viel Expertise.

Viel Lob von allen Seiten

„Wir haben damals viel Lob von allen Seiten bekommen, vor allem von der FIM“, erinnert sich Jens ter Jung, als siebenfachen Deutscher Trial-Meister bei „PWS Offroad“ Team-Manager für den Bereich Zweirad/Trial. ter Jung war einer der „Macher“ der Großveranstaltung, die viele Neugierige ins südliche Siegerland lockte. Die FIM ist der Motorrad-Weltverband und damit auch für die Vergabe von Veranstaltungen zuständig. Schon im Sommer vorigen Jahres hatte die FIM durchblicken lassen, erneut einen internationalen Wettbewerb nach Neunkirchen zu vergeben. 2023 klappte das noch nicht, doch wurden die örtlichen Organisatoren für ihre Mühen belohnt, haben sie doch für 2024 den Zuschlag für die Ausrichtung der Trial-Weltmeisterschaft bekommen. Termin ist das Wochenende vom 5. bis 7. Juli. Das Vertrauen der FIM ist sogar noch größer. „Wir haben vereinbart, dass der deutsche WM-Lauf ab 2024 jedes zweite Jahr bei uns stattfindet“, freut sich Jens ter Jung. In den Jahren dazwischen soll ein nationaler Jugend-Trial auf die Beine gestellt werden, um den Nachwuchs zu fördern.

Das ist deshalb gut, weil wir die Arbeit jetzt besser verteilen können.
Jens ter Jung, WM-Mitorganisator, über die Zusammenarbeit mit dem MSC „Freier Grund“ Neunkirchen

Beim WM-Lauf auf siegerländischen Boden gibt es im nächsten Jahr mehrere Neuerungen: In den nächsten Monaten werden vier neue Sektionen auf dem Verkehrsübungsplatz in Altenseelbach gebaut und wird die WM durch die 125er-Kubikzentimeter-Klasse bereichert. „Deshalb rechnen wir 2024 mit rund 120 Teilnehmern aus aller Welt“, spürt man bei Jens ter Jung schon jetzt die Vorfreude. 2022 waren es 81 Könner aus 16 Nationen, die die Steinblöcke auf dem PWS-Gelände und die Sektionen im Wald am Neunkirchener Bahnhof in Angriff nahmen. Erneut wird in Neunkirchen die gesamte Welt-Elite des Trialsports erwartet, allen voran der 18-fache Weltmeister Toni Bou aus Spanien, der die Fans im vergangenen Jahr mit seinen Künsten faszinierte und ihnen Beifallsstürme entlockte.

Einladung

Der für den MSC „Freier Grund“ Neunkirchen startende Trialfahrer Paul Reumschüssel hat eine Einladung für eine mit Weltklasse-Fahrern besetzte Hallen-Veranstaltung erhalten, die im Januar im französischen Straßburg stattfindet.

Der gebürtige Thüringer, der seit einigen Jahren in Struthütten lebt, gehört zu den besten Trialfahrern in Deutschland in der Klasse eins, hatte sich dafür über hervorragende Ergebnisse in diesem Jahr auf nationaler Ebene qualifiziert.

Die dritte Veränderung gegenüber 2022 ist aus Sicht von Jens ter Jung besonders bedeutsam, steigt doch der MSC „Freier Grund“ Neunkirchen mit ein. „Das ist deshalb gut, weil wir die viele Arbeit jetzt besser verteilen können“, so ter Jung. Dies sei auch im Sinne des ADAC Westfalen, der seine Ortsclubs dadurch stärken wolle. Mussten sich die „Macher“ im Vorjahr angesichts wenig Vorlaufzeit mächtig an die Decke strecken, wird es diesen zeitlichen Stress jetzt nicht geben. „Zum einen zehren wir von den Erfahrungen aus 2022, zum anderen haben wir schon einiges in die Wege geleitet, seit wir von der erneuten WM-Austragung bei uns wissen“, sagt Jens ter Jung. Seine Hoffnung, die er schon jetzt formuliert: „Ich hoffe, dass wir die Marke von 10.000 Zuschauern im nächsten Jahr übertreffen werden.“

Läuft alles glatt, sind mit ter Jungs Tochter Sophia und deren Freund, dem in Struthütten lebenden Thüringer Paul Reumschüssel, mindestens zwei Lokalmatadore mit von der Partie. Beide zählen in ihren Klassen zur deutschen Spitze.