Siegerland. Den Jahresauftakt hatte sich Fortuna Freudenberg ganz anders vorgestellt. Die Tabellenspitze sind die Flecker erstmal los.

Am 17. Spieltag der Bezirksliga 5 und nach einer langen Winterpause entschied der FC Eiserfeld das erste Siegerland-Derby des neuen Jahres gegen den SV Fortuna Freudenberg in einem umkämpften Spiel überraschend für sich und stieß die Flecker damit von der Tabellenspitze. Der FC Freier Grund verlor beim Trainerdebüt von Sascha Lichtenthäler zum dritten Mal in Folge. Auch der SuS Niederschelden ging am Ende leer aus.

FC Eiserfeld - SV Fortuna Freudenberg 2:1 (1:0). Glückseligkeit auf der einen, große Enttäuschung auf der anderen Seite. Eiserfeld ging siegreich aus dem Derby hervor und verließ somit die Abstiegsplätze, während Freudenberg die Tabellenführung aus den Händen gab.

Nächster Spieltag erst nach Karneval

Sonntag, 26. Februar, 13 Uhr: RSV Meinerzhagen II - SC LWL 05.

Sonntag, 26. Februar, 15 Uhr: FC Eiserfeld - SG Hickengrund, FSV Werdohl - SV Ottfingen, SV Rothemühle - SuS Niederschelden, SV Türk Attendorn - TuS Plettenberg, SV Fortuna Freudenberg - FC Altenhof, VSV Wenden - VfR Rüblinghausen.

Sonntag, 26. Februar, 15.15 Uhr: FC Freier Grund - SG Mudersbach/Brachbach.

Die Anfangsminuten der ersten Halbzeit verliefen zunächst ruhig, bis sich Marc Steffen Freund und Till Jäger in der 9. Minute mit einem einfachen Doppelpass in den gegnerischen Strafraum spielten, wo Till Jäger zu Fall gebracht wurde. Die logische Konsequenz: Elfmeter. Diesen verwandelte Freund souverän mit einem Schuss in die linken Ecke. Es dauerte bis in die 21. Minute, bis sich die Mannschaft von Trainer Dominic Solms gut nach vorne spielte. Dann war es jedoch auch direkt gefährlich mit einem Knaller gegen den Pfosten aus kurzer Distanz. „Freudenberg hatte mehr Ballbesitz und war spielerisch überlegen. Wir haben uns aber mit einer kämpferischen Leistung das Quäntchen Glück erarbeitet“, lobte FCE-Coach Serdar Adiller.

Freudenberg im Alu-Pech

Im zweiten Durchgang legten beide Mannschaften wahren Derbycharakter an den Tag. In der 59. Minute wurde es jedoch strittig, nachdem Till Jäger erneut im Strafraum unfair gestoppt wurde. Trotz lautstarker Beschwerden von der Seitenlinie blieb der Pfiff diesmal aus. Auch Dominic Solms sprach von einem „klaren Elfer“. Doch in Sekundenschnelle sprang die Wut über den nicht gegebenen Elfmeter in pure Freude um: Der stark aufspielende Till Jäger lief nach einem langen Ball aus dem Mittelfeld alleine auf das Tor zu und schob den Ball trocken ein. Somit stand es nach 60 Minuten 2:0 für den Außenseiter. Daraufhin machte sich das besagte Quäntchen Glück bezahlt, was für Freudenberg jedoch pure Verzweiflung bedeutete. Sebastian Bley traf innerhalb von zwei Minuten gleich zweimal Aluminium. Das eine mal setze er einen Kopfball an den Pfosten, kurz darauf knallte er einen Distanzschuss aus 25 Metern ans Lattenkreuz.

Der Ottfinger Fabian Kolb klärt hier vor einem Gegenspieler vom FC Freier Grund.
Der Ottfinger Fabian Kolb klärt hier vor einem Gegenspieler vom FC Freier Grund. © Meinolf Wagner | Meinolf Wagner

Das Spiel näherte sich in großen Schritten der Schlussphase, entwickelte sich ein offener Schlagabtausch mit Großchancen auf beiden Seiten. In der 79. Minute steckte Gezim Berisha wunderbar auf Till Jäger durch. Dieser setzte den Ball zum Entsetzen der Eiserfelder aber neben das leere Tor. Nun stellte sich die Frage, ob sich dieser verheerende Fehlschuss rächen sollte. Denn nach einem langgezogenen Freistoß von Enes Cimen stand plötzlich Eike Moll plötzlich ganz alleine vor FCE-Keeper Sascha Nies, der den Anschlusstreffer zum 1:2 nicht mehr verhinderte (87.). Freudenberg warf alles nach vorne, um den Fehlstart zu verhindern, doch die gelb-rote Karte für Jonas Andrick nach einem taktischen Foul nahm den Fortunen den Wind aus den Segeln. „Die Leistung hat einfach nicht gepasst. Nächstes Mal muss jeder eine Schippe drauflegen“, ärgerte sich Dominic Solms.

SV Ottfingen - FC Freier Grund 1:0 (0:0). Freier Grund zeigte beim Lichtenthäler-Debüt gute Ansätze gegen Aufstiegsaspirant Ottfingen, verlor jedoch am Ende knapp. Dabei hielten die Südsiegerländer über weite Strecken gut mit. „Wir haben den Gegner weitgehend neutralisiert, kamen dabei aber leider zu keinen zwingenden Chancen“, berichtete Sascha Lichtenthäler. Im zweiten Durchgang kam es dann zum Dämpfer für Ottfingen: Gelb-rote Karte nach einem Foul an Lars Hausstein (55.). Ein vermeintlich klarer Vorteil für die Gäste. Doch es kam ganz anders: Ottfingen kam in Unterzahl besser ins Spiel, während Freier Grund spürbar nachließ. So fiel dann auch der Führungstreffer. Die Ottfinger standen im Zwei-gegen-Eins gegen Torwart Jannik Jannik von der Heiden, Luca Valido schob nach einem quergelegten Pass locker ein (72.). Unklar war jedoch, ob dem Treffer nicht ein Foul vorausgegangen war. Unglücklich für Freier Grund, aber Ottfingen war es egal. „Es war überwiegend ein Spiel auf Augenhöhe, bis wir irgendwann den Faden verloren haben“, so Lichtenthäler.

SuS Niederschelden - FSV Werdohl 0:2 (0:0). Niederschelden setzte mit der fünften Niederlage der Saison die schwankenden Leistungen auch nach der Winterpause fort. Die erste Halbzeit verlief ohne größere Ereignisse, weshalb es mit einem unspektakulären Remis in die Halbzeit ging. Doch nur wenige Minuten nach dem Seitenwechsel sorgte Philip Fischer für die Werdohler Führung (50.). Niederschelden versuchte alles und drängte zwar auf den Ausgleich, kassierte jedoch im Gegenzug den späten Treffer zum spielentscheidenden 2:0 durch „Doppelpacker“ Philip Fischer in der 90. Minute.