Siegen-Wittgenstein. In der Fußball-Bezirksliga ist eine Entscheidungsrunde zur Ermittlung eines oder zwei weiterer Landesliga-Aufsteiger wahrscheinlich.

Möglicherweise können sich die Vizemeister der 13 westfälischen Fußball-Bezirksligen auf eine Aufstiegsrunde zur Landesliga einstellen. Möglich macht das die unterschrittene Anzahl der Landesligisten, die mit 64 Teams in vier Staffeln in die neue Saison starten werden. Voraussetzung bleibt indes, dass aus der Regionalliga nicht mehr als ein westfälischer Club in die Oberliga absteigen muss. Derzeit rangieren die SG Wattenscheid 09 und Rot-Weiss Ahlen auf den Abstiegsplätzen, sind aber dem rettenden Ufer durchaus nahe.

Nichts verändert sich in der Auf- und Abstiegsregelung der Landesligen. Jeweils fünf Mannschaften treten den Weg zurück in die Bezirksligen an, die vier Meister steigen in die Westfalenliga auf. Auch hier ist eine Aufstiegsrunde der Vizemeister realistisch.

Grund für die berechtigten Hoffnungen ist der Rückzug der IG Bönen. Die steht seit Saisonbeginn wegen eines Insolvenzantrags als erster Absteiger aus der Westfalenliga 1 fest. Da sich die Bönener komplett aus der Fußball-Landschaft zurückziehen werden, zum 31. Dezember 2022 wurde der 1993 gegründete Club aus dem Fußballkreis Unna/Hamm aus dem Vereinsregister gestrichen, steigen nur fünf statt sechs Teams aus den beiden Westfalenligen in die Landesligen ab.

Für die Bezirksligisten auch in unserem Kreis wird der Ausgang der Regionalliga-Saison also von gesteigertem Interesse sein. Schaffen es alle westfälischen Regionalligisten, die Klasse zu halten - in Betracht kommen neben Wattenscheid und Ahlen derzeit auch der mitgefährdete SC Wiedenbrück - so können aus dem 13er-Feld der Bezirksliga-Vizemeister sogar zwei den Sprung in eine der Landesligen antreten.

Vier Jahre ohne Aufstiegsrunde

Zuletzt gelang dies nach einer Aufstiegsrunde nach der Saison 2018/2019 dem FC Bad Oeynhausen. Gespielt wird eine solche Runde im K.o.-System. Für den ersten Spieltag erhalten drei der Vertreter ein Freilos, damit aus den verbleibenden fünf Partien und den Freilos-Teams für Spieltag zwei ein Viertelfinale zustande kommt. Bei einem Aufsteiger würde es zum Showdown im Finale kommen, das bei zwei Aufstiegsberechtigten nicht mehr ausgespielt werden müsste. Die Bad Oeynhausener, um bei diesem Beispiel von vor vier Jahren zu bleiben, mussten für ihren Landesliga-Aufstieg innerhalb von zwölf Tagen vier Partien bestreiten. Das bedeutet also jede Menge Stress in der Sommerpause, den die Kicker dann aber gewiss gern auf sich nehmen werden.

Nach dem derzeitigen Tabellenbild in der Bezirksliga-Staffel 5 wäre aus dem Siegerland am ehesten die Freudenberger Fortuna ein möglicher Aufstiegsrunden-Teilnehmer. Das Team von Trainer Dominic Solms führt die Tabelle aufgrund der bessren Tordifferenz vor dem punktgleichen SV Ottfingen (je 34 Zähler) an. Erst auf Rang sieben folgt mit dem SuS Niederschelden mit acht Punkten Rückstand der nächste Siegerländer Verein.

In der Staffel 4 ist nach absolvierten 16 Spieltagen die Lücke zum Tabellenführer noch größer. Der TuS Sundern hat bereits 41 Zähler auf dem Konto und gilt als klarer Titelanwärter. Türkgücü Meschede folgt mit 34 Punkten auch mit recht komfortablen Fünf-Punkte-Polster Richtung Verfolger. Ob sich mit dem VfL Bad Berleburg, derzeit mit 27 Punkten und sieben Zählern Rückstand auf Rang fünf, da noch Hoffnungen machen kann?

Derzeit sieht Thomas Berndsen, beim FLVW zuständig für den Amateurfußball, keine Dringlichkeit, sich mit einer daraus resultierenden Aufstiegs-Regelung zu befassen. „Das wird erst zum Saisonende hin konkret. Ich denke, dass wir uns Ende Januar darüber austauschen werden.“