Kreis Siegen-Wittgenstein. In der Bezirksliga schwächelt der Kreis Siegen-Wittgenstein. Darunter könnten die Vereine der Fußball-Kreisligen leiden, vor allem in der A-Liga.

Dem Fußballkreis Siegen-Wittgenstein droht auf Verbandsebene eine desaströse Saison, die sich auch in der Kreisliga gravierend auswirken könnte. Hintergrund: Aktuell stehen gleich vier „SiWi“-Mannschaften auf einem Bezirksliga-Abstiegsplatz und würden somit im kommenden Jahr in der Kreisliga A antreten. Weil diese aber nicht aufgestockt werden soll, würden entsprechend mehr Mannschaften in die Kreisliga B absteigen und weniger Teams aus der B-Liga aufsteigen. Wie immer gilt: es ist kompliziert. Alle Szenarien schlüsselt ein vierseitiges Dokument des Fußballkreises auf.

In der Bezirksliga 4, der teils als „Bundesliga des Sauerlandes“ bezeichneten Staffel, sind die Sportfreunde Birkelbach am Sonntag auf einen Abstiegsrang gerutscht. Die Lage ist zwar nicht hoffnungslos und die Leistungen sind nicht desaströs, doch mit dem bisherigen Punkteschnitt wäre das Ende der jahrzehntelangen Bezirksliga-Ära wahrscheinlich. Infolge des vermehrten Aufstiegs in der Abbruch-Saison 2019/20 gibt es in dieser Saison mit vier Absteigern einen mehr als normalerweise.

In der Bezirksliga 5 ist der Abstieg der SG Hickengrund praktisch schon sicher, mit null Punkten aus 16 Spielen ist nichts mehr zu retten. Davor stehen mit der SG Mudersbach/Brachbach und dem FC Eiserfeld zwei weitere Siegerländer Mannschaften unter dem ominösen Strich, einzig der SC LWL 05 aus dem Kreis Olpe steht dazwischen.

Den ersten Nichtabstiegsplatz belegt mit dem FC Freier Grund ein weiteres stark gefährdetes Siegerländer Team. Die FSV Werdohl – schon mit positiver Tordifferenz – steht vier Zähler vor der Abstiegszone, alle weiteren Mannschaften aus dem Kreis Olpe oder Märkischen Kreis sind mit mindestens acht Zählern „Puffer“ schon deutlich enteilt.

Dass es in der „A45-Staffel“ mindestens zwei Siegerländer Teams „erwischt“, ist also wahrscheinlich, im schlechtesten Fall könnten es sogar vier sein. In Addition beider Staffeln könnte die Zahl der Absteiger zwischen zwei und fünf liegen.

Kaum Hoffnung für B-Liga-Vize

Wären die aktuellen Tabellen auch die Abschlusstabellen, würde sich durch die vier Absteiger aus der Bezirksliga die Zahl der Absteiger in der Kreisliga A von vier Mannschaften auf fünf oder sechs erhöhen – abhängig davon, ob der Vizemeister sich in der Aufstiegsrelegation gegen den Vertreter des Kreises Hagen durchsetzt.

Im Worst Case, bei fünf Bezirksliga-Absteigern und ohne Aufstieg des A-Liga-Vizemeisters könnte sich die Zahl der Absteiger in die Kreisliga B sogar auf sieben Mannschaften erhöhen.

Ungünstig ist die aktuelle Lage für die Top-Teams in der Kreisliga B: Nach aktuellem Stand würden ausschließlich die Meister aufsteigen. Damit wenigstens einer der beiden Vizemeister ins „Oberhaus“ rücken kann, dürften maximal zwei heimische Bezirksligisten absteigen, dazu müsste der Vizemeister der Kreisliga A den Aufstieg packen.

In der Kreisliga B würden nach aktuellem Stand sechs Mannschaften, also drei je Staffel, in die C-Liga absteigen – im besten Fall eine weniger, doch im schlechtesten Fall würden die jeweils Viertletzten noch ein Entscheidungsspiel bestreiten.

In der Kreisliga D gibt es praktisch keine Perspektive für die Vizemeister auf eine Aufstiegsrunde zur Kreisliga C. Dazu dürfte nur ein SiWi-Team aus der Bezirksliga absteigen, was sehr unwahrscheinlich ist. Bei den C-Ligisten ist ein Aufstiegs-Entscheidungsspiel zwischen den beiden Vizemeistern – so wie im vergangenen Sommer – nach aktuellem Stand dagegen noch ein realistisches Szenario.