Bad Berleburg. Fußball-Bezirksliga: Der VfL Bad Berleburg ist zu Gast beim Angstgegner SV Hüsten. Letzter Auswärtssieg datiert von 2015

Für den Fußball-Bezirksligisten VfL Bad Berleburg steht am kommenden Sonntag mit dem Auswärtsspiel beim SV Hüsten eine ganz besondere Partie auf dem Programm.

Noch kein halbes Jahr ist es her, dass sich beide Mannschaften am 30. Spieltag der Landesliga-Saison auf dem Stöppel gegenüberstanden. Letztendlich bezwangen die Kurstädter die Hüstener mit 3:2 – doch zu diesem Zeitpunkt war das Schicksal beider Vereine bereits besiegelt. Der VfL und der SV mussten den schweren Gang zurück in die Bezirksliga antreten.

Dementsprechend kennen sich die beiden Gegner quasi aus dem Effeff – die letzten vier Jahre duellierte man sich regelmäßig in der siebten Liga. Und gerade in der Fremde ist Hüsten für Bad Berleburg, nicht nur wegen der langen Anreise, ein äußerst unangenehmer Gegner. Denn obwohl der VfL elf der insgesamt 18 Aufeinandertreffen für sich entscheiden konnte, ist der letzte Auswärtssieg im Stadion „Große Wiese“ für die Mannschaft von Trainer Martin Uvira ins Jahr 2015 zurück zu datieren. Allgemein hat der SV Hüsten den Begriff „Angstgegner“ bei den Wittgensteinern. Dementsprechend ist sich Uvira auch bewusst, dass es am Sonntag alles andere als einfach wird. „Hüsten ist für mich der absolute Topfavorit in der Liga. Vor der Saison hätte ich sofort gesagt, dass die Mannschaft mit so einem starken Kader direkt wieder aufsteigt.“

Formkurve stimmt

Doch auch der zuletzt wiedererstarkte VfL geht keinesfalls als Underdog in die Partie. Obwohl die Mannschaft nach der unglücklichen Derbyniederlage gegen Birkelbach und dem Pokal-Aus gegen die SG Laasphe/Niederlaasphe zuletzt 7 Punkte aus drei Spielen holte, ist Uvira mit der Leistung nicht hundertprozentig zufrieden: „Beim unentschieden gegen Oberschledorn haben wir ein gutes Spiel gemacht, aber bei unseren beiden Siegen war jeweils eine Halbzeit eine totale Katastrophe.“ Der Trainer ist sich sicher, dass man gegen den SV 90 Minuten alles in die Waagschale werfen muss und sich keine Tiefschlafphasen erlauben darf.

Grundsätzlich steht die Partie am kommenden Sonntag unter einem besonderen Stern. Denn sollte der VfL gegen den Tabellennachbarn unterliegen, würde sich die Mannschaft erstmal aus dem Aufstiegsrennen verabschieden, das weiß auch Kapitän Yannik Lückel: „Fakt ist: verlieren wir Sonntag, spielen wir erstmal um die Goldene Ananas.“

Jedoch könnten die Vorzeichen aufseiten der Wittgensteiner besser stehen, denn – ähnlich wie in der letzten Saison – sind die Berleburger von enormen Verletzungssorgen geplagt.

Prall gefülltes Lazarett

Zum Haareraufen: Martin Uvira, Trainer des VfL Bad Berleburg, hat momentan mit großen Verletzungssorgen zu kämpfen.
Zum Haareraufen: Martin Uvira, Trainer des VfL Bad Berleburg, hat momentan mit großen Verletzungssorgen zu kämpfen. © Florian Runte

Mit Vadim Hafner, Steffen Arnold, Christopher Geisler, Henry Althaus sowie den beiden Neuzugängen Kilian Seidel und Daniel Gora fehlen der Mannschaft sechs Spieler aufgrund schwerer Verletzungen bis zur Winterpause. Hinzu kommen kurzfristige Ausfälle von Tim Beuter, Sascha Schwarz, Steven Lichy und Finn Dickel, weshalb sich auch die Trainingswoche alles andere als optimal gestaltete.

Uvira hofft jedoch auf Besserung: „Ich hoffe wirklich, dass wir morgen ein anständiges Abschlusstraining absolvieren können und Sonntag alle Jungs mitziehen.“

Jedoch gibt es aus dem Lazarett auch etwas Positives zu vermelden, denn Abwehrspieler Mahmood Omar ist nach seinem Wadenbeinbruch am vergangenen Sonntag in Uviras Kader zurückgekehrt und absolvierte gleich die kompletten 90 Minuten, sehr zur Freude des Trainers: „Eigentlich hätte er so schnell gar nicht wieder von Anfang an spielen dürfen, aber die Situation hat es erfordert. Und er hat wirklich ein gutes Spiel gemacht.“ Nach Ausreden sucht man beim VfL sowieso nicht, wie Uvira erklärt: „Die Situation ist jetzt eben so und wir müssen uns dann eben noch mehr abverlangen.“ Ähnlich sieht es der Kapitän: „Wir haben uns nie über sowas beschwert, also brauchen wir das auch jetzt nicht zu tun. Am Ende hat noch nie ein Gegner gesagt, dass er uns die Punkte schenkt, nur weil wir so viele Verletzte haben.“

Die aktuellen Ergebnisse und der zurückgekehrte Aufwärtstrend geben den beiden dabei mehr als Recht.

Nicht umsonst finden sich die Berleburger auf dem vierten Tabellenplatz direkt hinter dem kommenden Gegner wieder. Für das Wochenende gibt Uvira folgende Marschroute vor: „Ich möchte, dass die Mannschaft über 90 Minuten eine gute Leistung zeigt und natürlich im besten Fall gewinnt. Wenn die Leistung stimmt und wir am Ende nur mit einem Punkt nach Hause fahren, ist das aber genauso in Ordnung.“