Witten. Der Oberligist enttäuscht auf ganzer Linie. Der Trainer stellt sich schützend vor die Mannschaft.

Der leichte Hauch von Euphorie, der nach dem 3:0-Auftaktsieg gegen den ASC 09 Dortmund durch das Leimbachstadion wehte, ist spätestens am Mittwochabend verflogen. Drei Tage nach dem 0:3-Rückschlag in Schermbeck verlor Fußball-Oberligist Sportfreunde Siegen das Zweitrundenspiel im Westfalenpokal beim Gruppe 10-Bezirksligisten TuS Heven unerwartet mit 1:2 (0:2) und hat damit die auf dem Papier günstige Auslosung nicht dazu genutzt, in diesem Wettbewerb weiter vorzustoßen als in den vergangenen Jahren.

Oh muss kurzfristig passen

Siegens Trainer Lirian Gerguri musste kurzfristig auf Jun-Myeong Oh verzichten, der sich beim Aufwärmen am Oberschenkel verletzte, sein Debüt damit verschieben musste und durch Marcel Mosch ersetzt wurde. Die enttäuschende Leistung der Siegener Elf auf dem Wittener Kunstrasenplatz ließ sich damit aber beileibe nicht erklären. „Der Gegner hat sehr tief gestanden. Dagegen haben wir uns mit dem strukturierten Fußball, den wir spielen wollen, schwer getan“, sagte Lirian Gerguri.

Marcel Herrmann (rechts) schießt beide Tore für den TuS Heven. Hier bringen die Siegener Michél Harrer (links) und Jannik Krämer die Lage unter Kontrolle.
Marcel Herrmann (rechts) schießt beide Tore für den TuS Heven. Hier bringen die Siegener Michél Harrer (links) und Jannik Krämer die Lage unter Kontrolle. © FUNKE Foto Services | Dietmar Wäsche

Die Gäste hatten durch Justin Huber die große Chance zur Führung, sahen sich aber zur Halbzeitpause mit einem 0:2-Rückstand konfrontiert. Bei beiden Toren in der 34. und 36. Minute war der kampfstarke Außenseiter über die rechte Seite durchgebrochen und hatte die Verwirrung in der Siegener Abwehr durch Marcel Herrmann, der beide Treffer erzielte, genutzt.

Harrers Tor kommt zu spät

Es war klar, dass Siegen nach dem Seitentausch alles nach vorne werfen würde. Gerguri brachte im Verlauf der zweiten Halbzeit erst mit Benit Dinaj, dann mit Leandro Fünfsinn weitere Offensivkräfte, doch klare Chancen hatte dies nicht zur Folge. Erst als alles schon zu spät war, traf Michel Harrer nach Filipzik-Kopfball zum 1:2 (90.+2). Beinahe wäre Harrer sogar noch das 2:2 gelungen, doch so reisten die Sportfreunde mit einer nicht erwarteten Pleite zurück. „Klar, das ist eine bittere Pille, aber ich mache der Mannschaft keinen Vorwurf, stelle mich vor sie, weil sie sich in einem Entwicklungsprozess befindet, der Geduld braucht“, so Gerguri.

Sportfreunde Siegen: Thies - Hilchenbach, Filipzik, Harrer, Huber, Mosch, Krämer (70. Fünfsinn), Pinner (46. Dinaj), Hodroj, Nebi (84. Koc), Brato (52. Busik).