Schermbeck. Gute Möglichkeiten vergeben, dann die späte Entscheidung zu Gunsten des SV Schermbeck. Die Sportfreunde unterliegen 0:3.
Durch drei Treffer in der Schlussphase müssen die Siegener Sportfreunde die Rückreise aus der Schermbecker Volksbank-Arena mit leeren Händen antreten. 83 Minuten halten die Mannen von Trainer Lirian Gerguri das 0:0, waren in vielen Situationen der Führung näher als die Gastgeber, ehe die dann die Entscheidung erzwangen. Es war ein simpler Eckball, der die Schermbecker aufs Gleis brachte. Sahid Dahoud traf den an die Strafraumgrenze zurückgelegten Ball voll. Ein echter „Strahl“, erschwert zudem durch das geglückte Täuschungsmanöver von Michael Smykacz, der zunächst den Ball ins Visier genommen hatte, dann aber abdrehte und Dahoud damit die Lücke schuf.
Fünfsinn mit der großen Chance
Unmittelbar vor diesem Eckball hatte sich den Siegenern durch Leandro Fünfsinn die große Chance zur Führung geboten, als Michél Harrer den Ball durchgesteckt hatte. Fünfsinn leitete mit der verpassten den Gegenzug ein, der für die späte Entscheidung sorgte. Ebenfalls kurz zuvor hatte Harrer aus Nahdistanz den Ball auf dem Fuß, doch den Einschlag verhinderte eine großartige Reaktion von Cedric Drobe im Tor der Gastgeber.
„Das war so ein Spiel, in dem der, der das erste Tor erzielt, gewinnt“, so am Ende Lirian Gerguri. „Und wir hatten im Verlauf der Partie die Chancen, frühzeitig mindestens einen Treffer zu machen.“
Schon vor der Pause hätten Arda Nebi, Marcel Mosch und Justin Huber für klare Verhältnisse sorgen können, doch sie schafften es ebenso wenig, die Kugel zu versenken wie im zweiten Durchgang Fünfsinn und Harrer. So lief es dann eben in dem Kampfspiel auf insgesamt überschaubarem Niveau auf den „Showdown“ in den Schlussminuten hinaus, mit dem bitteren Ende in der Nachspielzeit.
Timur Karagülmez nutzte in der 90. Minute nun die Freiräume gegen die alles für den Ausgleich in die Waagschale werfenden Siegener. „Es ist doch klar, dass wir dann aufmachen und das Remis erzwingen wollen. Dass wir dann das zweite kriegen und obendrauf in der Nachspielzeit auch noch das dritte Gegentor, damit müssen wir nun eben leben“, so Gerguri, der allerdings dann die Absicherung vermisste, seinen Akteuren allerdings keinen Vorwurf machte.
Torhüter Christoph Thies hatte im zweiten Durchgang bei ein, zwei Situationen glänzend reagiert, in der Offensivphase seiner Vorderleute bei Schermbecker Kontern den Rückstand zunächst vermieden und die Siegener Mannschaft im Spiel gehalten.
In der Schlüsselszene der Partie hatte sich die Siegener Defensive täuschen lassen - letztlich mehr als nur eine Vorentscheidung, weil Gastgeber die Partie in den Schlussminuten auf sich zukommen lassen konnten.
Nach der 3:4-Niederlage vor einer Woche in Vreden konnte Trainer Sleiman Salha auf Abwehrchef Lukas Steinrötter zurückgreifen, der beim Auftakt noch eine Gelbsperre aus der Vorsaison absitzen musste. Er gab dem Deckungsverband in vielen Szenen die Sicherheit, die am ersten Spieltag noch gefehlt hatte.
Bei den Siegenern war das Fehlen von Neuzugang Aykut Soyak vorauszusehen. Die schon im Dortmund-Spiel aufgetretene Leistenverletzung ließ einen Einsatz in Schermbeck nicht zu. Für ihn rückte Leandro Fünfsinn in die Startformation.