Weidenau. Mit dem Thema sexualisierte Gewalt gegen Kinder befasst sich in der Bismarkhalle die Ausstellung „Echt Klasse“ ab dem 22. August.

„Ich darf Nein sagen“, steht auf einem der vielen Banner der „Echt Klasse“-Ausstellung in der Bismarckhalle. Kinder und Erwachsene sollen lernen mit sexualisierter Gewalt umzugehen und verschiedene Alltagsszenarien besser einschätzen zu können. Die Veranstalter haben am Freitag ihr Konzept für ihr Event „Kinderschutz in Bewegung“ vorgestellt.

Der Kreissportbund, die Beratungsstelle für Mädchen in Not, das Jugendamt des Kreises mit der Fachstelle zur Prävention sexualisierter Gewalt und auch der Karateverein Zanshin Siegerland wollen das Tabuthema in die Öffentlichkeit rücken. „Wir möchten Kinder stark machen“, sagt Oliver Lütz vom Hilchenbacher Karateverein Zanshin. Die Ausstellung des „Petze-Instituts“ ist in verschiedene Stationen aufgeteilt, an denen sich Grundschulkinder altersgerecht mit der Thematik auseinandersetzen können. „Sie sollen ein Gefühl für die Situationen bekommen, um diesen dann im Alltag umgehen zu können“, erklärt Daniel Ruiz, beim Kreissportbund zuständig für Kinder- und Jugendarbeit.

+ + + Du willst wissen, was im lokalen Sport im Siegerland, in Wittgenstein und im Kreis Olpe passiert? Dann melde Dich hier zum kostenlosen Newsletter an + + +

Es ist auch ein interaktives Theaterstück geplant, das kindgerecht verschiedene Situationen vorspielt, die die Kinder dann mit einer roten, gelben und grünen Karte bewerten können. Anschließend werden die Themen im Plenum aufgearbeitet.

Auch Jugendliche und Erwachsene sollen mit Vorträgen und Workshops „das Handwerkszeug bekommen, das Thema anzusprechen und zu reagieren, wenn sich Kinder ihnen gegenüber öffnen. Wir möchten Vereine zu sicheren Orten machen“, sagt Jana Hirsch vom Kreis Siegen-Wittgenstein.

Ab wann beginnt Gewalt?

Die Betroffenen bestimmen selbst, wann sie sich bedrängt fühlen: „Man kann nicht von außen beurteilen, wann es sich um sexualisierte Gewalt handelt“, sagt Melissa Thor von der Beratungsstelle für Mädchen in Not. Neben der körperlichen Gewalt („Hands-On“), können auch Worte, Blicke oder Aussagen in den digitalen Medien die sexuelle Selbstbestimmung der Opfer überschreiten („Hands-Off“). Besonders im Jugendfußball kommt es mit Sätzen wie „was war das für ein schwuler Pass“ zu sexueller Gewalt unter den Spielerinnen und Spielern. Für solche Szenarien sollte der Übungsleiter in der Lage sein, eingreifen zu können, sagt Daniel Ruiz.

Am 22. August startet die Ausstellung: „Jedes Kind kann mitmachen und alle Eltern sind herzlich eingeladen“, sagt Vanessa Bruck vom Kreissportbund.