Banfe. Hunderte Vereinsfreunde feiern mit dem VfB Banfe den Festkommers zum Start des verspäteten Jubiläumsjahrs.
Mit zwei Jahren Verspätung war es für den VfB Banfe endlich soweit: Der Traditionsverein aus Wittgenstein durfte am Wochenende feierlich sein 100-jähriges Bestehen feiern und seinen Festkommers veranstalten.
Unter dem Motto „100+2“ nahmen die Schwarz-Weißen die zurückliegende Corona-Pandemie sogar ein wenig aufs Korn und feierten trotz der Jubiläumsverzögerung ausgelassen. Dabei hatte der VfB keine Kosten und Mühen gescheut und die Festhalle in der Laaspher Ortschaft liebevoll für die Hunderten von Gästen hergerichtet.
Gemeinsam mit Prominenz aus Politik und Sport sowie unzähligen Vertretern der benachbarten Vereine boten die Banfer ihren Besuchern einen würdigen Jubiläumsrahmen, der authentisch und charmant angelegt war. Schon zur Begrüßung marschierte die komplette Jugendabteilung des VfB unter tosendem Applaus in die Halle ein und eröffnete die Veranstaltung damit offiziell. Marco Bauer, der als Moderator durch den Festkommers führte, merkte richtigerweise an: „Die Jugend des VfB Banfe läuft wie ein Uhrwerk. Nur so ist es möglich gewesen, die letzten 100 Jahre zu bestehen.“
Verein vermittelt Werte
Im Vorfeld des „offiziellen Teils“ führte auch die Turnabteilung des VfB ein Stück auf, ehe der Vorsitzende André Becker das Mikrofon ergriff und mit seiner Rede den Ton für den weiteren Verlauf des Abends setzte. „Es ist etwas Besonderes, VfBler zu sein. Denn der Verein funktioniert nur, weil es unzählige Ehrenamtliche gibt, die ihre Arbeit im Hintergrund verrichten. Das ist Arbeit, die nicht bezahlt wird, aber eine Arbeit, die nicht zu bezahlen ist“, erklärte er der Festgemeinschaft – und wurde dafür gefeiert. Der VfB Banfe stehe in wechselhaften Zeiten für Rückhalt und vermittle seinen Mitgliedern noch echte Werte. Worte, die den Klub treffend beschreiben.
Denn auf diesen Werten basiert die Vereinsidentität des VfB nun schon seit 100 Jahren. Soziales Engagement, Treue, Leidenschaft und Nachhaltigkeit – das wurde auf dem Festkommers deutlich – stehen in Banfe im Vordergrund. Nicht ohne Grund also sprach auch Gundolf Walaschewski, Vorsitzender des Fußball- und Leichtathletikverbandes Westfalen, dem Wittgensteiner Verein ein riesiges Lob aus, als er Becker feierlich die DFB-Plakette für das 100-jährige Bestehen sowie eine Urkunde des Bundespräsidenten überreichte. „Die Philosophie des VfB Banfe ist mehr wert als jeder sportliche Erfolg. Der VfB macht Gemeinschaft lebbar. Das Ehrenamt verhindert, dass die Vereine ihre Seele verlieren.“
Und wenn der VfB eins ist, dann ein Verein mit Seele. Denn ein absoluter Höhepunkt des Abends war sicherlich die ehrliche und erfrischende Rede von Louise Rothenpieler, Vereinswirtin des VfB. „Sie ist seit Jahren nah am Vereinspuls. Über ihre Rede habe ich mich sehr gefreut“, erklärte André Becker im Anschluss an die wunderbar abgerundete Veranstaltung des geschichtsträchtigen Vereins.
Detailliert geplant
Auffällig war an diesem Abend in Banfe zudem, wie detailliert und minuziös der Festkommers geplant war, ohne dabei aufgesetzt zu wirken. Passend zum familiären VfB, der quasi eine Blaupause dafür lieferte, wie eine solche Jubiläumsfeier aufgebaut sein sollte. Das wurde auch allen Anwesenden bewusst. Denn die lobenden Worte der zahlreichen Redner waren nicht nur leere Hüllen, sondern ehrlich und trafen den Nagel auf den Kopf.
Laut wurde es in der Halle dann nochmals richtig, als Eckhardt Linke vom Kreisvorsitzenden Marco Michel für sein Lebenswerk geehrt wurde. Der VfBler gehörte seit 1983 der Kreisspruchkammer an und war dort auch Vorsitzender. Für sein Engagement erhielt er die höchste Auszeichnung, die der Deutsche Fußballbund übergeben kann: nämlich die DFB-Verdienstnadel in Gold.
„Vor dem Festkommers war ich wirklich angespannt, aber wir haben viele positive Rückmeldungen erhalten. Ich denke, wir können sehr zufrieden sein“, so ein glücklicher André Becker abschließend. Mit Fug und Recht, möchte man ihm zurufen. Lange hat man auf die Jubiläumsfeier in Banfe warten müssen – es hat sich aber definitiv gelohnt.