Bad Berleburg. Gut gespielt, aber verloren: Weil sich alte Fehler wiederholen, steckt der Landesligist nach einem 2:3 gegen Attendorn noch tiefer im Sumpf.
Ordentlich gespielt, aber keine Punkte geholt – das Fazit nach der 2:3 (0:2)-Niederlage des VfL Bad Berleburg im Spiel gegen den SV 04 Attendorn ist typisch für einen Abstiegskampf und typisch für die Wittgensteiner in dieser Spielzeit. „Wir haben gesehen, wie brutal Fußball sein kann. Wir hätten einen Punkt verdient gehabt“, haderte VfL-Trainer Martin Uvira angesichts eines Spiels, in dem seine Mannschaft mehr Abschlüsse und Chancen hatte. Uvira sagte aber auch: „Wir waren in den entscheidenden Momenten nicht wach und Attendorn hat seine Chancen genutzt. Das muss man anerkennen.“
Die Auswirkungen in der Tabelle sind fatal aus VfL-Sicht. Statt den Rückstand zu den Nichtabstiegsplätzen zu verkleinern, steckt Bad Berleburg noch tiefer im Sumpf. Bei elf Punkten Abstand zu den Plätzen, die zum Liga-Erhalt reichen, droht selbst bei 14 noch ausstehenden Partien der Glaube an ein weiteres Landesliga-Jahr erschüttert zu werden. Aus jetziger Sicht wäre ein kleines Fußball-Wunder vonnöten.
Auch das Zustandekommen der Niederlage kommt den Fans des VfL aus mehreren Spielen in dieser Saison bekannt vor. Wieder einmal wurde Bad Berleburg die Schwäche bei Kopfballduellen und die Verteidigung bei Standards zum Verhängnis. Eine Ecke bescherte Attendorn, bis dahin nicht wirklich gefährlich in Erscheinung getreten, das 1:0 durch Christian Hagedorn (17.). „Da waren wir einfach zu weit weg von den Leuten“, legt Uvira den Finger in die Wunde.
Bölker hält Attendorns Sieg fest
Danach kamen die Wittgensteiner, die diesmal in etwas defensiverer Grundordnung lauerten und erst ab der Mittellinie den Gegner attackierten, zu zwei Chancen, die aber ungenutzt blieben. Erst parierte Christian Bölker, Torwart der Gehörlosen-Nationalelf, gegen Vadim Hafner, dann schoss Tarek Benyagoub nach einem Lauf über den Flügel knapp vorbei. Stattdessen trafen die „Nullvierer“ – nach einem langen Abschlag setzte sich Nick Heimes gegen drei Gegenspieler durch, gab den Ball nach außen – und die Flanke versenkte David Heide per Direktabnahme im Winkel (40.).
Nach der Pause ließ Benyagoub zwei Chancen zum Anschlusstor für den VfL liegen, Attendorn erkonterte sich durch Heimes das 3:0. „Ich muss die Mannschaft loben, dass sie weiter an sich geglaubt hat“, sagte Uvira, weil Yannik Lückel nach Ecke von Steven Lichy (73.) und Benyagoub nach Pass von Hafner (82.) noch auf 2:3 verkürzten. Bad Berleburg drängte danach mit Macht auf den Ausgleich, blieb aber glücklos bzw. fand einige weitere Male in Attendorns Torwart Christian Bölker seinen Meister.
Aufstellung Bad Berleburg: Klein – Uvira, Linde, Lichy – Neusesser, Bosch – Kuhn, Lückel, Koch (66. Geisler) – Benyagoub, Hafner.