Kranj/Breitenberg. Lukas Wied ist beim Alpencup der Nordischen Kombinierer in starker Form. Charlotte Lauber wird Vierte bei den Deutschen Schülermeisterschaften.
Erfolgreiche Skispringer werden in Slowenien teilweise wie Heilige verehrt, erst recht in diesen Tagen. Wie ein Symbol dafür präsentiert sich das Skisprungzentrum in Kranj, das im Save-Tal weithin sichtbar ist und mit seiner Kunstschnee-Belegung optisch in der etwas trostlosen, schneefreien Winterlandschaft hervorsticht.
Auch in den Karrieren der heimischen Nordischen Kombinierer sticht die Bauhenk-Schanze, deren Kalkulationspunkt bei 100 Metern liegt, nun etwas hervor. Der Sauerländer Lenard Kersting (SK Winterberg) legte hier am Samstag den Grundstein zu seinem ersten Sieg im Alpencup. Auch für Lukas Wied vom SC Rückershausen sprang in Slowenien auf dieser Ebene sein bisher bestes Resultat heraus.
„Rückblickend wäre das noch machbar gewesen“, haderte er mit Rang 32, bei dem ihm zwei Plätze bzw. fünf Sekunden zum erstmaligen Erreichen der Punkteränge (Top 30) fehlten. Nach 25:30,6 Minuten lag Wied zwei Minuten hinter Kersting, seinem siegreichen Teamkollegen aus dem Kader des Westdeutschen Skiverbandes. Wied, der auf eine Sprungweite von 88,0 Metern kam, sagte aber auch: „Insgesamt war es ein guter Wettkampf.“
Kersting von Platz 29 zum Sieg
Für die zweite Disziplin ging es mit dem Auto fast 1000 Höhenmeter hinauf auf die aus dem Biathlon-Weltcup bekannte Pokljuka-Hochebene, wo sich Wied im 10-Kilometer-Skilauf von Rang 43 um elf Positionen nach vorne kämpfte – was aber noch nichts im Vergleich zu Kersting ist, der von Rang 29 zum Sieg stürmte. „Lukas ist an beiden Tagen super gelaufen. Am Samstag ist ihm auch ein sehr guter Sprung gelungen“, freute sich Landestrainer Jens Gneckow, ehe er am Sonntag etwas Trost spenden musste.
Ein nicht optimal getroffener Absprung, ungünstige Windbedingungen, ein kleiner Sturz in der Loipe – diesmal war nicht mehr als Platz 47 für den Rückershäuser möglich. Gestartet waren etwas über 60 Kombinierer aus sieben Nationen.
Gespann mit Ackermann
Von solchen Vergleichen noch etwas entfernt sind die Schüler-Starter aus dem Rothaargebirge, unter denen sich die besten für die Deutschen Schülermeisterschaften im bayrischen Breitenberg qualifiziert hatten. Der Birkelbacher Marcel Dickhaut (SC Rückershausen) zählte zu acht Jungen der Klasse S13, die sich mit den bis zu zwei Jahre älteren Assen messen durften.
Die 6-Kilometer-Distanz war für Dickhaut schon ein ziemlicher Brocken, mit Platz 15 reihte sich der Rotschopf ziemlich genau in der Mitte des Feldes ein. Auf der Baptisti-Kitzlinger-Schanze (K74) erreichte Dickhaut Weiten von 69,5 und 67,5 Metern, ehe er sich gemeinsam mit Hugo Ackermann, Sohn des früheren Weltmeisters Ronny Ackermann, in der Loipe in der Führungsarbeit abwechselte – im Sprint diesem aber unterlag.
Am Sonntag, als es „nur“ um Punkte im Deutschen Schülercup ging, war Dickhaut Achter. „Ich war mit Marcel sehr zufrieden und er mit sich selbst auch“, sagte WSV-Schülertrainer Marius Kappes. „Er konnte die älteren Konkurrenten ordentlich ärgern.“
Noch Baustellen auf der Schanze
Ein Lob hatte Kappes auch für Charlotte Lauber aus Wemlighausen, die für den SK Winterberg als Vierte im Meisterschaftwettkampf eine Medaille nur knapp verpasste. Die Zahl von nur sieben Starterinnen zeigt allerdings, dass die Kombination bei den Mädchen noch etwas in den Kinderschuhen steckt.
„Lotti hat ihre Leistungen abgerufen, die sie aktuell kann. Wir schließen langsam die Lücke zu den Besten und sind auf der Loipe schon gut zufrieden“, sagt Kappes, der im Schülercup am Sonntag Platz 6 für Lauber notierte. Er ergänzte mit Blick auf Sprungweiten von 52,5 bzw. 49 Metern: „Auf der Schanze haben wir noch ein paar Baustellen vor uns, an denen wir im Sommer weiterarbeiten werden.“