Wittgenstein. Schwarzgeld: Manfred Schnieders, Vizepräsident Amateurfußball des FLVW, kann über die illegalen Methoden mancher Vereine nur den Kopf schütteln.

Im deutschen Amateurfußball gibt es nach Recherchen der ARD ein massives Finanzproblem mit Barzahlungen, bei denen weder Steuern noch Sozialabgaben abgeführt werden – von ungefähr 500 Millionen Euro Schwarzgeld ist in der Dokumentation „Milliardenspiel Amateurfußball – wenn das Geld im Umschlag kommt“ des Senders die Rede. Möglichkeiten, um dieser Straftat Herr zu werden, sieht Manfred Schnieders, Vizepräsident Amateurfußball des Fußball- und Leichtathletikverbands Westfalen (FLVW), nur wenige.

Die Regeln sind bekannt

„Für den Verband ist es unheimlich schwer. Wir haben klare Regeln für Amateure, die berücksichtig werden müssen“, erklärt Schnieders – und meint damit: Laut Spielordnung des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) dürfen Amateurkicker nicht mehr als 250 Euro pro Monat für ihre Tätigkeit im Verein verdienen.

Bei höheren Summen muss ein Amateurvertrag, bei dem auch Steuern und Sozialabgaben fällig werden, abgeschlossen werden. Das passiert allerdings nur selten. „Die Vereine, die so handeln, müssen sich über die Konsequenzen im Klaren sein. Das sind Straftaten. Wenn ich höre, dass ein C-Ligist seinen Spielern Geld bezahlt, dann fasse ich mir an den Kopf“, wird Schnieders deutlich und schiebt nach: „Dieses System ist nicht gesund und auch nicht nachhaltig.“ Vielmehr rät der Vizepräsident den Klubs, das Geld in die Jugendarbeit zu investieren. Dort würde es in der Regel besser aufgehoben sein – und auch sinnvoll verwendet werden.