Menden. Beim BSV Menden sieht der TSV Weißtal wie der sichere Sieger aus - und verliert. Trainer Seyhan Adigüzel übt scharfe Kritik an seiner Mannschaft.

Seyhan Adigüzel hat eine schöne Zeit vor sich. Der Trainer des Fußball-Landesligisten TSV Weißtal verabschiedet sich in diesen Tagen mit seiner Auserwählten in die Flitterwochen. Auf Kuba wird er Abstand vom Fußball und von der jüngsten Niederlage finden, die so überflüssig war wie ein Kropf.

Tore sind perfekt herausgespielt

Auf den ersten Blick mag das 3:4 (2:0) im letzten Spiel des Jahres war beim BSV Menden ein achtbares Ergebnis sein, nicht aber auf den zweiten. Die Siegerländer schenkten nämlich eine 2:0- und 3:1-Führung her. Seyhan Adigüzel war entsprechend geladen: „In solchen Situationen erwarte ich, dass die erfahrenen Spieler das Heft in die Hand nehmen. Aber es hat keine Kommunikation mehr stattgefunden. Dass wir uns so um den Lohn gebracht haben, kotzt mich an.“ Die Gäste hatten in der Anfangsphase zwar Glück, als zunächst Rehan Zekovic eine Flanke knapp verpasste (8.), Tim Kießler aus spitzem Winkel über die Latte schoss (14.) und er einen Abwehrschnitzer aus drei Metern nicht zu nutzen wusste (17.).

Dagegen bestach Weißtal durch Effizienz. War der erste Torschuss (Tevin Wagner/19.) noch nicht von Erfolg

Ungewöhnlicher Spielausfall in Olpe

Am Samstag musste das Derby SpVg. Olpe gegen VSV Wenden kurzfristig abgesagt werden.

Beide Mannschaften saßen bereits in der Kabine, die Schiedsrichter waren schon vor Ort, als ein Olper Spieler die Nachricht bekam, dass er positiv auf Corona getestet wurde. Da der Spieler in der Kabine Kontakt zur Mannschaft hatte, einigten sich alle Seiten darauf, das Spiel kurzfristig abzusagen.

gekrönt, war die Ausbeute in den Folgeminuten vorzüglich. Jan-Michael Moses nahm auf der rechten Seite den perfekt getimten 30 m-Pass von Maximilian Kraft auf und und traf aus Nahdistanz zum 1:0 (21.) – erste Chance, erstes Tor. Sechs Minuten später hatte Wagner nach einem Mendener „Bock“ vor dem eigenen Strafraum das leere Tor und das vermeintliche 2:0 vor sich, doch klärte Kickermann in höchster Not zur Ecke. Die zirkelte Moses auf direktem Weg zum 2:0 ins Tor – ein Kunstschuss des Kapitäns. Weißtal nahm Menden mit hohem Laufpensum und Leidenschaft in den Zweikämpfen jede Lust, zeigte eine der besten Halbzeiten in dieser Saison, richtete sich nach dem Wechsel aber auf stürmische Zeiten ein.

Diese Befürchtung bestätigte sich. Rejhan Zekovic verkürzte mit einem Schuss ins lange Eck schnell auf 1:2 (47.), doch Weißtal reagierte mit dem 3:1, als Wagner einen wunderbaren Konter über Kraft und Moses per 16 m-Flachschuss veredelte (56.). Alles wieder gut? Nur kurz. Viel zu schnell fiel das 2:3 durch den Kopfball des sträflich frei stehenden Zekovic (63.). Fünf Minuten später schlief die Abwehr erneut, glich Kickermann zum 3:3 aus, diesmal nach Eckball (65.).

Angesichts des Chaos in der Weißtaler Abwehr bei Standardsituationen war das Führungstor eine Frage der Zeit. Genau so kam es. Mit seinem dritten Tagestreffer drehte Zekovic den Spieß endgültig um, traf diesmal nach einem Freistoß (76.). Naiv wie eine Schülermannschaft hatte Weißtal versucht zu verteidigen, nämlich gar nicht. Torhüter Jannik von der Heiden verhinderte in zwei Szenen sogar noch das fünfte Gegentor (84./89.).

Weißtal: von der Heiden - Patt (69. Massafra), Logo, Jung, Plachner - Flender (88. Kaiser), Müller-Lechtenfeld - Tosun, Wagner (79. Karaefe), Moses - Kraft (65. Ucak).