Gernsdorf. 0:3-Heimniederlage des Fußball-Landesligisten TSV Weißtal gegen RW Hünsborn, der zudem Yannick Logo durch unberechtigten Platzverweis verliert.

Das Vorhaben des TSV Weißtal, den Erfolg von Lüdenscheid zu vergolden, wie es der Wunsch von Trainer Seyhan Adigüzel war, durchkreuzte am Gernsdorfer Henneberg das Team von RW Hünsborn. Der Gast aus dem Wendschen gewann nach beiderseits sehr zerfahrenen 90 Minuten am Ende klar mit 3:0 (0:0).

Spielfluss mochte keins der beiden Teams am Henneberg aufkommen lassen. Fehlpässe hüben wie drüben bestimmten vor der Pause die Szenerie. Während Timo Schlabach zumindest zwei gute Möglichkeiten seiner Hünsborner sah, herrschte vor dem Tor der Rot-Weißen Flaute.

Towartfehler bringt Führung

Die beste Chance der Gäste vereitelte nach 40 Minuten Torhüter Yassin El Kabouchi, der sich nacheinander gegen Daniel Niklas und Jan Prothmann auszeichnen konnte.

  Keine Chance für Hünsborns Henry Stöver, dem Paolo Flender (l.) und Kürsat Tosun hier den Rang ablaufen.
  Keine Chance für Hünsborns Henry Stöver, dem Paolo Flender (l.) und Kürsat Tosun hier den Rang ablaufen. © thorsten wroben

Dafür leistete sich der Keeper nach einer Stunde den „Bock“, als er einen leichten Ball aus den Händen flutschen ließ und Luca Künchen praktisch das Hünsborner Führungstor auflegte.

In der Folge bemühten sich die Weißtaler um strukturierteres Spiel, ohne indes für echte Torgefahr zu sorgen. Über die Flügel kam zu wenig, was die Defensiv der Gäste in Bedrängnis gebracht hätte.

Rote Karte überzogen

Und als dann eine viel zu harte Entscheidung von Schiedsrichter Björn Backhhaus die Weißtaler auch noch dezimierte, war es eine Viertelstunde vor Schluss nur noch eine Frage der Zeit, wann die endgültige Entscheidung fallen sollte. Yannick Logo foulte Prothmann ohne Zweifel an der Mittellinie, doch rotwürdig war das keineswegs.

Mit Logo fehlte fortan der beste Abwehrspieler, der sich nach dem Rückstand mehr und mehr um zielstrebigeren Aufbau kümmerte und bei Standards auch im gegnerischen Strafraum seine Kopfballstärke einbringen wollte.

Doch in Unterzahl gerieten die Weißtaler zusehends unter Druck. Und nach 84 Minuten fuhr Torhüter El Kabouchi Hünsborns Künchen in die Parade - Elfmeter für die Gäste, den der Gefoulte selbst zum 2:0 verwandelte. Das 3:0 in der Nachspielzeit durch Jonathan Knott war lediglich eine die Hünsborner Zugabe in einem auf niedrigem Niveau stehenden Spiel.

Das kleine verbale „Scharmützel“, das sich an der Seitenlinie die Trainer Adigüzel und Schlabach lieferten, gehörte zu den wenigen echten Höhepunkten der Partie.

TSV Weißtal: El Kabouchi - Patt (46. Botzon), Moh, Logo, Jung - Flender, Ucak - Tosun, Kaiser (16. Kraft), Moses - Wagner (68. Palaj). - Tore: 0:1, 2:0 Künchen (61., 85., Foulelfmeter), 0:3 Knott (90.+2).