Schameder. Der SV Schameder startet am Sonntag mit vielen „Küken“ in die neue Bezirksliga-Spielzeit. Laura Nipko übernimmt als 17-Jährige Verantwortung,

Geduld scheint bei den Fußballerinnen des SV Schameder in den letzten Jahren eine Tugend geworden sein.

Schon in der ersten Corona-Zeit 2020 fielen erst wegen des Wetters und des dadurch unbespielbaren heimischen Rasenplatzes immer wieder Spiele aus, dann wurde gänzlich unterbrochen. Die Anzahl an Meisterschaftsspielen der Elf von Trainer Dirk Hüster und dessen „CO“ Jens Nipko, lässt sich leicht an einer Hand abzählen.

Und auch jetzt – wo allerorts das Spielgeschehen schon längst Fahrt aufgenommen hat – mussten sich die Schamederanerinnen wieder gedulden. Erst am Sonntag beginnt die offizielle Spielrunde der Bezirksliga für die Wittgensteiner. Umso größer ist deshalb die Vorfreude auf das erste Meisterschaftsspiel beim SV Oesbern II. „Da steigt schon jetzt die Aufregung. Wir haben unglaubliche Lust am Sonntag aufzulaufen. Wir freuen uns riesig auf Spiele mit Wettkampfcharakter“, fiebert auch die 17-jährige Laura Nipko dem Saisonstart entgegen.

Die Offensivspielerin, die schon letztes Jahr ,als A-Jugendliche, erste Gehversuche für die Seniorinnen machen durfte, hat dabei in diesem Jahr beim SV direkt eine Sonderstellung inne: Trotz ihres jungen Alters bekleidet sie die Rolle der Vize-Kapitänin im Team vom Flugfeld.

Schon in der Jugend Anführerin

Laura Nipko (am Ball) soll am Wochenende in der Offensive die SV-Schaltzentrale sein
Laura Nipko (am Ball) soll am Wochenende in der Offensive die SV-Schaltzentrale sein © Florian Runte

„Wir wollten eine ältere Spielführerin und eine aus der jüngeren Generation. Sarah Nöllig ist unsere Kapitänin und ich bin Vize geworden“, schildert Nipko den Wahlprozess. Eine Position, die eine junge Spielerin schnelle hemmen kann, oder? „Ich habe das in der Jugend auch schon gemacht und weiß, wie ich mich vor, während und nach dem Spiel in dieser Rolle zu verhalten habe. Das geht also“, versichert die Nummer zehn des SV, die sich in Schameder schnell heimisch gefühlt hat. Der Umstand, dass sie bei weitem noch nicht das „jüngste Küken“ im Kader ist wird diese Eingewöhnung erleichtert haben. Fast die Hälfte des 23er Kaders besteht aus Jugendlichen, die weit unter 18 Jahre alt sind. Der Generationswechsel ist beim SV Schameder also in vollen Zügen. Für Trainer Dirk Hüster nicht immer ein Leichtes, aus dieser Masse an Spielerinnen einen Kader zu nominieren, doch der erfahrene Übungsleiter sieht dies eher gelassen. „Grundsätzlich ist es toll, mit welchem Eifer die Mädels dabei sind. Es fehlen immer wieder Spielerinnen und so findet sich immer eine passende Aufstellung. Die Trainingseinheiten sind durch die schiere Anzahl an Teilnehmerinnen aber immer spielnah.“

Frühe Integration

Deshalb habe man schon im letzten Jahr bewusst die A-Jugendlichen mit ins Senioren-Boot genommen, auch um den Übergang zu vereinfachen. „Die gestandenen Spieler haben die Jüngeren toll aufgenommen. Der Generationswechsel ist dadurch schon fast geschafft. Jedes weitere Spiel hilft uns, weiter zu lernen“, erklärt der Coach, der auch Jens Nipko – Vater von Laura – explizit für die Vereinfachung dieses Übergangs lobt. „In Schameder werden sie noch auf Jahre Freude an diesen Spielerinnen haben“, ist sich Hüster sicher.

Nun geht es also am Sonntag in die Vollen für den SV Schameder. Dem Gegner will man dabei mit einer Viererkette entgegentreten. Normalerweise war eine Dreier-Abwehr für die Saison geplant, doch da viele Spielerinnen fehlen, belässt man es in Schameder beim Vertrauten. Chancen auf Punkte wittert man beim SV im mendener Oesbern aber dennoch – der Gegner wird auf Augenhöhe eingeschätzt.

In der Saison möchte Hüster „oben Mitspielen“, weiß aber auch, dass sein Team wohl manchmal Lehrgeld zahlen wird. Nipko klingt da schon euphorischer: „Ich erhoffe mir viele Tore, viel Offensive. Wir müssen ein Team sein und Spaß am Fußball haben.“ Wie es sich anhört, muss sich das Team vom Flugfeld zumindest darauf nicht mehr all zu lang gedulden.