Bad Berleburg. Die marode Sportanlage „am Stöppel“ muss weiter auf Förderbescheide warten. Uwe Döbbert geht feierlich in den Vorstandsruhestand.
„Es ist ein Aufschlag ins Ungewisse”, sagte Jürgen Reinhardt über die kommenden Monate. Der Chef der Volleyballabteilung schloss damit seinen Jahresbericht zur Jahreshauptversammlung des VfL Bad Berleburg. Dieser Satz war auch ein gutes Fazit der gesamten Versammlung am Dienstagabend im Bad Berleburger Bürgerhaus. Die Pandemie hat die Arbeit des Vereins kräftig durcheinander gewürfelt. Zum Teil mussten die neun Abteilungen ihren Sportbetrieb über Monate stilllegen. Und so gesellt sich einiges an Licht und Schatten beim VfL unmittelbar nebeneinander. Zum Licht gehört, das 50 Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren in der Volleyballabteilung trainieren. Die Damenmannschaft und die weibliche U20 zeigen, dass auch in Wittgenstein richtig guter Volleyball gespielt werden kann.
A-Jugend macht Hoffnung
Die Fußballer haben in der vergangenen Saison in der Landesliga gezeigt, dass der Berleburger Kader bestehen kann. Ärgerlich war natürlich die nach wenigen Spieltagen abgebrochene Saison. Auch die zweite Herrenmannschaft im Fußball zeigt guten Fußball und für die A-Jugend ist man “guter Hoffnung”, dass auch hier wieder einige Talente in den nächsten Jahren die Herren verstärken können, wie es Johannes Röhl ausdrückte. Der VfL setzt schon lange auf den eigenen Nachwuchs und ist damit durchaus erfolgreich. Hart hat die Pandemie zum Beispiel die Biathleten getroffen,durch die harten Einschnitte im Winter waren Schneelehrgänge und Wettkämpfe kaummöglich. Entsprechend dünn war der Jahresbericht, wie in allen anderen Abteilungen auch. Für alle war es keine leichte Situation, doch vom Spielmannszug, bis hin zu den Tischtennisspielern mussten alle irgendwie mit der Situation zurecht kommen, mit großen Einschränkungen.
“Es ist noch kein Bagger angerollt, keine einzige Stufe repariert”, sagte Eberhard Kießler mit Blick auf die notwendigen Bauarbeiten auf dem Stöppel. Während auf dem Kleinspielfeld schonviel passiert ist und dort auch der Sportbetrieb läuft, ist auf der großen Sportanlage noch viel zu tun. Der Eingangsbereich muss erneuert werden, die Tartanbahn ist in die Jahre gekommen und die Tribüne ist marode.
Es muss sich jetzt etwas ändern
Während der Kunstrasen im wirtschaftlichen Eigentum des VfL liegt, gehört der Rest der Anlage weiterhin der Stadt Bad Berleburg. Die hat sich um Fördermittel bemüht, sollte die Maßnahme in kein Förderprogramm rutschen, dann muss die Politik ganz neu denken.
Aus Sicht des VfL Vorsitzenden ist es “jetzt entscheidend, ob die Stadt Zuwendungen aus den zwei einschlägigen Bundesförderprogrammen erhält”. Wenn das nicht klappe, dann gebe es eben keine passenden großen Programme aktuell. Der VfL denkt dabei nicht nur an seine eigene Nutzung, sondern auch an die intensive Nutzung durch die örtlichen Schulen. “Jedes Jahr wird der Zustand sichtbar schlechter”, so Eberhard Kießler. Auch der Kunstrasen wird in den nächsten Jahren durch den Verein zu erneuern sein. Der Stöppel wird also noch einige Zeit im wahrsten Wortsinn eine große Baustelle sein.
Am vergangenen Freitag löste sogar ein Kurzschluss im uralten Verteilerkasten am Stöppel einen Feuerwehreinsatz aus. Aktive Athleten hatten „Schmorgerüche“ festgestellt und die Einsatzkräfte alarmiert. Die Flutlichtanlage des Sportplatzes ist dabei besonders betroffen gewesen. Bis dato haben die Sportler auf und um den Sportplatz deshalb keine Lichtquelle. Besonders in der nun dämmrigen Jahreszeit ein großes Problem für die Wettkampfs- und Trainingsgestaltung, da es im Herbst deutlich früher dunkel wird, als noch im August. Eine schnelle Lösung ist angestrebt, zeigt jedoch einmal mehr, dass die Anlage am Stöppel wohl nicht mehr dem modernen Standard entspricht und Nachbesserung nötig hätte.
Vorstandsposten bleibt unbesetzt
Eine Baustelle ist auch der Vorstand. In einigen Abteilungen sind nicht alle Vorstandspostenbesetzt und auch im geschäftsführenden Vorstand ist seit Dienstag ein wichtiger Posteneinstweilen unbesetzt. Uwe Döbbert zog sich aus dem Vorstand zurück und im Vorfeld konnte kein Nachfolger gefunden werden. Eberhard Kießler stellte fest, dass eine solche Situation noch nicht vorgekommen sei. Das Amt des Geschäftsführers ist im VfL von zentraler Bedeutung und bisher war der Aufgabenbereich sehr umfangreich. Das Amt soll nach dem Willen des Vorstand neu zugeschnitten werden, um zum einen die Aufgabenbreiter zu verteilen und zum anderen auch die handelnden Personen in der Geschäftsführung zu entlasten.